Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.08.2004:
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Sima präsentiert europaweit erste Öko-Kriterien Bau und Papier

Sima präsentiert europaweit erste Öko-Kriterien Bau und Papier

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Wien (RK). Europaweit die ersten ökologischen Kriterien für die Baubranche und für Büro- und Druckpapiere präsentierte Wiens Umweltstadträtin Mag. Ulli Sima am Donnerstag in einem Mediengespräch. Denn die Umweltbelastung aus dem umfangreichen Bereich der Bauleistungen und der anfallenden Papiermengen sind enorm. ...

Wien (RK). Europaweit die ersten ökologischen Kriterien für die Baubranche und für Büro- und Druckpapiere präsentierte Wiens Umweltstadträtin Mag. Ulli Sima am Donnerstag in einem Mediengespräch. Denn die Umweltbelastung aus dem umfangreichen Bereich der Bauleistungen und der anfallenden Papiermengen sind enorm. Erarbeitet wurden die Kriterien von den internen und externen Experten von "ÖkoKauf Wien", dem Projekt der Stadt Wien zur Ökologisierung ihres Einkaufs von Waren und Dienstleistungen, hervorgegangen aus dem Klimaschutzprogramm "KliP Wien". Umweltstadträtin Mag. Ulli Sima: "Mit diesen Ergebnissen zeigt sich wieder deutlich, wie ernst die Stadt Wien den Umwelt- und Klimaschutz nimmt und damit international Vorreiter ist." Anerkennung speziell zu den Papier-Mustermappen kam auch von der bis jetzt in der EU für den Bereich Umwelt zuständigen Kommissarin Margot Wallström.****

Stadtbaudirektor Dipl.-Ing. Gerhard Weber erklärte bei der Präsentation der Öko-Kriterien für die Baubranche: "Die Umwelt- Musterstadt achtet nicht nur bei der Beschaffung der 'üblichen' Gebrauchsgüter auf Ökologie, sondern auch auf die Umweltgerechtheit des umfangreichen Bereiches der Bauleistungen. Schließlich wird ca. die Hälfte des jährlichen Fünf-Milliarden- Euro-Beschaffungsbudgets der Stadt Wien vom Beschaffungsbereich im Bauhaupt- und Nebengewerbe investiert."

Zur Information gibt es zu jedem Produkt auch einen eigenen Folder, der im Internet unter http:/ /www.oekokauf.wien.at/ heruntergeladen oder bestellt werden kann. Letzteres geht auch telefonisch unter der Nummer 4000/88 220 (Broschürenservice der Magistratsabteilung 22).

Der Verkauf der CD-ROM "Mustertexte für umweltgerechte Bauausschreibungen" und der beiden Papiermuster-Mappen für "Ökologische Büropapiere" und "Ökologische Druckpapiere" erfolgt über das ON Österreichisches Normungsinstitut. Die Produkte sind zu bestellen unter der E-Mail-Adresse sales@on-norm.at , der Telefonnummer +43 1 213 00-880, der Fax-Nummer +43 1 213 00-818 und der Postadresse ON Österreichisches Normungsinstitut - Verkauf, Heinestraße 38, 1020 Wien. Die CD-Rom mit den "Mustertexten für umweltgerechte Bauausschreibungen (ON-Regel 22251) kostet Euro 99,40.-. Die ökologischen Papiermuster-Mappen kosten jeweils Euro 40.-, als Kombi-Paket Euro 70.-. Alle Preise zzgl. 10% USt. und Versandspesen.

Was ist "ÖkoKauf Wien?"

Die im Oktober 1998 eingerichtete Projektgruppe für umweltgerechte Leistungen "ÖkoKauf Wien" (Projektleiter: Dipl.- Ing. Ekkehard Philipp) stellt eines der drei wesentlichen Standbeine des Klimaschutzprogramms der Stadt Wien - "KliP Wien" - dar. Ziel ist die stärkere Orientierung des Einkaufs (Beschaffung) der Stadt Wien von Waren, Produkten und Leistungen in allen Bereichen der Stadtverwaltung an ökologischen Gesichtspunkten.

Dazu werden für die im Einkauf tätigen Mitarbeiter/innen einfache und zeitsparende Methoden entwickelt, damit diese Produkte und Leistungen auch ökologisch beurteilen können.

Ein Großteil der Ergebnisse der Arbeit von "ÖkoKauf Wien" sind Kriterienkataloge, die so formuliert sind, dass die Inhalte eins zu eins in die Ausschreibungstexte übernommen werden können. Aber auch Positionspapiere und zahlreiche Pilotprojekte komplettieren die inzwischen lange Liste der Ergebnisse. Ziele von "ÖkoKauf Wien" sind auch, die Ergebnisse über die Stadt Wien hinaus in andere Gebietskörperschaften oder Bundesdienststellen, aber auch an die Wirtschaft und sonstige Interessierte zu kommunizieren und in Kooperation mit dem ON Österreichischen Normungsinstitut die von Wien erarbeiteten Ergebnisse in Richtlinien, die österreichweit Gültigkeit haben, einfließen zu lassen.

"ÖkoKauf Wien" ist magistratsübergreifend organisiert und wird von der Magistratsdirektion-Stadtbaudirektion sowie dem sogenannten Lenkungsteam geleitet. Die praktische Arbeit an den Kriterienkatalogen wird in den Arbeitsgruppen durchgeführt. Aufgrund der herausragenden Bedeutung liegt ein spezieller Schwerpunkt auf dem gesamten Gebiet der Bauleistungen, dem nicht weniger als vier Arbeitsgruppen gewidmet sind, nämlich die ÖkoKauf-Arbeitsgruppen "Tiefbau", "Hochbau", "Haustechnik" und "Innenausbau". Ein interner Erlass vom Magistratsdirektor der Stadt Wien, Dr. Ernst Theimer, macht seit Juli 2003 die Ergebnisse von "ÖkoKauf Wien" zur verbindlichen Grundlage des Vergabewesens der Stadt Wien. Weitere Informationen zum Projekt unter http:/ /www.oekokauf.wien.at/ .

"Mustertexte für umweltgerechte Bauausschreibungen"

Das Projekt "ÖkoKauf Wien" der Stadt Wien setzt europaweit mit der Erarbeitung der "Mustertexte für umweltgerechte Bauausschreibungen" neue Maßstäbe im Tiefbau. Erstmals wurden in Europa alle umweltrelevanten Abläufe im Bauwesen beschrieben und textlich harmonisiert. Jeder Bauunternehmer weiß daher was kalkuliert und was geliefert werden muss. Diese weitgehende Vereinheitlichung gleichartiger Abläufe auf der Baustelle und klare Leistungsdefinition der Mustertexte im gesamten Bauwesen bringen eine Vereinfachung bei Kalkulation, Leistungserbringung und Abrechnung. Dadurch kommt es auch zu Einsparungen bei den Baukosten. Die effiziente Kreislaufwirtschaft im Bauwesen kann damit beginnen. Die Bau-Mustertexte wurden nach einem formellen Verfahren vom Österreichischen Normungsinstitut ON als ON-Regel ONR 22251 veröffentlicht.

Die Stadt Wien ist einer der größten Investoren im Baugeschehen der Stadt. Jährlich werden ca. 50% des Fünf- Milliarden Euro-Beschaffungsbudgets der Stadt Wien im Beschaffungsbereich des Bauhaupt- und Nebengewerbes ausgegeben. Jedes Bauvorhaben wirkt sich aber immer auch auf Umwelt und Natur aus. Keines dieser Projekte kommt ohne Leistungen aus, die den Umweltschutz gewährleisten oder berücksichtigen sollten. Jede öffentliche Vergabe von Bauleistungen hat einen umweltrelevanten Aspekt, egal, ob es sich dabei um Baugruben, Abbruch von Objekten oder Recycling von Baustoffen handelt.

Daher meint auch Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima: "Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Tiefbau zeigen, dass Bauprojekte ökologisch und effizient zu planen sind! Ich freue mich, dass - auch durch die Unterstützung des Stadtbaudirektors - die Stadt Wien mit dem speziellen Ziel abfallarmer bzw. abfallfreier Baustellen hier wieder eine Vorreiterrolle einnimmt."

Der entscheidende Vorteil der neuen ON-Regel ONR 22251: Sie lässt sich praxisgerecht handhaben. Die Texte sind elektronisch auf CD-Rom verfügbar und können durch einfaches Kopieren in jede x-beliebige selbsterstellte Bauausschreibung oder in ein bestehendes Standardleistungsverzeichnis z.B. für den Brückenbau oder Straßenbau eingefügt werden.

Der Leiter der Arbeitsgruppe Tiefbau von "ÖkoKauf Wien", Dipl.-Ing. Helmut Brezinschek - im "Hauptberuf" Leiter der Gruppe Umwelt in der Magistratsabteilung 29 - Brückenbau und Grundbau, hatte die Idee zu diesem in dreijähriger Teamarbeit erstellten Projekt. In der Arbeitsgruppe Tiefbau sind Experten der verschiedensten technischen Dienststellen der Stadt Wien vom Wasserbau, Kanalbau über Straßenbau bis zum Grundbau vertreten. Die Zusammenarbeit mit externen Experten, Technikern aus der Privatwirtschaft, Vergabeexperten und -juristen, sicherte die hohe Qualität. Neben den bautechnischen Anforderungen wurden aber auch die eigenen Vorschriften der Stadt Wien, das Bundesvergabegesetz sowie die Umwelt- und Abfallwirtschaftsgesetze berücksichtigt.

Die Anwendung der ON-Regel ONR 22251 fördert einerseits den ökologischen Aspekt, andererseits können durch die Vereinfachungen bei der Bauplanung, der Bauherstellung bis zur Bauabrechnung Einsparungen erzielt werden, welche den Bauherrn zu gute kommen. Erstmals können auch Kostenvergleiche gleicher Leistungen zwischen verschiedenen Anbietern vorgenommen werden.

Die "Mustertexte für umweltgerechte bauspezifische Leistungsbeschreibungen" sind klar nach Kapiteln, die dem chronologischen Ablauf eines Bauvorhabens entsprechen gegliedert. So gibt es die Kategorien Abbruch, Aushub, Recycling, Wiedereinbau, Aufbereitung, Zwischenlagern, Deponieren und Entsorgen. Diese Kategorien wurden als Hauptleistungsgruppen aufgenommen. Sie sollen gewährleisten, dass es mittelfristig gelingt, diese zu einem gesamtösterreichischen Leitbild weiterzuentwickeln.

Die Vorteile der Anwendung der Mustertexte sind: Transparenz der Umweltbeeinträchtigung (Transporte werden getrennt ausgeschrieben), konsequente Kreislaufwirtschaft durch Recycling (der Boden wird als Baustoff wiederverwendet), Schutz gegen Umweltschäden (optimale Ressourcenbewirtschaftung auf der Baustelle, Sekundärrohstoffnutzung wird unterstützt), Umwelt- und Naturschutz (Schutz des Bodens, Schutz vor vermeidbarem Verkehrslärm, Reinhaltung der Luft durch weniger LKW-Transporte), Praxistauglichkeit der vorliegenden Mustertexte (durch intensive Zusammenarbeit mit Vertretern der Bauwirtschaft sichergestellt).

Die Mustermappen für ökologische Büro- und Druckpapiere

Erstmalig in Europa, vermutlich sogar weltweit, wurden von "ÖkoKauf Wien" ökologische Kriterien für Büro- und Druckpapiere entwickelt.

Die so entstandenen Mustermappen "Ökologische Büropapiere" und "Ökologische Druckpapiere" wurden im Rahmen der Arbeitsgruppe "Papier, Druck und Büromaterial" unter der Leitung von OAR Hans Handig von den Wiener Stadtwerken gemeinsam mit der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt Wien XIV, der Wiener Umweltanwaltschaft und dem Verein für Konsumenteninformation produziert. Aber es wurde nicht nur der Inhalt der Mappen ökologisch hergestellt, sondern auch der Hersteller der Mappe und die ausführende Druckerei besitzen das Österreichische Umweltzeichen und die Mappe selbst besteht aus hundert Prozent Recycling-Pappe, die Ring-Mechanik ist schwermetallfrei.

Dies fand auch den Beifall der bis jetzt für den Bereich Umwelt zuständigen EU-Kommissarin Margot Wallström. In einem Brief an Bürgermeister Dr. Michael Häupl schrieb sie, dass sie sich freue, dass das Projekt so erfolgreich war und sie die ökologischen Papier-Mustermappen an die Bibliothek der Generaldirektion Umwelt gegeben habe, damit sie MitarbeiterInnen und Öffentlichkeit nutzen können.

Ausgangspunkt für die Erstellung ökologischer Papierkriterien war die Grundüberlegung, die für die gesamte Arbeit des Projektes "ÖkoKauf Wien" gilt: das eine Gebietskörperschaft wie die Gemeinde Wien einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor darstellt und daher allein dadurch, dass sie in ihrem eigenen Bereich Umweltkriterien berücksichtigt, wesentlich zu einer umweltverträglichen Entwicklung beitragen kann. Die beiden Mustermappen unterstützen die AnwenderInnen, Büro- und Druckpapiere nunmehr auch ökologisch besser beurteilen zu können. Bei der Gestaltung wurde daher auf eine praxisfreundliche Handhabung besonders viel Wert gelegt. Der Grundintention entsprechend wurden die ökologischen Papiermustermappen an alle AbteilungsleiterInnen des Magistrats und deren ÖffentlichkeitsarbeiterInnen und die MediensprecherInnen der StadträtInnen mit Hinweis auf den Erlass des Magistratsdirektors verteilt.

Die Mappe "Ökologische Druckpapiere" enthält Papiere, welche im Bereich des Offsetdruckes Verwendung finden. Die Mappe "Ökologische Büropapiere" enthält Papiere für den Einsatz mit im Büro verwendeten Druckern, Kopierern usw.

Die Auswahl der Kriterien wurde als Studie beim Verein für Konsumenteninformation in Zusammenarbeit mit der "ÖkoKauf Wien"- Arbeitsgruppe Druck, Papier und Büromaterial in Auftrag gegeben. Sie orientiert sich an den "Eco-Label"-Papierkriterien der EU. Nach Erstellung der Studie, die bereits auch in Englisch vorliegt, erfolgte die Bewertung der von den Papierherstellern veröffentlichten Papier-Umweltdatenblätter ( http:/ /www.Paperprofile.com/ ). Zusätzlich wurden Papiere, die zum Zeitpunkt der Drucklegung ein in Europa gültiges Umweltzeichen besitzen, aufgenommen. An den Mappen haben außerdem die vier größten österreichischen Papierhändler mitgearbeitet.

In den Papier-Umweltdatenblättern (paper profile) der Hersteller sind folgende umweltbelastenden Emissionsparameter aufgeführt, die für die Bewertung herangezogen wurden: Abwasseremissionen, Luftemissionen, eingesetzte elektrische Energie und ökologische Waldbewirtschaftung. Die Papierhersteller müssen für den Produktionsstandort ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem (EMAS oder ISO 14001) nachweisen. Die Auswertung der vorgelegten Papier-Umweltdatenblätter wurde von der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt mit einem eigens dafür entwickelten Programm vorgenommen.

Die ökologischen Papier-Mustermappen sind praxisnah aufgebaut. Die einzelnen Papierhändler sind alphabetisch eingeordnet. Nach einem einheitlichen Muster enthält das jeweilige Registerblatt alle für eine Bestellung notwendigen Firmeninformationen. Danach sind Muster der lieferbaren Papiere eingelegt. Von jeder Sorte sind Musterblätter mit den meist verwendeten flächenbezogenen Massen (Grammaturen) einsortiert. Dem ersten Blatt der Musterpapiere sind die genauen Papierdaten und der Verwendungszweck zu entnehmen. Die vierfärbig bedruckte Rückseite dient zur Bemusterung der Druckqualität auf dem jeweiligen Papier.

Verkauf der Öko-Kriterien für Bau und Papier über das ON

Ein Hauptziel des Projektes "ÖkoKauf Wien" ist es, praktisch anwendbare, wirtschaftlich vertretbare und insbesondere vergaberechtlich zulässige Leistungsanforderungen an - von der Stadt Wien regelmäßig nachgefragte - Liefer-, Dienst- und Bauleistungen zu erarbeiten. Damit wird die vergaberechtlich gebotene Berücksichtigung umweltrelevanter Aspekte bei der Beschaffung der Stadt Wien auf einem hohen Niveau sichergestellt. Einige der so erarbeiteten Ergebnisse von "ÖkoKauf Wien" sind weit über die Grenzen der Stadt Wien auch für andere Auftraggeber oder Unternehmen von Interesse, sodass nach Möglichkeiten gesucht wurde, wie die Ergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.

Mit dem Österreichischen Normungsinstitut ON hat die Stadt Wien dafür einen optimalen Partner gewonnen. Neben den perfekten organisatorischen Voraussetzungen für die Erarbeitung von Normen und Regelwerken - Festlegung technischer Standards sowie konsensualisierter Grundlagen im Vergabe- und Vertragswesen - und einem hohen Bekanntheitsgrad verfügt das ON auch über geeignete Vertriebswege, die nun für die Vermarktung der "ÖkoKauf Wien"- Unterlagen genutzt werden. Die Stadt Wien erwartet sich davon einen Verstärkereffekt ihrer Bemühungen auf dem Gebiet des Klimaschutzes. Daher wurde eine Rahmenvereinbarung zwischen ON und der Stadt Wien, vertreten durch die Magistratsabteilung 22 - Umweltschutz, abgeschlossen.

Dipl.-Ing. Dr. Karl Grün, Leiter der Abteilung Normung und als Referent des ON zuständig für den Bereich Umweltschutz, Gesundheit und Medizin, stellte beim Mediengespräch von Stadträtin Sima fest, dass für das äußerst komplexe Thema Umweltschutz die Normung (ÖNORMEN und auch ON-Regeln ONRs) - einfach ausgedrückt: Regelwerke - ein Instrument zur Bewältigung komplexer Zusammenhänge sind. Normen und ON-Regeln sind keine Gesetze, sondern Empfehlungen. Ihre Anwendung ist grundsätzlich freiwillig. Sie empfiehlt sich aber, weil diese Dokumente von allen am Thema interessierten Kreisen im Konsens erarbeitet werden und damit den aktuellen Wissensstand eines Fachgebiets widerspiegeln und damit definieren, was "Standard" ist.

Das ON Österreichische Normungsinstitut ist eine Dienstleistungsorganisation, eine neutrale Plattform für all jene, die Regeln benötigen und sie gemeinsam im Dialog mit anderen am Thema interessierten Gruppen erarbeiten wollen. Das ON erstellt die Normen nicht selbst.

Seine Aufgabe ist es, die an einem Thema, an einer Lösung interessierten Kreise an den "runden Tisch" zu bekommen, darauf zu achten, dass die Verfahrensregeln eingehalten werden und das dafür notwendige Management bereitzustellen.

Die Stadt Wien, bzw. ihre Magistratsabteilungen, sind sehr intensiv in die Normungsarbeit eingebunden, auch und ganz besonders im Bereich des Umweltschutzes. Von den mehr als 5.000 Experten in den Normungsgremien des ON kommen immerhin 171 aus diversen Magistratsabteilungen der Stadt Wien. Sie sind in insgesamt 439 Ausschüssen und Arbeitsgruppen vertreten. Im Dialog mit Experten aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Verbraucherkreisen suchen MitarbeiterInnen der Magistratsabteilungen der Stadt Wien nach technisch, ökonomisch und auch ökologisch sinnvollen und ausgewogenen Lösungen in der Form von ÖNORMEN oder - wie im vorliegenden Fall - einer ON-Regel über "Mustertexte für umweltgerechte bauspezifische Leistungsbeschreibungen".

Dr. Grün: "Die Stadt Wien zeichnet sich durch eine hohe Qualität im Bereich Umweltschutz aus, die auch international anerkannt ist. Zum Beispiel in der thermischen Abfallentsorgung, bei der Überwachung radioaktiver Verunreinigungen im Abfall, der Luftqualität und auch beim Einsatz innovativer, integrierter Managementtechniken." Hier überall kommen ÖNORMEN oder ON-Regeln zur Anwendung.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/ (Schluss) ma

(RK vom 26.08.2004)