Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.05.2004:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

U2-Nord: Verlängerung ins Flugfeld Aspern entlang der Ostbahn

U2-Nord: Verlängerung ins Flugfeld Aspern entlang der Ostbahn

Copyright: Pressefoto Votava

Download (0.5 MB)

Wien (RK). Dienstag und Mittwoch werden in der Donaustadt die aktuellen Planungen zur weiteren Verlängerung der U2 in Richtung Flugfeld Aspern sowie der Straßenbahnlinie 26 im Rahmen einer Ausstellung präsentiert. Für die U2 wird die nunmehr erarbeitete Hauptvariante für die Trassenführung gezeigt. Diese sieht eine ...

Wien (RK). Dienstag und Mittwoch werden in der Donaustadt die aktuellen Planungen zur weiteren Verlängerung der U2 in Richtung Flugfeld Aspern sowie der Straßenbahnlinie 26 im Rahmen einer Ausstellung präsentiert. Für die U2 wird die nunmehr erarbeitete Hauptvariante für die Trassenführung gezeigt. Diese sieht eine Verlängerung entlang der Ostbahn über die Hausfeldstraße ins Flugfeld Aspern vor. Mit der neuen U2-Verlängerung würde, so Planungsstadtrat Schicker und Bezirksvorsteher Stellvertreter Karl Dampier im Rahmen der Ausstellungseröffnung, einmal mehr deutlich, dass die Forcierung des öffentlichen Verkehrs in Wien Vorrang habe. Wie Stadtrat Schicker zudem betonte, sei die Variante einer Führung durch das Siedlungsgebiet "An den alten Schanzen" zurückgestellt worden, da sich die BürgerInnen damit nicht identifizieren konnten. "Es war für diese Entscheidung wichtig, dass auch die AnrainerInnen mit der Variantenführung einverstanden sind. Daher fiel die Entscheidung für die nunmehr ausgewählte Trassenführung", so Schicker. Sowohl der Verkehrsstadtrat als auch BV-StV Dampier lobten die Arbeit der Planungsabteilungen, die mit der nunmehr vorliegenden Variante eine ausgezeichnete Grundlage für die weiteren Detailplanungen erarbeitet hätten.****

  • Ausgangslage

Nach Beendigung der derzeit in Realisierung befindlichen dritten U-Bahn-Ausbauphase wird die U1 bis Leopoldau (2006) und die U2 bis zur Aspernstraße (2009) verkehren. Der am 4.11.2003 vom Wiener Gemeinderat beschlossene Masterplan Verkehr Wien 2003 sieht für eine vierte Ausbauphase neben anderen U-Bahn-Abschnitten auch die weitere Verlängerung der Linie U2 von der Aspernstraße bis ins Flugfeld Aspern vor.

Die von der MA 18 im Jahr 2002 / 2003 durchgeführte Strategische Umweltprüfung für den Entwicklungsraum Nordosten Wiens ("SUPer NOW") empfiehlt die Verlängerung der Linie U2 bis ins Flugfeld Aspern.

  • Variantenuntersuchung

Seit dem Herbst 2003 wurden alle relevanten Rahmenbedingungen erfasst und sinnvoll mögliche Trassen zur Erschließung des Flugfelds Aspern aufgezeigt. Ziel dieser Bearbeitung ist es, die fachlichen Grundlagen für eine politische Trassenentscheidung aufzubereiten.

Die U2-Nord Verlängerung von der Station Aspernstraße ins Flugfeld Aspern soll hauptsächlich folgende Funktionen erfüllen: Optimale Erschließung der Wohnbevölkerung und Arbeitsplätze, optimale Erschließung des Entwicklungsgebietes Flugfeld, optimale ÖV-Vernetzung: Anbindung von Straßenbahn, Bus, Regional- u. S-Bahn sowie Park & Ride-Anlage.

Im Zuge der Bearbeitung von 2003 / 2004 wurden zahlreiche Varianten und deren mögliche Kombinationen untersucht. Diese wurden einem umfassenden Variantenvergleich nach Wirkungen und Kosten unterzogen. Dabei fanden folgende Kriterien Eingang:

  • Erschließung der Wohnbevölkerung, der Arbeitsplätze und von
    Entwicklungsbereichen,
  • Netzwirkungen im öffentlichen Verkehr sowie Abhängigkeiten zu
    geplanten Straßenausbaumaßnahmen,
  • Stadt- u. Umweltverträglichkeit (Störungen der Wohnbevölkerung,
    notwendige Einlösungen, Barrierewirkungen, Beeinträchtigungen
    von Erholungsbereichen, Tieren, Pflanzen, Boden und
    Grundwasser).

Die erwarteten Investitions- und Betriebskosten wurden selbstverständlich ebenfalls in den Vergleich mit aufgenommen. Die Auswertung des Variantenvergleiches ergab ein eindeutiges Ergebnis, den "Hauptvorschlag".

Die ausgewählte Trasse der neuen U2

Als Ergebnis der Variantenuntersuchung wird folgende Trasse als Hauptvorschlag zur weiteren Bearbeitung empfohlen:

  • Strecke Aspernstraße - An den alten Schanzen
    Ausgehend von der ab 2009 bestehenden Wendeanlage Aspernstraße
    verläuft die Trasse in Hochlage westlich paralell zur Franz
    Wels-Gasse.
  • Station An den alten Schanzen (spätere Errichtung)
    Die Station liegt westlich der Franz-Wels-Gasse in Hochlage, an
    der Kreuzung mit der Straße An den alten Schanzen. Der Ausbau
    der Station ist erst bei Besiedelung des Entwicklungsgebietes
    Hausfeld vorgesehen.
  • Strecke An den alten Schanzen - Hausfeldstraße
    Die Trasse verläuft weiter westlich parallel zur Franz-Wels
    Gasse in Hochlage, schwenkt danach mit einem Rechtsbogen
    parallel zur ÖBB-Ostbahn und sinkt zur Niveaulage ab.
  • Station Hausfeldstraße
    Die Station liegt südlich parallel zur Ostbahn in Niveaulage. Es
    erfolgt eine Anbindung an die S- und Regionalbahn, an die vom
    Kagraner Platz verlängerte Straßenbahnlinie 26 und an diverse
    Buslinien. Eine Unterführung der Hausfeldstraße unter Bahn- und
    U-Bahntrasse wird berücksichtigt.
  • Strecke Hausfeldstraße Flugfeld
    Die Trasse verläuft weiter in südlicher Parallellage zur Ostbahn
    im Niveau. Mit Einschwenken in das ehem. Flugfeld steigt sie zur
    Hochlage auf. Der genaue Trassenverlauf im Bereich des
    ehemaligen Flugfeldes und die Lage der Station(en) wird erst
    nach Vorliegen der Ergebnisse des Wettbewerbes zum Masterplan
    Flugfeld festgelegt werden.
  • Station Flugfeld (Endstelle)
    Die Station im Entwicklungsgebiet Flugfeld Aspern ist in
    Hochlage vorgesehen. Die genaue Lage der Station ist noch nicht
    festgelegt. Sie ist in Abhängigkeit von den künftigen
    städtebaulichen Absichten noch zu fixieren. Bei der Station
    Flugfeld ist eine Park & Ride - Anlage vorgesehen. Im Anschluss
    an die Endstelle ist eine Wende- und Abstellanlage
    (voraussichtlich für 8 U-Bahn-Züge) angeordnet.

Die Länge der neuen U2-Nord beträgt ca. 3,4 km, insgesamt sind 3 Stationen geplant. Die Kosten werden sich auf ca. 210 Mio. Euro belaufen, geplante Fertigstellung ist 2011.

Verlängerung der Straßenbahnlinie 26

Im Masterplan Verkehr Wien 2003 bildet die 4. ÖV-Ausbauphase einen Handlungsschwerpunkt zur Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs. Neue Straßenbahntangenten im 21. und 22. Bezirk sollen direkte Verbindungen zwischen den Zentren sowie eine optimale Verknüpfung mit den neuen U-Bahn-Linien ermöglichen.

Für die Verlängerung der Straßenbahn-Linie 26 über den Kagraner Platz nach Hirschstetten/Hausfeldstraße hat die MA 18 ein Generelles Projekt durchgeführt.

Diese Straßenbahnverlängerung soll künftig für das Viertel um die Quadenstraße eine direkte, vom Straßenverkehr weitgehend unbehinderte Anbindungen an die neuen U-Bahnen U1-Nord (Kagraner Platz) und U2-Nord (Hausfeldstraße) schaffen. Die Attraktivität der ÖV-Anbindung des Siedlungsbereiches Hirschstetten - Quadenstraße - Ziegelhofstraße ist derzeit trotz der Erschließung durch die S80 nur mangelhaft. Die Hauptverbindung ins Zentrum bildet derzeit die Buslinie 23A nach Kagran, die massiv vom Kfz- Verkehr behindert wird. Nicht zufriedenstellend ist derzeit auch die ÖV-Anbindung des Gewerbeparks Stadlau.

Bei optimalem Planungsablauf und gesicherter Finanzierung wird die Straßenbahnlinie 26 bis zur Hausfeldstraße im Jahr 2011 gleichzeitig mit der U2-Nord-Verlängerung ins Flugfeld in Betrieb genommen werden. Die Streckenlänge beträgt 4,3 km, die geschätzten Baukosten belaufen sich auf 35 Mio. Euro.

Streckenbeschreibung

  • Kagraner Platz

Von der Donaufelderstraße (künftige Haltestelle Kagraner Platz/U1) biegt die Linie 26 nicht mehr in die Wagramer Straße zum Donauzentrum ab, sondern fährt geradeaus weiter. Am Kagraner Platz befährt die Straßenbahn einen eigenen Gleiskörper in der Mitte der Fahrbahn, an der Grünfläche am Anger mit dem Bezirksmuseum führt die Trasse nördlich vorbei. Über die neu gestaltete Kreuzung Kagraner Platz - Hirschstettner Straße - Breitenleer Straße wird die Straßenbahn geradlinig in die Forstnergasse weitergeführt.

  • Gewerbepark Stadlau

Nach einer Haltestelle beim neuen Sportplatz steigt die Trasse an und führt in Hochlage über die ÖBB-Ostbahn, den Gewerbepark Stadlau und die Schnellstraße S2. Mit der Haltestelle im Gewerbepark in Hochlage sind zahlreiche Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten nur noch wenige Minuten von U1 und U2 entfernt. Nach der Brücke über die Schnellstraße S2 fällt die Trasse und erreicht bei der Süßenbrunner Straße wieder Straßenniveau.

  • Quadenstraßenviertel

In der Oberfeldgasse wird die Straßenbahn in südlicher Seitenlage geführt. Nach dem geradlinigen, großteils vom Kfz- Verkehr getrennten Abschnitt von der Wagramer Straße bis zur Oberfeldgasse folgt die Straßenbahntrasse ab der Ziegelhofstraße dem bestehenden Straßennetz durch das Viertel um die Quadenstraße - Am Heidjöchl.

  • Endstelle Hausfeldstraße

Über die Hausfeldstraße wird die Linie weiter bis zur S80 und U2 geführt. Im Bereich der künftigen S80/U2-Unterführung der Hausfeldstraße wird eine Umsteigestation und die Endschleife errichtet.

  • Ausstellungsdauer und Öffnungszeiten
    Dienstag, 11. Mai 2004 von 9 Uhr bis 18 Uhr
    Mittwoch, 12. Mai 2004 von 9 Uhr bis 18 Uhr
    An beiden Ausstellungstagen stehen ab 13 Uhr PlanerInnen für die
    Beantwortung Ihrer Fragen zur Verfügung.
    Ort: Apotheke "Zum Löwen von Aspern"
    Wien 22, Groß-Enzersdorfer Straße 4

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) kel/gb

(RK vom 11.05.2004)