Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 31.03.2004:
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Wien Museum: Jahresbilanz und Ausblick

Wien (RK). Auf ein "Jahr großer Veränderungen" blickte Dir. Dr. Wolfgang Kos am Mittwoch in einem Mediengespräch im Wien Museum zurück, in dem er eine Bilanz seines ersten Direktionsjahres legte und die Pläne für 2005 vorstellte. Die Neupositionierung des Museums sah Kos dabei als gelungen, das Wien Museum habe ...

Wien (RK). Auf ein "Jahr großer Veränderungen" blickte Dir. Dr. Wolfgang Kos am Mittwoch in einem Mediengespräch im Wien Museum zurück, in dem er eine Bilanz seines ersten Direktionsjahres legte und die Pläne für 2005 vorstellte.

Die Neupositionierung des Museums sah Kos dabei als gelungen, das Wien Museum habe sich als Mehrspartenhaus, als Universalmuseum für Wiener Themen in der Museumslandschaft der Stadt etabliert, sei vom Publikum angenommen wie auch von den nationalen und internationalen Medien verstärkt wahrgenommen worden. Ein neuer Name für die Museumsgruppe, eine neu grafische Linie und der freie Sonntag für die ständigen Schausammlungen sorgten für Veränderungen, die programmatische Neupositionierung hin zu komplexer Stadtmuseumsthematik spiegelt sich auch in den Ausstellungen des Jahres 2005 wider: Etwa in der Darstellung der ersten Wohlstandswelle nach dem Krieg, der "Sinalco-Epoche", parallel begeleitet von einer Ausstellung zum "Essen und Trinken im Mittelalter" oder in der im Künstlerhaus geplanten Ausstellung "AltWien. Die Stadt, die niemals war".

Erfolgreich, auch bei den Migranten der 2. und 3. Generation der Stadt, ist die Ausstellung "Gastarbajteri", die noch bis 11. April zu sehen ist. Allein 422 Führungen für diese Ausstellung illustrieren das Interesse des Publikums. Größter Publikumserfolg des vergangenen Jahres war die Helmut Qualtinger-Ausstellung mit 23.000 Besuchern. Insgesamt verzeichneten die Wien Museen 2003 rund 259.000 Besucher, was etwa ein Plus von 9,85 Prozent gegenüber 2002 ist, wobei das Haupthaus am Karlsplatz und die Hermesvilla Steigerungen verzeichnen konnten, das Figarohaus in der Publikumsgunst mit 65.580 Besuchern etwa gleich blieb. Steigende Besucherzahlen entstanden auch durch die "freien" Sonntage für die ständigen Schausammlungen, insbesonders konnten hier auch die kleineren, aber "wunderbaren" Schausammlungen große Zuwächse verzeichnen, womit auch der Bildungsauftrag des Museums erfüllt wird.

Pläne für 2005

Ein besonders ehrgeiziges Projekt das Hauses ist die Ausstellung "Alt Wien. Die Stadt, die niemals war", die vom 25. November 2004 bis 13. März 2005 im Künstlerhaus gezeigt wird. Die Schau setzt sich mit dem hartnäckigen Mythos vom alten Wien auseinander, der die Stadt auch schon in den aus heutiger Sicht alten Zeiten geprägt hat und Wien zu einer Hauptstadt der Nostalgie gestempelt hat. Über den Blick in diese ja ebenfalls immer wieder Veränderungen ausgesetzte Vergangenheit und auf diese Wien zu allen Zeiten bewegende Frage soll auch die Diskussion zwischen Bewahrern und Erneuerern in der Gegenwart transportiert werden.

Im Haupthaus am Karlsplatz ist vom 4. November 2004 bis 9. Jänner 2005 "Die Essenz von Paris" in den Fotografien von Henri Cartier-Bresson zu sehen, es folgt ein Ausstellungszyklus zum Staatsvertragsthema 50er-Jahre, der freilich andere Wege jenseits der staatstragenden Repräsentation sucht. So thematisiert die aus Berlin übernommene Schau "John F. Kennedy" (27. Jänner bis April 2005) auch das Gipfeltreffen mit Chruschtschow in Wien, das die Stadt in den Blickpunkt des internationalen Interesses rückte.

"Die Sinalco Epoche: von der Mangelwirtschaft zur Wohlstandsgesellschaft. Essen, Trinken, Kochen, Einkaufen nach 1945" (Mai bis September 2005)zeigt an diesem Themenkreis die Veränderungen in der Gesellschaft der Nachkriegszeit auf. Parallel dazu geht es in der Mittelaltersammlung des Museums "Um die Wurst" (Juni bis September 2005), um das "Essen und Trinken im Mittelalter". Nahe und ferne Vergangenheit werden damit unter einem Blickwinkel verschränkt. Als dritte Schau zu den 50ern zeigt das Museum vom September bis November 2005 "Erich Boltenstern - Architekt des Wiederaufbaues" als Beispiel der "nüchternen" Wiener Moderne dieses Zeitraumes .Dem "Wiener Kinetismus" der "Avantgarde-Bewegung der 20er Jahre" ist schließlich eine Ausstellung gewidmet, die vom Dezember 2005 bis Februar 2006 zu sehen sein wird. In der Hermesvilla sind die "Tiere der Großstadt", das Zusammenleben von Mensch und Tier, aber auch die damit verbundene Problematik, das Thema der großen Sommerausstellung des kommenden Jahres.

  • Weitere Informationen
    Tel.: 505 87 47
    Internet: http:/ /www.wienmuseum.at/
(Schluss) gab

(RK vom 31.03.2004)