Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.02.2005:
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Wiener Gemeinderat (4)

Wien (RK). GR Brigitte Reinberger (FPÖ) sprach von einem großartigen Bemühen eines kleinen Teams und spendete der Klimaschutzkoordinationsstelle großes Lob für den Bericht. Kritik übte sie dann an zahlreichen Themenbereichen, weil die gesteckten Ziele oft nicht erreicht worden seien. Sie nannte dabei u.a. die ...

Wien (RK). GR Brigitte Reinberger (FPÖ) sprach von einem großartigen Bemühen eines kleinen Teams und spendete der Klimaschutzkoordinationsstelle großes Lob für den Bericht. Kritik übte sie dann an zahlreichen Themenbereichen, weil die gesteckten Ziele oft nicht erreicht worden seien. Sie nannte dabei u.a. die erneuerbare Energie, die noch zu wenig gefördert und eingesetzt werde, zu wenig Haushalte seien auch an das Fernwärmenetz angeschlossen und die thermische Sanierung im Wohnbereich sei noch zu wenig weit verbreitet. In einem Antrag betreffend den Fuhrpark des Magistrats forderte sie den neuesten technischen Stand für die Fahrzeuge. Die gemeindeeigenen Betriebe der Landwirtschaft sollten alle auf biologischen Landbau umgestellt werden.

GR Erich Valentin (SPÖ) erinnerte an die Beschlussfassung für das Klimaschutzprogramm im Jahr 1999 und an die Ziele, die in fünf Themenbereichen und 36 Programmen festgeschrieben wurden. Der nun vorliegende zweite Bericht biete eine Standortbestimmung und die Möglichkeit für notwendige Nachjustierungen. Auch Valentin dankte für die engagierte Arbeit an diesem Bericht. Er enthalte viele positive Ergebnisse, aber auch die Notwendigkeit weiterer Arbeit. Er nannte dabei den Bereich des Individualverkehrs, wo Wien zwar europaweit den zweitbesten Modalsplit habe, aber z.B. bei den Einpendlern noch zwei Drittel mit dem Auto kommen. Die Bundesregierung hungere den öffentlichen Nahverkehr aus, sagte der Redner. Er brachte einen gemeinsamen Antrag aller Parteien ein, in dem sich alle gegen die geplanten Änderungen des UVP-Gesetzes aussprachen. Wien sei Klimaschutz-Musterstadt, betonte Valentin.

Auch GR Mag. Christoph Chorherr (Grüne) dankte der Klimaschutzkoordinationsstelle für die Erarbeitung des Berichtes und nannte den Bericht vorbildlich. Grundsätzlich weisen alle internationalen Prognosen auf eine CO2-Zunahme hin, Wien stehe bei seinen Bemühungen zur Reduktion erst am Anfang. Eine Halbierung des CO2-Ausstoßes in den nächsten Jahren werde weltweit notwendig, aber keinem Industrieland seien bis jetzt entscheidende Fortschritte gelungen. Für Wien merkte er an, dass das Biomasse- Kraftwerk Mitte 2006 in Betrieb gehen werde und er verwies darauf, dass im Wohnbau bereits 2010 das Passivhaus im Neubau Standard werden soll. Beim Thema Strom seien vor allem die starken Zuwächse das Problem, für einen kontrollierten Verbrauch müsse erst ein ausreichendes Bewusstsein geschaffen werden. Ein Anfang dazu wäre etwa eine lesbare und informative Stromrechnung. Kritik übte er auch am Wohnbau am Stadtrand, während viele innerstädtische Flächen ungenützt bleiben. So werde nur das Verkehrsaufkommen gefördert. (Forts.) js/rr

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(RK vom 25.02.2005)