Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.03.2004:
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Brandsteidl zu Strobl-Aussagen: ÖVP lässt Kinder im Stich

Wien (RK). "Die Forderung von ÖVP-Bildungssprecher Strobl nach einer de-facto-Abschaffung der Integration an Wiens Pflichtschulen ist empörend und bedeutet nichts anderes, als dass die ÖVP die Kinder offenbar im Stich lassen möchte. Denn Tatsache ist und bleibt: Die schulische Integration von Kindern kann nur eine ...

Wien (RK). "Die Forderung von ÖVP-Bildungssprecher Strobl nach einer de-facto-Abschaffung der Integration an Wiens Pflichtschulen ist empörend und bedeutet nichts anderes, als dass die ÖVP die Kinder offenbar im Stich lassen möchte. Denn Tatsache ist und bleibt: Die schulische Integration von Kindern kann nur eine Aufgabe der Schule sein - und von sonst niemanden", stellte Wiens Amtsführende Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl heute fest.

Brandsteidl weiter: "Offensichtlich ist die Einsicht, dass Schule mehr ist als ein Ort der Wissensvermittlung noch nicht bis in die Kreise der Wiener ÖVP vorgedrungen. Dabei negiert sie damit ganz klar den durch den Zielparagraphen des Schulgesetzes vorgegebenen Auftrag, dass neben Unterricht auch Erziehung ein Auftrag von Schule ist. Überdies: Es ist ebenfalls gesetzlich zweifelsfrei geregelt, dass Integration ein wichtiger Auftrag der Schule ist. Wenn Strobl nun diese zur Erfüllung dieses Auftrages nötigen Ressourcen streichen möchte, leistet er nicht nur den Kürzungsplänen von Minister Grasser Vorschub, sondern er negiert das Gesetz."

"Strobls Argumente sind fadenscheinig und ein reines Ablenkungsmanöver, in Wahrheit geht es ihm allein um Kürzungen und Qualitätsvernichtung. Dass gerade ein für den Bildungsbereich verantwortlicher Politiker glaubt, mit solchen kinder- und schulfeindlichen Tönen Furore machen zu können, ist zutiefst bedauerlich und es stellt sich wohl berechtigt die Frage, wem oder wofür sich Strobl hiermit empfehlen möchte." (Schluss) ssr

(RK vom 11.03.2004)