Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.01.2005:
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Sozialstadt Wien hilft mit konkreten Maßnahmen

Wien (RK). "Das soziale Netz dieser Stadt ist dicht geknüpft. Wir helfen wo Hilfe notwendig ist und wir fördern aktiv, dass die Menschen ihr Leben wieder selbstbestimmt führen können. Alle Maßnahmen der Wiener Sozialpolitik stehen für mich daher unter der Prämisse: frühzeitig und individuell. Mit dem Fonds Soziales ...

Wien (RK). "Das soziale Netz dieser Stadt ist dicht geknüpft. Wir helfen wo Hilfe notwendig ist und wir fördern aktiv, dass die Menschen ihr Leben wieder selbstbestimmt führen können. Alle Maßnahmen der Wiener Sozialpolitik stehen für mich daher unter der Prämisse: frühzeitig und individuell. Mit dem Fonds Soziales Wien und der Magistratsabteilung 15 haben wir optimale Organisationsstrukturen, damit die hohen Sozialstandards in Wien auch für die kommenden Jahre gesichert bleiben", so Wiens Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag. Renate Brauner anlässlich der Präsentation aktueller Projekte aus dem Sozialbereich im Rahmen des Mediengespräches des Bürgermeisters am Dienstag.

Sozialarbeit und Sozialhilfe

Die Anzahl der Personen, die pro Monat eine Leistung der Sozialhilfe erhalten, ist in den letzten vier Jahren von 25.900 (1/2000) auf 48.000 (12/2004) pro Monat gestiegen (+ 85 %). Die Steigerung ist auch bei den Haushalten ersichtlich (19.500 auf 31.500; das sind 62 %). 53 % der SozialhilfebezieherInnen sind weiblich, 47 % männlich. 60 % der SozialhilfebezieherInnen sind im erwerbsfähigen Alter. 28 % der SozialhilfebezieherInnen sind noch minderjährig und 12 % haben das 60. Lebensjahr bereits überschritten.

Sozialzentren: Moderne soziale Dienstleister

In Wien werden zukünftig flächendeckend Sozialzentren die bisherigen Sozialreferate und Außenstellen für Sozialarbeit ersetzen. Die neuen Sozialzentren bieten sowohl materielle Hilfen (Sozialhilfe) als auch persönliche Hilfen (Beratung, Betreuung, Sozialarbeit). Ende Februar 2005 wird das neue Sozialzentrum für den 14. und 15. Bezirk eröffnet. Im Herbst 2005 erfolgt die Eröffnung des Sozialzentrums für den 4., 5., 6. und 7. Bezirk. Somit bestehen bis Ende 2005 von geplanten 10 bereits 8 Sozialzentren. Pro Monat werden derzeit rund 48.000 Personen (31.500 Haushalte) in den Sozialzentren und -referaten der Stadt Wien betreut.****

Zusätzlich bietet eine eigene "Servicestelle Sozialhilfe" rasche Hilfe und Information über Anspruchsvoraussetzungen in der Sozialhilfe für alle Menschen mit finanziellen Problemen.

Schuldnerberatung

1989 wurde die Schuldnerberatung der Stadt Wien gegründet und vergangenes Jahr vom Fonds Soziales Wien (FSW) übernommen. Von Anfang an verzeichnete die Beratungsstelle einen regen Zulauf. Im vergangenen Jahr waren es 1.712 Menschen, die sich an die Beratungsstelle wandten. Ein neues Angebot für die Zielgruppe der ZuwanderInnen wird derzeit realisiert. Damit bietet die Schuldnerberatung auch Beratungen in türkischer Sprache an.

Wiener Wohnungslosenhilfe - betreutes Wohnen

Das Angebot der Wiener Wohnungslosenhilfe dient der sozialen Stabilisierung der Betroffenen. Ziel ist die Reintegration in den regulären Wohnungsmarkt bzw. in eine spezielle Dauerunterbringungsmöglichkeit.

Neue Kurzzeitunterbringung

Im April 2005 eröffnet eine neue Kurzzeitunterbringung mit 30 Betten. Diese Einrichtung ist speziell für die Anforderungen von Männern, die nur eine kurzfristige Begleitung bzw. Beratung für maximal sechs Monate benötigen, konzipiert.

Projekt für wohnungslose Frauen

Derzeit arbeitet der Fonds Soziales Wien an der Umsetzung eines eigenen Frauen-Projektes. Das dreistufige Modell sieht ein Tageszentrum, Kurzzeitunterbringungen sowie Langzeitunterbringung mit insgesamt 30 Wohnplätzen vor. Ziel dieses Projektes ist es, schwer integrierbaren wohnungslosen Frauen einen Wohnplatz anzubieten und damit ein Angebot zu entwickeln, das ihren individuellen Möglichkeiten und Bedürfnissen entspricht.

Ausbau Dauerwohnplatz-Angebot

Das Dauerwohnplatz-Angebot des FSW - derzeit 2.400 Wohnplätze - wird ausgebaut. Speziell im Rahmen des Projektes "Geschützter Wohnraum für Menschen aus Krankenanstalten, Pflegeheimen und Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe" sollen in den nächsten fünf Jahren rund 700 Wohnplätze zusätzlich geschaffen werden.

Wohnungspool für Familien

In der Detailplanung befindet sich der Aufbau eines Wohnungspools von etwa 50 Wohnungen mit Betreuungsstruktur. Im Rahmen dieses Wohnungspools haben Familien die Möglichkeit, nach Ende der Betreuung den Mietvertrag vom Fonds Soziales Wien zu übernehmen und in der gewohnten Wohnumgebung zu bleiben. Ziel ist, dass bis 2007 betroffene Familien nicht mehr in großen Heimen sondern ausschließlich in kleinen Wohneinheiten untergebracht werden.

Pflege und Betreuung älterer Menschen

Jährlich werden rund 22.000 WienerInnen von ambulanten sozialen Diensten betreut. Art und Umfang der sozialen Dienste richten sich nach der individuellen Betreuungsnotwendigkeit. Mit der ambulanten Betreuung unterstützt die Stadt Wien ältere Menschen aktiv, damit sie möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung, in der eigenen Wohnung, leben können.

Kompetenzzentren für ambulante Angebote: Gesundheits- und Sozialzentren

Um Betroffenen und Angehörigen den Zugang zu den zahlreichen ambulanten Angeboten rund um Pflege und Betreuung zu erleichtern, führt die Stadt Wien insgesamt 7 Gesundheits- und Sozialzentren. Bis Ende 2005 wird das 8. Gesundheits- und Sozialzentrum für den 9., 18. und 19. Bezirk eröffnen. Damit wird das Wiener Netz der Kompetenzzentren für die ambulante Betreuung älterer Menschen geschlossen. In den Zentren bieten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, SozialarbeiterInnen, TherapeutInnen und SeniorenberaterInnen umfangreiche Information, Beratung und Hilfestellung.

Jährlich finden etwa 30.000 Informations- und Beratungsleistungen statt, rund 4,5 Millionen Einzelleistungen, von Heimhilfen über Hauskrankenpflege bis hin zu Essen auf Rädern, werden vermittelt.

Kompetenzzentrum für stationäre Angebote: Zentrale Servicestelle

Die neue zentrale Servicestelle "Aufnahme in Wohn- und Pflegeheime" in der Guglgasse ist das Kompetenzzentrum für alle stationären Angebote der Stadt Wien. Die Serviceeinrichtung stellt den einfachen Zugang zu allen privaten und städtischen Pflege- und Betreuungseinrichtungen sicher. Aufgabe der Servicestelle ist die Prüfung des Pflege- und Betreuungsbedarfs, der Zuständigkeit als Sozialhilfeträger und der finanziellen Eigenmittel der/des Pflegebedürftigen. 2005 wird die Serviceorientierung weiter verstärkt. Zukünftig wird es auch möglich sein, Anträge online per Internet zu stellen. Pro Jahr werden in Wien über 7.000 Anträge für eine Aufnahme in eine stationäre Einrichtung gestellt.

Geriatrische Tageszentren

Die derzeit 7 geriatrischen Tageszentren des FSW und die 8 Zentren privater Träger sind wichtiger Bestandteil des Betreuungsangebotes für ältere Menschen in Wien. Ziel ist es, durch strukturierte Tagesabläufe und eine Vielzahl an aktivierenden und/oder therapeutischen Angeboten Menschen dabei zu unterstützen, möglichst lange in ihrer gewohnten Wohnumgebung zu leben. Darüber hinaus sollen pflegende Angehörige entlastet werden. In den Tageszentren des FSW werden täglich rund 350 WienerInnen betreut.

Medizinische Hauskrankenpflege neu

Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen pflegen und betreuen kranke und behinderte Menschen jeden Alters zu Hause. Die Inanspruchnahme der Hauskrankenpflege ist mit Verordnung eines Arztes 28 Tage kostenlos. Sollte eine Betreuung über diesen Zeitraum hinaus erforderlich sein, so wird diese nicht mehr vom Sozialversicherungsträger finanziert, sondern mit entsprechender Förderung vom FSW zu sozial gestaffelten Tarifen angeboten. Mit dieser Neuregelung haben nun alle WienerInnen die gleichen Zugangskriterien zur Hauskrankenpflege, zudem ist hochqualitative Versorgungssicherheit gewährleistet. (Schluss) brc

  • Rückfragehinweis:
    Mag.a Cécile-Veronique Brunner
    Mediensprecherin Stadträtin Mag.a Renate Brauner
    Tel.: 4000/81238
    Handy: 0664 345 045 1
    e-mail: brc@ggs.magwien.gv.at

(RK vom 18.01.2005)