Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.04.2004:
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Wiener Gemeinderat (7)

Wien (RK). Der Wiener Wurstelprater ist der älteste noch in Betrieb befindliche Unterhaltungspark der Welt, Tourismusmagnet und wichtiger Wirtschaftsfaktor, erklärte Vbgm. Grete Laska (SPÖ). Der Wurstelprater verfüge durch seine absolute Citynähe über einmalige Voraussetzungen auch im internationalen Vergleich. Den ...

Wien (RK). Der Wiener Wurstelprater ist der älteste noch in Betrieb befindliche Unterhaltungspark der Welt, Tourismusmagnet und wichtiger Wirtschaftsfaktor, erklärte Vbgm. Grete Laska (SPÖ). Der Wurstelprater verfüge durch seine absolute Citynähe über einmalige Voraussetzungen auch im internationalen Vergleich. Den unter Görg beschlossene Grundsatzplanungen seien bisher zwei wichtige Entscheidungen gefolgt: Die Messe Wien wurde gebaut und die Entscheidung für die U-Bahn getroffen; und Wien erhielt mit der vorhandenen Stadionstruktur und Erfahrung bei Großevents den Zuschlag für die Fußball-Europameisterschaft 2008. Mit der Masterplanung konnten erstmals umfassende Zahlen und Fakten vorgelegt werden, um die Zukunft des Praters zu sichern. Vorrangig solle daher die Konsumentenzufriedenheit gesteigert und der kostenlose freie Zutritt auch in Zukunft gewährleistet werden. Die Praterunternehmen waren umfassend in den Masterplanberatungen eingebunden, befristete Abschlüsse von Bestandsverträgen gab es nur während der Zeit der Masterplanverfassung. Weiters führte die Vizebürgermeisterin in Beantwortung der Dringlichen Anfrage aus, sollen Maßnahmen zur Finanzierung nicht allein durch Pachteinnahmen, sondern auch durch andere Modelle erfolgen. Angedacht seien auch Public Private Partnerships und gezieltes Marketing, um Sponsoren und Investoren zu finden. Der Masterplan als Grundlage für zukünftige Entwicklung sei kein statischer Plan, sondern ein flexibles Planungselement. Viele der 200 Projekte des Masterplans sind von und mit einzelnen Praterunternehmen entwickelt worden. Den Prater schlecht und krank reden helfe niemanden, nicht dem Prater, nicht seinen Unternehmen und auch nicht dem internationalen Ansehen der Stadt.

GR Dr. Herbert Madejski (FPÖ) bemängelte bei den vorliegenden Planungen das Fehlen der Zusammenhänge zwischen Prater, Messe und Krieau. Die Messe sei inzwischen gebaut worden und könne auch als baulich gelungen gelten. Für die Krieau sei nichts passiert. Für den Prater wurde der Entertainmentfachmann Mongon um 1,5 Millionen Euro engagiert. Zu dem abgelieferten Konzept könne man nur sagen, "er sei neun Monate schwanger gegangen und habe dann eine Fehlgeburt gehabt". Das einzig Neue sei eine Seilbahn, allerdings sei eine jede derartige Seilbahn noch eingegangen, siehe WIG. Zum Glückspielbereich meinte Madejski, Glückspiel mache süchtig, daher sollte die Stadtplanung darauf achten, das Glückspiel nicht zu forcieren.

Ein Masterplan sollte eigentlich neue Perspektiven für die Zukunft eröffnen, erklärte GR Waltraud Cecile Cordon (Grüne). Nach einem dreiviertel Jahr wurde jetzt ein Konzept auf den Tisch gelegt, bei dem es keine Mitsprache und Information gab. Praterrenaissance klinge zwar toll, die Finanzierung bleibe aber ungeklärt. Eine falsche Optik habe sich auch daraus ergeben, dass Praterunternehmen und Presse zeitgleich erfahren hätten, was geschehen soll. Sie wünsche sich einen Prater, der attraktiv und kreativ gemacht ist, dies sei aus dem Masterplan nicht abzulesen. Es wäre ein trauriges Spektakel, wenn er so bleibe wie er jetzt ist. (Forts.) end/vo

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(RK vom 28.04.2004)