Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.03.2005:
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Kabarettist Werner Schneyder erhielt Goldenes Verdienstzeichen

Kabarettist Werner Schneyder erhielt Goldenes Verdienstzeichen

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Wien (RK). Wiens Kulturstadtrat Mailath-Pokorny überreichte heute, Donnerstag, dem Autor und Kabarettisten Werner Schneyder in Anwesenheit von Bürgermeister Michael Häupl das "Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien". In seiner Begrüßung erinnerte Andreas Mailath-Pokorny an persönliche Begegnungen mit Werner ...

Wien (RK). Wiens Kulturstadtrat Mailath-Pokorny überreichte heute, Donnerstag, dem Autor und Kabarettisten Werner Schneyder in Anwesenheit von Bürgermeister Michael Häupl das "Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien". In seiner Begrüßung erinnerte Andreas Mailath-Pokorny an persönliche Begegnungen mit Werner Schneyder, aus denen sich Freundschaft entwickelte. "Die Auszeichnung ist Anerkennung und Respekt für das, was Werner Schneyder tut; für sein künstlerisches Schaffen, das einen wesentlichen Kulturbeitrag darstellt." Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Kultur wohnten der Feierstunde bei, darunter Stadträtin Sonja Wehsely, GR-Vorsitzender Rudolf Hundstorfer, SPÖ- Bundesparteivorsitzender Alfred Gusenbauer, Bundeskanzler a. D. Franz Vranitzky, die Kulturstadträte a.D. Franz Mrkvicka und Mozartintendant Peter Marboe, Erika Pluhar, Heinz "Honzo" Holecek und Jedermann-Darsteller Peter Simonischek.

Achim Benning, ehemaliger Burgtheaterdirektor, würdigte in essayistischer Form die Verdienste Werner Schneyders als politischer Kabarettist und satirischer Autor: Wut und Liebe seien die Triebfedern seines vielfältigen und umfassenden künstlerischen Schaffens. Werner Schneyders bestechendste Eigenschaft sei Mut, nicht Heldenmut, sondern "Alltagsmut".

Werner Schneyder bedankte sich bei der Stadt mit einem "Goldenen Verdienstzeichen des Werner Schneyder" für "die Sehnsucht nach Theater, Stadion und Heumarkt, für die damalige Kellertheaterszene, die ihn mehr prägte als Burg und Oper, für die Frau, mit der mehr als vierzig Jahren zusammenleben durfte".****

Biographie Werner Schneyder

Werner Schneyder kam 1937 in Graz zur Welt, wuchs in Klagenfurt auf. Er studierte Publizistik und Kunstgeschichte an der Universität Wien. In seiner Jugend war er aktiver Fußballer, danach Dramaturg an den Landestheatern in Salzburg und Linz. Ab 1965 ist er als freiberuflicher Autor und Regisseur bei Radio und Fernsehen tätig. Von 1974 an ist er politisch-literarischer Kabarettist, zuerst im Duo mit Dieter Hildebrandt (in der berühmten Münchner Lach- und Schießgesellschaft), seit 1982 mit Solo-Programmen und Chansons. Gelegentlich inszeniert er auch am Theater, u. a. auch Operetten. Sein literarisches Schaffen umfasst neben Kabarett-Texten auch Aphorismen, Erzählungen, Satiren, Gedichte und auch eine Kästner-Biografie, die unter dem Titel "Erich Kästner - ein brauchbarer Autor. Literarisches Portrait" 1982 erschienen ist. Eine kleine Auswahl weiterer Veröffentlichungen: "Schlafen Sie gut, Herr Tucholsky" (1983), "Reimzeit" (Gedichte, 1995) sowie die Essaysammlung "Ansichten eines Solisten" (2002). 1981 erhielt Werner Schneyder den Johann- Nestroy-Ring für seine satirisch-kritische Leistung. Zuletzt stand er gemeinsam mit Erika Pluhar im Stück "Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation", das er auch inszeniert hat, auf der Bühne.

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(Schluss) rar

(RK vom 17.03.2005)