Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 29.12.2004:
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Pragmatische Haltung der Österreicher zur EU

Wien (RK). Als "pragmatisch, aber emotional unterkühlt" präsentiert sich das Verhältnis der Österreicher zur EU, so das Resümee einer Studie der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Immerhin sprechen sich demnach 52 Prozent der Österreicher für eine EU- weite, Länder ...

Wien (RK). Als "pragmatisch, aber emotional unterkühlt" präsentiert sich das Verhältnis der Österreicher zur EU, so das Resümee einer Studie der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Immerhin sprechen sich demnach 52 Prozent der Österreicher für eine EU- weite, Länder übergreifende Abstimmung mit einfacher Mehrheit über die Europäische Verfassung aus, weil das, so 72 Prozent, die einzige demokratische Lösung sei. Allerdings soll Europa, so 59 Prozent, ein loser Staatenbund bleiben.

Skeptisch zeigt sich die Mehrheit der Österreicher gegenüber dem Beitritt der Türkei, 73 Prozent halten das Land für nicht geeignet, der Union beizutreten, wobei als Argument das Konfliktpotential der Türkei im Zusammenhang mit dem kurdischen Teil der Bevölkerung und generell innerhalb der Nahostsituation im Vordergrund steht.

Wenn die EU auch ein loser Staatenbund bleiben soll, so ist doch wiederum mit 68 Prozent "Ja" ein stärkerer Zusammenschluss gewünscht, um Europa gegenüber den USA mehr Gewicht zu geben. Den Verzicht auf ein eigenes Außenministerium angesichts eines in der europäischen Verfassung vorgesehenen gemeinsamen EU-Außenministers lehnen die Österreicher allerdings mit 63-prozentiger Mehrheit ab. Von der EU wünschen die Österreicher verbesserte demokratische Strukturen, was sich mit dem Wunsch von 53 Prozent für mehr Einfluss des Europäischen Parlaments niederschlägt. Nach wie vor interessieren sich die Österreicher mehr für Entscheidungen auf lokaler Ebene, in der Gemeinde oder im Österreichischen Parlament, aber auch Entscheidungen der EU in Brüssel sind für 36 Prozent "sehr" und für 44 Prozent "etwas" interessant.

Hoch geschätzter Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

Als in der österreichischen Bevölkerung höchst geschätzte Persönlichkeit weist die Befragung Bundespräsident Dr. Heinz Fischer aus. Zu 78 Prozent wird ihm politische Erfahrung zuerkannt, mit ebenfalls hohen Prozentsätzen Eigenschaften wie Menschlichkeit, Korrektheit und Volksverbundenheit.

  • Weitere Informationen:
    Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft
    Tel.: 317 31 27
    E-Mail: swrs@aon.at

(Schluss) gab

(RK vom 29.12.2004)