Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.10.2004:
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"Tag der Wiener AHS": AHS im Rampenlicht - Schule zum Erfolg

Wien (RK). "Für uns ist der 'Tag der Wiener AHS' eine hervorragende Möglichkeit, zu zeigen, was unsere höheren Schulen in Wien leisten. Die Stärke der AHS liegt dabei klar auf der Hand: Durch die an einer Vielzahl der Schulen vollzogene Modernisierung der 'klassischen Oberstufe' bei gleichzeitiger Beibehaltung all ...

Wien (RK). "Für uns ist der 'Tag der Wiener AHS' eine hervorragende Möglichkeit, zu zeigen, was unsere höheren Schulen in Wien leisten. Die Stärke der AHS liegt dabei klar auf der Hand: Durch die an einer Vielzahl der Schulen vollzogene Modernisierung der 'klassischen Oberstufe' bei gleichzeitiger Beibehaltung all jener Stärken, die das allgemeinbildende höhere Schulwesen schon bisher ausgezeichnet haben, bietet die AHS die besten Voraussetzungen, um jungen Menschen eine erfolgreiche Bildungs- und somit letztlich auch Berufskarriere zu ermöglichen", stellte Wiens Amtsführende Stadtschulratpräsidentin Susanne Brandsteidl zum heutigen "Tag der Wiener AHS" im Rahmen einer Pressekonferenz fest.

Am heutigen "Tag der AHS" präsentiert sich die Wiener AHS an nahezu allen Schulstandorten als "Schule zum Erfolg" und zeigt unter anderem anhand von Erfolgsstories bekannter AHS- AbsolventInnen und preisgekrönter SchülerInnen, dass gerade diese Schulart Antworten auf die Herausforderungen des modernen Lebens bietet. Ein Hintergedanke des "Tags der AHS": verstärkt sollen Schüler der Unterstufen auf die zahlreichen Angebote in der AHS- Oberstufe und auf die Vorteile einer AHS-Matura aufmerksam gemacht werden.

Brandsteidl dazu: "Viele Karrieren beginnen in der AHS. Wie kaum eine andere Schulart bietet sie die Möglichkeit, eine fundierte Ausbildung mit einer erfolgreichen Persönlichkeitsbildung zu verbinden. Mit anderen Worten: Auf Basis einer erfolgreichen AHS-Karriere kann ein junger Mensch - ob privat oder beruflich 'nach den Sternen greifen', ohne dabei den Boden unter den Füssen zu verlieren."

Die Wiener AHS - so Brandsteidl - biete eine solide Allgemeinbildung, kümmere sich jedoch nicht allein um Wissenserwerb und Wissenserweiterung im herkömmlichen Sinn. Vielmehr gehe es auch darum, Qualifikationen wie Sprachkompetenz, Handlungskompetenz, Kommunikationsfähigkeit, Problemlösefähigkeit und vernetztes Denken zu vermitteln. Brandsteidl: "Neue Fächer und ein neues Lernangebot, wie Projektmanagement, Präsentationstechniken, Mediation und Laborunterricht oder auch neue Organisationsformen wie die modulare Oberstufe haben es in jüngster Vergangenheit ermöglicht, den Schülerinnen und Schülern eine noch gegenwartsbezogenere und zukukunftsorientiertere Bildung anzubieten."

Kritik übte sie in diesem Zusammenhang jedoch an der Untätigkeit des Bundes: "Dass die AHS sich heute so positiv bei uns darstellt, ist einzig und allein das Resultat einer 'Wiener Entwicklung', in der Behörde und Schulen eng kooperieren, um das im gesetzlichen Rahmen maximal Mögliche für die Schüler herauszuholen. Was jedoch fehlt, ist der Mut der Bildungsministerin, auch auf gesetzlicher Ebene neue Voraussetzungen zu schaffen. Stichwort Oberstufenreform: So weitreichend die einzelnen Reformversuche der Schulen sind, so kümmerlich sind die Versuche des Ministeriums auch gesetzlich eine Oberstufenreform zuzulassen. Das was an 'Minireförmchen' hier bislang vom Bund oft als 'Jahrhundertwerk Oberstufenreform' verkauft wurde, hat in der Praxis nur wenig geändert."

Als Leitmotiv einer "Neuen Oberstufe" skizzierte Brandsteidl die Abkehr von der "bevormundenden Schule" und die Stärkung der Eigenverantwortung der SchülerInnen an. "Genau das ist dringend nötig: Es ist ein Anachronismus und eine Absurdität unseres allgemeinbildenden Schulsystems, dass SchülerInnen, die 18 Jahre alt sind, genauso unterrichtet werden wie 10-jährige", schloss sie. (Schluss) ssr

(RK vom 20.10.2004)