Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.10.2004:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Humoristische Interventionen im Wien Museum

Humoristische Interventionen im Wien Museum

Copyright: Rudolf Klein

Download (0.28 MB)

Wien (RK). Historische Sammlungen strahlen eine gewisse Ernsthaftigkeit aus, die mit der Bedeutung der gezeigten Exponate - Alter, künstlerischer Wert etc - zusammenhängt. Das Wien Museum am Karlsplatz hat nun, in der zweiten Intervention in der ständigen Schausammlung für einen humoristischen Kommentar zu ...

Wien (RK). Historische Sammlungen strahlen eine gewisse Ernsthaftigkeit aus, die mit der Bedeutung der gezeigten Exponate - Alter, künstlerischer Wert etc - zusammenhängt. Das Wien Museum am Karlsplatz hat nun, in der zweiten Intervention in der ständigen Schausammlung für einen humoristischen Kommentar zu verschiedenen Zeugnissen der Wiener Geschichte gesorgt. Neun Zeichner waren eingeladen, mit Comics, Bildern, Reportagen und Humorzeichnungen überraschende und witzige Perspektiven aus der Stadtgeschichte abzuleiten. Das Ergebnis: ein verschiedene Objekte begleitender humoristischer Faden vom Mittelalter bis zur Neuzeit unter dem Titel "Batzen, Wuschel und Zapfen", zu sehen vom 20. Oktober bis 20. Februar 2005.****

Nicht der wissenschaftliche, sondern der "unbedarfte", sich vor allem an der Form orientierende Blick war für die neun Künstler gefragt: Rudi Klein, der die Schau auch kuratierte, Thomas Kriebaum, Ulli Lust, Nicolas Mahler, "Much", Tex Rubinowitz, Jean Veenenbos, Sybille Vogel und Heinz Wolf setzen in verschiedenster, oft recht subversiver Form zeichnerische Pointen zur Stadtgeschichte, wie eben den "Wuschel", der aus dem umgekehrten Hauszeichen "Zum roten Igel" erwächst, den "Batzen", der die angeblich 1. Version des Albertinischen Planes der Stadt ziert oder den römischen Steinzapfen, der auf seinem Sockel vermisst wird. Unkorrektes, verschrobenes, umgeschriebene Historie begleitet auch sonst den Besucher: Banale Gebrauchsgegenstände unsrer Tage erhalten, parallel zu den Erinnerungsgegenständen an Franz Grillparzer museale Weihen, ein Ritter verlässt zum entsetzen seiner Frau das Haus in Rüstung ohne Hose, die Silhouette Wiens präsentiert sich, weil es 1683 ganz anders ausgegangen ist, mit lauter Minaretten. Museum, so das Resümee, kann eben auch komisch sein, man braucht nur den richtigen Blick dazu.

Das Wien Museum ist Dienstag bis Sonntag und Feiertag von 9 bis 18 Uhr geöffnet, Eintritt 4 Euro, ermäßigter Eintritt (Lehrlinge, Schüler, Studenten, Präsenz- und Zivildiener, SeniorInnen, Ö1-Clubmitglieder) 2 Euro, Schüler im Klassenverband 1 Euro. Freitag von 9 bis 12 Uhr und Sonntag ganztägig Eintritt frei.

  • Weitere Informationen:
    Tel.: 505 87 47
    Internet: http:/ /www.wienmuseum.at/

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) gab

(RK vom 20.10.2004)