Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 15.02.2005:
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Vizebürgermeisterin Laska: Ehrungen im Namen der Bildung

Vizebürgermeisterin Laska: Ehrungen im Namen der Bildung

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Wien (RK). Am Dienstag, dem 15. Februar, ehrte Vizebürgermeisterin und Bildungsstadträtin Grete Laska sechs WienerInnen für ihre Verdienste um die pädagogische und kulturelle Aus- und (Weiter)Bildung: Dr. Christa Raffelsberger erhielt die Prof.-Dr.-Julius-Tandler-Medaille der Stadt Wien in Gold, Otto Weidinger die ...

Wien (RK). Am Dienstag, dem 15. Februar, ehrte Vizebürgermeisterin und Bildungsstadträtin Grete Laska sechs WienerInnen für ihre Verdienste um die pädagogische und kulturelle Aus- und (Weiter)Bildung: Dr. Christa Raffelsberger erhielt die Prof.-Dr.-Julius-Tandler-Medaille der Stadt Wien in Gold, Otto Weidinger die Prof.-Dr.-Julius-Tandler-Medaille der Stadt Wien in Bronze, Prof. Konrad Musalek und Prof. Erich Steiner die Otto- Glöckel-Medaille, Leopoldine Lembcke und Werner Schuster das silberne Ehrenzeichen für die Verdienste um das Land Wien.****

Christa Raffelsberger - Wegbereiterin für viele Entwicklungen

1945 in Wien geboren, studierte Christa Raffelsberger nach der Matura Psychologie. Noch im Jahr ihrer Promotion, 1970 begann sie ihre Tätigkeit bei der Magistratsabteilung 11 als Erziehungsberaterin. Elf Jahre später wurde sie Leiterin des Dezernates III - Kindertagesheime, wo ihre "pädagogische Handschrift" bis heute erkennbar ist. Die Planung neuer Kindertagesheime, die sich während ihrer Amtszeit um ein Vielfaches vergrößerte, sowie eine ständige Angleichung der Betreuungsangebote an die Bedürfnisse der Bevölkerung gehörte damit zu ihren Aufgaben. Mittlerweile steht in Wien allen Drei- bis Sechsjährigen ein Kindergartenplatz zur Verfügung. Nach Schaffung der MA 11A im Jahr 2000 wurde die Obersenatsrätin auch zur Stellvertreterin des Abteilungsleiters bestellt. "Mein besonderes Interesse galt den Kindern, die unter erschwerten Bedingungen aufwachsen müssen", formuliert die engagierte Psychologin eines ihrer Anliegen. So schuf sie mehr und mehr Integrationsgruppen in den Kindertagesheimen der Stadt Wien. Heute gibt es 229 solcher Gruppen, wo Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam betreut werden. Schon 1983 hat Raffelsberger auf die zunehmende Zahl der Gastarbeiterfamilien reagiert, in dem sie erstmals KindergartenpädagogInnen aus Jugoslawien einsetzte und schließlich 1999 mit dem Pilotprojekt "Interkulturelle Kindergarten- und Hortpädagogik" startete, aus dem ein Netzwerk entstand. Auch war es der zweifachen Mutter wichtig, den Umgang mit der englischen Sprache in den Kindergärten einzuführen, um die Bildungschancen - vor allem für sozial schwächere Kinder - zu erhöhen. Ihrer laufenden Auseinandersetzung mit neuen pädagogischen Ansätzen und den Bedürfnissen der Eltern ist auch die Einführung neuer pädagogischer Richtungen und die ganztägig geführten Schulen, Lern- und Freizeitclubs während der Ferien zu verdanken. Ihr Engagement hat viel dazu beigetragen, dass Wiens "Kindertagesheime" österreichweit an vorderster Stelle stehen.

Otto Weidinger - Beruf und Berufung in einem

1943 in Wien geboren, trat Otto Weidinger gleich nach der Matura 1962 seinen Dienst im "Erziehungsheim" Hohe Warte an und begann seine Laufbahn als Sozialpädagoge. Schon zwei Monate später wurde er in das Heim Döbling versetzt, wo er maßgeblich 40 Jahre lang alle Veränderungen im Haus mitgestaltete und mit seinem außerordentlichen Engagement und seinem Organisationstalent auf sich aufmerksam machte. Schon in den frühen 60er-Jahren begann Weidinger mit der Planung und Durchführung verschiedener Freizeitaktivitäten unter Einbeziehung "erlebnispädagogischer" Inhalte und professionalisierte diese Schiene bis in die 80er Jahre. Sein Organisationstalent und sein Verhandlungsgeschick legte den Grundstein für die Vereinfachung vieler Organisationsabläufe sozialpädagogischer Einrichtungen der MAG ELF. Er war zudem einer der ersten Sozialpädagogen und Mitglied der Österreichischen Erziehervereinigung "Wiener Club", der Anfang 1970 das Prinzip einer integrativen Sozialpädagogik vertreten hat. Otto Weidinger gehört zu jenen Pädagogen, die Beruf und Berufung vereinigen konnten. Noch bis zum heutigen Tag pflegt er Kontakt zu seinen "Schützlingen" und ist ihnen Trauzeuge, Taufpate, Mentor und Freund.

Konrad Musalek - Förderer der neuen Musik

Konrad Musalek wurde 1933 in Wien geboren und studierte an der damaligen Lehrerbildungsanstalt Religion und Klavier. Der Musik galt aber seine Leidenschaft. Ab 1970 unterrichtete er Instrumentalerziehung an der Pädagogischen Akademie, ab 1980 unterrichtete er auch am Schubert-Konservatorium insgesamt 14 Fächer, darunter etwa Musiklehre, Harmonielehre, Geschichte der Musiktheorie oder Zwölfton-Techniken. Der Musikförderer war auch wesentlich am Aufbau dieses neuen Konservatoriums beteiligt. Auch an den Wiener Volkshochschulen zeichnete er sich durch seine rege Vortragstätigkeit aus. So hielt er unter anderem Vorträge und Kurse zu den Themen "Musik der Avantgarde", "Geschichte der Oper, der Operette und des Musicals" oder "Evolution im Bereich der Musik". Seit 1996 ist Musalek vorwiegend an der Volkshochschule Wien Nordwest Alsergrund tätig. Der Oberstudienrat hat selbst über 150 Kompositionen verfasst und zur Aufführung gebracht und über Jahre mit Laien-Chören zusammen gearbeitet. Darüber hinaus ist er seit 1983 organisatorischer und künstlerischer Leiter des internationalen Wiener Sommerseminars für Neue Musik, Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung neuer Musik "Simukovani" und seit 1996 Vorstandsmitglied des Vereins "Freunde der Beethoven- Gedenkstätte in Wien-Floridsdorf".

Erich Steiner - es begann mit Mikroskopie

Schon in der Oberstufe begeisterte sich der 1944 in Wien geborene Erich Steiner für die Mikroskopie. Es sollte aber noch eine Weile dauern bis sein Hobby zum Beruf werden würde. Nach seinem Maturaabschluss 1964 arbeitete er vorerst als kaufmännischer Angestellter bis er 1968 die Pädagogische Akademie der Erzdiözese Wien besuchte, die er zwei Jahre später mit der Lehramtsprüfung für Volksschulen abschloss. 1973 folgte dann die Hauptschulprüfung für Mathematik, Biologie und Umweltkunde. Nach mehreren Unterrichtsjahren an Wiener Hauptschulen lehrte der heutige Oberstudienrat seit 1982 an der Pädagogischen Akademie des Bundes die Gegenstände Sachunterricht, Mathematik, Biologie und Umweltkunde und war auch für die Ausbildung der Studenten in Erster Hilfe und Verkehrserziehung verantwortlich. Seit 1966 ist Steiner Mitglied der Mikrographischen Gesellschaft in Wien, wo er am Aufbau der umfangreichen fachwissenschaftlichen Bibliothek und an der Zusammenstellung und Organisation des Arbeitsprogrammes maßgeblich beteiligt war. 1984 wurde er schließlich auch zum Präsidenten dieser Gesellschaft gewählt. Professor Steiner veröffentlichte zahlreiche Publikationen zu den Themen Mikroskopie, Mikrobiologie, Mikrochemie sowie Makro- und Mikrofotografie und ist auch Verfasser verschiedener Lehr- und Lernbehelfe, vor allem im Bereich der Biologie.

Leopoldine Lembcke - Fachwissen, Engagement, Einfühlungsvermögen

Leopoldine Lembcke wurde 1945 in Wien geboren und trat nach der Handelsschule 1962 ihren Dienst in der Buchhaltung des Stadtschulrates an. Nach Ablegung der Mittelschulprüfung 1981 übernahm sie die Leitung der Prüfungsstelle und fünf Jahre später die Leitung des Sekretariats des Kollegiums des Stadtschulrates, die sie - mit Unterbrechung von fünf Jahren - bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 2001 innehatte. In diesen fünf Jahren war sie Leiterin des Personalreferates für die Wiener Berufsschule. Diese Position verlangt viel Umsicht und Geschick im Umgang mit politischen Funktionsträgern, das Lembcke durch ihr umfassendes Fachwissen, ihr großes persönliches Einfühlungsvermögen und ihr Engagement zur Zufriedenheit aller Fraktionen ausführte. Aufgrund dieser Eigenschaften war sie als jahrelanges Mitglied im Dienststellenausschusses des Stadtschulrates für Wien, zehn Jahre lang als Vorsitzende des Gewerkschaftlichen Betriebsausschusses und von 1992 bis 1996 sowie von 2001 bis 2003 als Laienrichterin am Arbeits- und Sozialgericht unentbehrlich machten. 1996 wurde sie zur Amtsdirektorin ernannt und 2001 mit dem Berufstitel "Regierungsrätin" von Bundespräsident Thomas Klestil gewürdigt.

Werner Schuster - "Bauherr" zahlreicher Erweiterungen

Im Jahre 1943 in Güssing geboren, besuchte Werner Schuster nach Übersiedlung seiner Familie in die Bundeshauptstadt das Realgymnasium der Schulbrüder in Strebersdorf. Nach der Matura studierte er zunächst ein Jahr an der Technischen Hochschule in Wien, später Rechtswissenschaften, Mathematik und Physik. Bereits neben dem Studium nahm er Lehr- und Erziehungstätigkeiten wahr. So unterrichtete er beispielsweise ein Jahr Darstellende Geometrie am BARG Jennersdorf, Mathematik und Physik bei den Wiener Sängerknaben sowie am Albertus Magnus Gymnasium in Wien. Von 1971 bis 1974 arbeitete er als Erzieher am Bundeskonvikt in Wien, ehe er 1974 die Stelle des Heimleiters der Allgemeinbildenden höheren Schule Laaerberg des Vereines Neulandschulsiedlung annahm. Sein hohes Engagement und seine Umsicht führten dazu, dass er 1980 in den Beirat für Belange des Schulerhalters berufen wurde. Drei Jahre später übernahm er die Gesamtbetreuung des Hort- und Halbinternatsbereiches. Seit 1991 ist Direktor Werner Schuster als Geschäftsführer für die wirtschaftlichen Agenden des Institutes Neulandschulen und der Heimleitungen am Laaerberg tätig und trug maßgeblich zur Erweiterung der beiden Standorte bei. Vor allem dem Aus- und Zubau der Schule am Laaerberg, wo neben einer großen Sporthalle zahlreiche Räumlichkeiten für den Schul- und Tagesheimbetrieb geschaffen wurden, ist es zu verdanken, dass heute rund 1.000 Schüler dort unterrichtet werden können. Insgesamt beherbergt das Institut 1.900 Schüler, zwei Kindergartengruppen, 26 Volksschulklassen, 15 als Kooperative Mittelschule geführte Hauptschulklassen und 30 AHS-Klassen.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) spe

(RK vom 15.02.2005)