Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.12.2004:
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"Holiday On Ice" - untrennbar mit Wien verbunden

"Holiday On Ice" - untrennbar mit Wien verbunden

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Wien (RK). Wenn sich am 12. Jänner der Vorhang für die Premiere der neuen Show "Diamonds" in der Wiener Stadthalle heben wird, dann ist das für "Holiday On Ice" ein besonderer Anlass zum Feiern: Heuer feiert die spektakuläre Eisshow ihren 60. Geburtstag und wartet aus diesem Grund mit einem Programm auf, das nach ...

Wien (RK). Wenn sich am 12. Jänner der Vorhang für die Premiere der neuen Show "Diamonds" in der Wiener Stadthalle heben wird, dann ist das für "Holiday On Ice" ein besonderer Anlass zum Feiern: Heuer feiert die spektakuläre Eisshow ihren 60. Geburtstag und wartet aus diesem Grund mit einem Programm auf, das nach Aussagen von Fachleuten ein Ereignis der besonderen Extraklasse zu werden verspricht. Aber - und das sollte gerade im Festjahr des "Geburtstagskindes" nicht vergessen werden - die ruhmreiche Geschichte von "Holiday On Ice" und der enorme Publikumserfolg sind untrennbar mit Wien verbunden.

Österreich war - leider werden sich nur noch "reife Semester" und Sportinteressierte daran erinnern können - einst im Eiskunstlauf nicht nur die Nummer 1 in Europa, auch Sportler aus Übersee standen im Medaillenschatten von Rot-Weiß-Rot. So gewann vor dem Zweiten Weltkrieg Herma Szabo fünfmal den Weltmeistertitel bei den Damen, dazu noch zweimal mit Partner Ludwig Wrede den Titel im Paarlauf. Namen wie Helene Engelmann, Alfred Berger, Willy Böckl, Fritz Kachler, Felix Kaspar, Fritzi Burger lassen wohl auch heute noch die Herzen von Eiskunstlauf-Fans höher schlagen. Ganz zu schweigen von Karli Schäfer, der unfassbare siebenmal Weltmeister geworden ist und zweimal, 1932 und 1936, bei den Olympisches Spielen Gold geholt hat.

Nach dem Krieg setzte sich die Ära österreichischer Erfolge fort. Zunächst war es das legendäre "Dreimäderlhaus" Hanna Eigel, Hanna Walter und Ingrid Wendl, aber auch Eva Pawlik, Emmy Putzinger, Regina Heitzer, Helli Sengstschmied und Claudia Kristofics-Binder sorgten für etliche Titel bzw. Spitzenplatzierungen. Die derzeitige Präsidentin des Österreichischen Eiskunstlaufverbandes, Trixi Schuba, konnte gar zweimal die Europameisterschaft, zweimal die Weltmeisterschaft und 1972 die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen gewinnen. Aber auch die Herren sorgten für sensationelle Erfolge, jahrelang gehörten Emmerich Danzer und Wolfgang Schwarz zu den Besten der Welt. In dieser Auflistung, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sei auch an die Paarläufer Sissy Oppelt und Kurt Schwarz erinnert.

Kein Wunder, das bei einer solchen Vielzahl von heimischen Eisartisten 1945 die Idee geboren wurde, als Pendant zu amerikanischen Eisshows eine "Wiener Eisrevue" zu gründen. Dort zeigten viele der besten Sportler der Welt nach dem Ende ihrer aktiven Karriere fernab von strengen Preisrichtern ihr Können und zauberten Doppelaxel und Rittbergers auf's Eis. In Wien fanden die Aufführungen zunächst am Platz des Wiener Eislaufverein statt, ab 1958 in der neugebauten Wiener Stadthalle. Dazu gab es Tourneen durch nahezu ganz Europa und nach Übersee. Zu den Höhepunkten zählte aber nicht allein der Sport, Robert Stolz komponierte Jahr für Jahr eigene ins Ohr gehende Melodien, Will Petter, der Schöpfer der Wiener Eisrevue und seine Frau, die Choreografin Edith Petter, verzauberten das Publikum mit faszinierenden Eisoperetten.

Doch mit den Jahren gingen allmählich die Zuschauerzahlen zurück und die Wiener Eisrevue schlitterte Ende der 60er Jahre in eine finanzielle Krise. Zu Beginn des nächsten Jahrzehnts wurde sie an "Holiday On Ice" verkauft und bald darauf eingestellt. Trixi Schuba, die, wie viele andere österreichische Sportler dem Ensemble angehörte und vier Jahre lang mit der amerikanischen Show weltweit unterwegs war, erinnert sich: "Es war eine wunderschöne Zeit, wir haben viele interessante Städte kennen gelernt und es war toll, dem Publikum losgelöst vom Druck gestrenger Preisrichter unser Können zeigen zu dürfen."

Zahlen, die für sich sprechen

Holiday On Ice" ist heute ein auf der ganzen Welt bekanntes und geschätztes Unternehmen. Einige Fakten, die dazu eine deutliche Sprache sprechen: Jährlich werden 120 Eisläufer in drei Eisshows präsentiert. Diese touren durch 80 Städte in 15 Ländern und treten in 1700 Vorstellungen vor fünf Millionen Zuschauern auf. Seit der Gründung im Jahr 1943 wurden 620 Städte in 80 Ländern besucht, mehr als 300 Millionen Zuschauer spendeten Applaus. Jahr für Jahr werden mehr als 2,5 Millionen Pailletten an 2250 Kostüme genäht, 30 000 Kilogramm unechter Schmuck verarbeitet. Für die technische Ausstattung wurden insgesamt für 8000 Meter Bühne 500 Kilometer elektrische Kabel verbraucht. Jährlich sind 15 Eiskompressoren für 15 transportable Eisflächen im Einsatz, die gemeinsam mit der Show-Ausrüstung in Containern transportiert werden.

Wien-Termin: 12. bis 30 Jänner

In der neuen Show "Diamonds" werden 50 Eisartisten unter anderem gleiten, springen und auf einer spiegelglatten Eisfläche durch spannende Abenteuer und romantische Liebeleien wirbeln. Die Musik dazu kommt von Weltstars wie den Gypsy Kings, Pink Floyd, Michael Jackson oder Shakira. Der extravagante Designer Rudolph Moshammer hat eigens für dieses Eisvergnügen drei glanzvolle Kostüme entworfen, darunter ein exklusives Diamantenkleid, dass zu den optischen Höhepunkten dieser glamourösen Show gehören wird.

Informationen über die verschiedenen Beginnzeiten, Tickets und VIP-Tickets sowie Kartenpreise gibt es unter www.stadthalle.com/.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) ull/

(RK vom 13.12.2004)