Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.04.2004:
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Wiener Gemeinderat (8)

Wien (RK). GR Mag. Alexander Neuhuber (ÖVP) verwies darauf, dass die Opposition über das vorliegende Praterkonzept einer Meinung sei. Ein Großteil der Praterunternehmer schaue sorgenvoll in die Zukunft, das Konzept sei "fürchterlich danebengegangen". Daten über den Prater gebe es schon seit langem, z.B. im ...

Wien (RK). GR Mag. Alexander Neuhuber (ÖVP) verwies darauf, dass die Opposition über das vorliegende Praterkonzept einer Meinung sei. Ein Großteil der Praterunternehmer schaue sorgenvoll in die Zukunft, das Konzept sei "fürchterlich danebengegangen". Daten über den Prater gebe es schon seit langem, z.B. im Sallaberger-Konzept. Ungeklärt sei die Finanzierung der verschiedenen Vorhaben. Zu hoffen sei, dass der geplante Zirkus- und Rotundenplatz nicht zu einem zweiten Rathausplatz werde, wo mit Veranstaltungen den Unternehmen Konkurrenz gemacht werde. Zu klären sei auch, ob der Mieterschutz für Praterunternehmer gelte oder nicht.

Für wenig nachdenken sei viel Geld gezahlt worden, sagte GR Günter Kenesei (Grüne) unter Bezug auf den vorliegenden Masterplan für den Prater. Viele der dort enthaltenen Vorschläge und Ideen seien bereits 2003 in einem Konzept der Praterunternehmer enthalten gewesen, das für die Stadt kostenlos war. Für das vorliegende Konzept mussten 1,54 Millionen Euro bezahlt werden und es enthalte nichts Neues. Die Stadt hätte schon seit Jahren Verbesserungen und Förderungen tätigen können, niemand habe sie bis heute daran gehindert.

Niemand wolle den Prater schlecht reden, sagte GR Günther Barnet (FPÖ). "Aber dieses Konzept hätten wir um 1,5 Millionen Euro auch zusammen gebracht", meinte der Redner. Die Stadt Wien sei "über den Tisch gezogen" worden. Die Finanzierung und die Umsetzung seien ungeklärt, das Konzept enthalte im wesentlichen nur Allgemeinplätze. Es müsse Schluss sein mit den zahlreichen Konzepten und Ankündigungen, die Stadt Wien müsse endlich konkrete Handlungen setzen.

GR Mag. Sonja Wehsely (SPÖ) wies den Vorwurf von GR Josef Wagner (FPÖ) betreffend GR Friedrich Strobl (SPÖ) zurück. Strobl habe alle Funktionen in der Unvereinbarkeitskommission genannt. Der Prater sei eines der interessantesten Entwicklungsgebiete und seine Bedeutung gehe weit über den Wurstelprater hinaus. Mit den Investitionen in die MesseWienNeu und die Verlängerung der U2 habe Wien die Grundvoraussetzungen für eine Verbesserung des Standortes erbracht. Den Oppositionsrednern warf sie widersprüchliche Argumente vor, die Presseunterlage sei nicht der Masterplan. Auch Praterunternehmer würden die Vorschläge unterstützen und geplante Veränderungen würden gemeinsam mit dem Praterunternehmen erfolgen. Klargestellt sei auch, dass es kein Themenpark wie Disneyland werden soll. Nicht alles solle neu und anders, aber vieles besser werden, betonte die Rednerin. Ein attraktiver Prater, mehr und zufriedenere Besucher seien das Ziel. Auch die Praterunternehmer müssten investieren, "Wien zahlt alles, geht nicht".

In einer tatsächlichen Berichtigung erklärte GR Josef Wagner (FPÖ), dass er nur davon gesprochen habe, dass GR Friedrich Strobl (SPÖ) einzelne Funktionen nicht auf seiner Homepage genannt habe.

Damit war die Debatte über die Dringliche Anfrage über die Zukunft des Wiener Volkspraters beendet.

Die Sitzung des Wiener Gemeinderates endete um 16.59 Uhr. (Schluss) js/vo

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(RK vom 28.04.2004)