Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 03.11.2004:
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Architektenvorschlag für Bürogebäude auf ÖBB-Grund am Praterstern

Wien (RK). Die ÖBB haben einen Architekturwettbewerb für die Entwicklung eines Bürogebäudes auf ihrer unbebauten Liegenschaft am Praterstern Nr. 5 ausgelobt. Ziel des Ideenwettbewerbs war, geeignete Lösungsansätze für einen sehr hochwertigen, aber auch sensiblen Bauplatz in Wien zu bekommen. Die 5.800 Quadratmeter ...

Wien (RK). Die ÖBB haben einen Architekturwettbewerb für die Entwicklung eines Bürogebäudes auf ihrer unbebauten Liegenschaft am Praterstern Nr. 5 ausgelobt. Ziel des Ideenwettbewerbs war, geeignete Lösungsansätze für einen sehr hochwertigen, aber auch sensiblen Bauplatz in Wien zu bekommen. Die 5.800 Quadratmeter Grundfläche werden begrenzt durch den Bahnhof Wien-Nord, durch das ÖBB-Bürogebäude Praterstern 3-4, die Nordbahnstraße und den Praterstern. Derzeit steht dort das Container-Dorf im Zuge des Bahnhofumbaues am Praterstern. Das Grundstück liegt an einem der hochwertigsten Knotenpunkte des öffentlichen Verkehrs in Wien mit fünf S-Bahn-Linien, diversen Eil- und Regionalzuglinien, künftig zwei U-Bahn-Linien und mehreren Straßenbahnen.

Mittwoch präsentierten Vertreter der ÖBB das Siegerprojekt des Architektenteams Richter/Tillner. Ziel des Wettbewerbs war eine intelligente funktionale und wirtschaftliche Lösung für ein Bürogebäude mit rund 20.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche und rund 800 Mitarbeiter sowie Geschäfte, Gastronomie und Service. Ein konkreter Bauherr oder Nutzer wurde dabei ausdrücklich nicht festgelegt. Flexibilität, leichte Veränderbarkeit im inneren und Mietteilbarkeit mussten daher in den Architekturvorschlag einfließen. Die Bauhöhe ist mit der Bauklasse 5 beschränkt, was sieben Stockwerken plus Dachgeschoß entspricht.

Das Siegerprojekt schlägt eine doppelte H-Struktur vor, mit einem Atriumhof und zwei Hauptkernen als markante Elemente der Nord- bzw. Südfassade. Über Verbindungsstege werden von diesen Hauptkernen aus die beiden nord-süd-gerichteten Bürotrakte parallel zur Nordbahnstraße und den Bahngleisen erschlossen. Mehrere Haupteingänge, eine direkte Anbindung an die U-Bahn und eine Tiefgarage sind in dem Architektur-Vorschlag enthalten.

Der Bezirksvorsteher des 2. Bezirkes, Gerhard Kubik, der auch in der Architekturjury saß, sprach bei der Präsentation von einem Bauwerk, das sowohl zum neuen Bahnhof als auch zur Platzgestaltung sehr gut passe. Kubik verwies dabei auch auf die dynamische Entwicklung der Leopoldstadt, wo derzeit mehrere städteplanerische Projekte im Entstehen sind.

Das Siegerprojekt soll als Grundlage für den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan dienen, entsprechende Verfahren werden von den ÖBB in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wien bereits im kommenden Jahr eingeleitet. Eine Bebauung ist ab dem Jahr 2008 vorgesehen, nach dem Abschluss des Umbaus des Bahnhofs Wien-Nord.

Modelle, Pläne und die Vorschläge aller Wettbewerbsteilnehmer sind ab sofort bis 17. Dezember in den Hallen der Güterabfertigung des Wiener Westbahnhofes, in der Felberstraße 1, ausgestellt. Die Ausstellung kann täglich von 10 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt besucht werden, der Weg ist ab der Bahnhofshalle ausgeschildert.

Weitere Informationen:

(Schluss) js/rr

(RK vom 03.11.2004)