Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 09.06.2004:
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Mediengespräch: "Floating-Car-Data und Verkehrsbilder"

Mediengespräch: "Floating-Car-Data und Verkehrsbilder"

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Wien (RK). Im Rahmen eines Mediengesprächs präsentierte Verkehrsstadtrat DI Rudolf Schicker am Mittwoch gemeinsam mit Dipl.-Ing. Bernhard Engleder von der Wiener Stadtbaudirektion, dem Obmann der Wihup-Taxi Genossenschaft, Komm.Rat Ernst Schlecht, und dem stellvertretenden Abteilungsleiter der MA 46, Dipl.-Ing. Erich ...

Wien (RK). Im Rahmen eines Mediengesprächs präsentierte Verkehrsstadtrat DI Rudolf Schicker am Mittwoch gemeinsam mit Dipl.-Ing. Bernhard Engleder von der Wiener Stadtbaudirektion, dem Obmann der Wihup-Taxi Genossenschaft, Komm.Rat Ernst Schlecht, und dem stellvertretenden Abteilungsleiter der MA 46, Dipl.-Ing. Erich Hermann, das Wiener Verkehrsmanagement und die neuesten Initiativen der Stadt im Bereich der intelligenten Mobilität.

Im Masterplan Verkehr, der vom Wiener Gemeinderat im Herbst 2003 beschlossen wurde, sind die Ziele der Wiener Verkehrspolitik festgelegt. "Schwerpunkt dabei ist auch die intelligente Mobilität. Kooperationen zwischen den unterschiedlichen Verkehrsträgern und der Einsatz innovativer Technologien fördern die Effizienz und Nachhaltigkeit der Verkehrssysteme in der Stadt und dem Umland", betonte Verkehrsstadtrat Schicker. Das Verkehrsmanagement Wien - kurz VEMA genannt - soll bei der Realisierung der intelligenten Mobilität unterstützen. Entgegen anderen Großstädten erfasst das Wiener Verkehrsmanagement sowohl den motorisierten Individualverkehr als auch den öffentlichen Verkehr. Neben der Koordinierung von Schnittstellen zwischen den Verkehrssystemen ist besonders die Information der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer von großer Bedeutung. "Mit Floating-Car-Data haben die Bürgerinnen und Bürger nun die Möglichkeit, auch unabhängig von den Staumeldungen im Radio, die Verkehrssituation in der Stadt über das Internet abzufragen", zeigt sich Stadtrat Schicker erfreut.

Mit Hilfe von VEMA werden alle Verkehrsdaten und Informationen unter einem Dach zusammengeführt, wobei jedem Akteur die verkehrsträgerübergreifenden Daten zur Verfügung stehen. Die wesentlichen Partner bzw. Akteure neben der Stadt Wien sind: das Land Niederösterreich, die Bundespolizei, die ASFINAG, die ÖBB, der Verkehrsverbund Ostregion und die Wiener Linien.****

Als erster Schritt fördern zwei Pilotprojekte von VEMA die Zielsetzung intelligenter Mobilität: Floating-Car-Data (FCD)' veranschaulicht die Verkehrslage in Wien, indem GPS-Daten von fahrenden Taxis ausgewertet werden. Verkehrsbilder' stellt über Kameras den aktuellen Verkehrszustand in bestimmten Bereichen der Stadt dar. Kooperationspartner sind sowohl Telering, Nokia und MTIT, als auch die DLR (Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt) und der Taxifunk 60160 (Wihup-Taxi Genossenschaft).

Dank Global Positioning System (GPS), mit dem heute rund 90 Prozent der 750 Taxis ausgestattet sind, ist die punktgenaue Standortangabe und damit exakte Vermittlung eines Taxis möglich. Wihup-Obmann Komm.-Rat Ernst Schlecht: "Angesichts der komplexen Verkehrsverhältnisse einer Großstadt wie Wien mit zahlreichen Einbahnführungen, Abbiegever- und -geboten ist die Berechnung von Fahrzeiten über Luftlinien nicht möglich. Mit GPS minimieren wir nicht nur die Stehzeiten der Taxis, auch die Wartezeit der Kunden verkürzt sich und wir tragen noch stärker zur Stauvermeidung bei!" Die dadurch entstehenden Datenmengen ergeben, sinnvoll verknüpft, eine "Verkehrsgeschichte": es lassen sich Durchschnitts-Frequenzen auf einzelnen Straßen sehr genau ablesen, ebenso können Anomalien wie Unfälle oder Naturereignisse und deren Auswirkung auf das Verkehrsgeschehen deutlich nachgewiesen werden. Auf der Suche nach der technischen Umsetzung dieser Idee fand die Wihup in der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt kompetente Partner. Rund 150.000 Euro investierte die Wihup in die Entwicklung des Systems, das derzeit mit der Stadt Wien (MA 46) als Pilotprojekt betrieben wird. In weiterer Folge ist daran gedacht, das System an Flotten, Verkehrsbetriebe und andere Logistikunternehmen, später auch allgemein zur Anwendung zu bringen.

Bei dem Pilotprojekt Verkehrsbilder' sind anfangs 6 Kameras im Stadtgebiet aufgestellt. Im Internet sind auf einem Wien- Übersichtsplan die Standorte ersichtlich. Die solarbetriebenen Kameras senden die Bilder an einen Server, wo sie von der Stadt Wien auf einem Webportal aufbereitet werden. Abrufbar sind die Verkehrsbilder nicht nur über den PC sondern auch über Wap-fähige Handys.

Weitere Informationen unter:

  • http:/ /www.verkehrslage.wien.at/
  • http:/ /www.verkehrsbilder.wien.at/

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) kel

(RK vom 09.06.2004)