Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 06.04.2005:
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Wien (RK). Dr. Maria Schaumayer, ehemalige Präsidentin der Österreichischen Nationalbank und amtsführende Stadträtin in Wien, schlug in ihrer Rede einen Bogen vom Jahr der Befreiung 1945 über das Staatsvertragsjahr 1955 und den Beitritt zur Europäischen Union 1995 bis ins Heute. Schaumayer sprach der ...

Wien (RK). Dr. Maria Schaumayer, ehemalige Präsidentin der Österreichischen Nationalbank und amtsführende Stadträtin in Wien, schlug in ihrer Rede einen Bogen vom Jahr der Befreiung 1945 über das Staatsvertragsjahr 1955 und den Beitritt zur Europäischen Union 1995 bis ins Heute. Schaumayer sprach der Politikergeneration der ersten Stunde ihre Bewunderung aus. Diese Gründerpersönlichkeiten der Zweiten Republik seien von einer ungeheuren Liebe zu Österreich beseelt gewesen und hätten die Wiedererrichtung Österreichs und des politischen Systems unter heute unvorstellbaren Bedingungen zustande gebracht. Als wesentliche Daten erinnerte Schaumayer u.a. an den 18. April 1945 mit der provisorischen Bestellung Theodor Körners zum Wiener Bürgermeister, an den 27. April, mit der Proklamierung der Unabhängigkeit Österreichs durch die Vertreter von SPÖ, ÖVP und KPÖ im Wiener Rathaus und an den 2. Mai mit der Bestellung Dr. Karl Renners zum Kopf einer provisorischen Regierung.

Der Befreiung von den Schrecknissen des NS-Regimes folgte nach langen Bemühungen von Politikern wie Raab, Schärf, Figl und Kreisky das historische Datum des 15. Mai 1955 mit dem österreichischen Staatsvertrag. Schon damals, so Schaumayer, sei der Wunsch nach einer europäischen, von Frieden, Freiheit und Demokratie geprägten Zukunft in ihrer Generation wach geworden. Dieser Wunsch sei nach Jahrzehnten des Wiederaufbaus und der Entwicklung der Wirtschaft mit der Vollmitgliedschaft Österreichs in der Europäischen Union ab 1. Jänner 1995 Realität geworden. Heute könne man auf eine zehnjährige Mitgliedschaft zurückblicken, die Europäische Union habe inzwischen 25 Mitglieder, und zwölf Länder eine gemeinsame stabile Währung. Im Rahmen der Union seien noch weitere Denk- und Gestaltungsprozesse zu verfolgen, wobei auch die Grundprinzipien der Subsidiarität und Solidarität zu beachten seien.

Europa müsse für die Zukunft die Chance zum Gestalten ergreifen, und dabei die Stabilität nicht nur als ökonomisches, sondern auch als soziales und gesellschaftspolitisches Bonum sehen, wobei auch die kulturelle Eigenart in der Vielfalt zu wahren sei. Es sei die Aufgabe der Politik, den bisher erfolgreich begangenen Weg für eine friedliche Zukunft Europas weiter zu gehen. Man könne, so schloss Schaumayer, mit großer Dankbarkeit und Stolz auf das Geleistete und Erreichte der vergangenen Jahre der Zweiten Republik zurückblicken und man müsse mit entschlossener Zuversicht an die Bewältigung der künftigen Aufgaben herangehen.

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(Forts.) gab/rr

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(RK vom 06.04.2005)