Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 10.12.2003:
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Silbernes Ehrenzeichen für Dolores Schmidinger

Silbernes Ehrenzeichen für Dolores Schmidinger

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Wien (RK). Gestern, Dienstag, erhielt Dolores Schmidinger im Wiener Rathaus das "Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien". Sie sei eine echte Volksschauspielerin, die seit 1990 vor allem als Kabarettistin mit politischem Bewusstsein tätig ist, so Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny bei der Verleihung ...

Wien (RK). Gestern, Dienstag, erhielt Dolores Schmidinger im Wiener Rathaus das "Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien". Sie sei eine echte Volksschauspielerin, die seit 1990 vor allem als Kabarettistin mit politischem Bewusstsein tätig ist, so Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny bei der Verleihung. Sie behaupte sich mit großem Erfolg in einer Männerdomäne, hinterfrage Rollenbilder und wirke emanzipatorisch und aufklärerisch.****

Reich an Pointen und Gags, wie man es sich von einem Kabarettisten erwartet, verlief die Laudatio von Michael Niavarani, der Dolores "Dolly" Schmidinger als "tolle Kollegin, von der er viel gelernt habe", lobte.

Biographie Dolores Schmidinger

Dolores Schmidinger wurde 1946 in Wien geboren. Nach einer Lehre als Kosmetikerin besuchte sie die Schauspielschule Krauss. Ihre ersten Bühnenerfahrungen machte sie an Gerhard Bronners Theater am Kärntnertor. Anschließend gehörte sie 14 Jahre dem Ensemble des Volkstheaters an (1965-1979), sie spielte dort u. a. die Polly Peachum in der "Dreigroschenoper", "Die schöne Helena" von Peter Hacks und in allen Uraufführungen von Peter Turrinis Stücken ("Rozznjogt", "Der tollste Tag", "Die Wirtin"). 1979 wechselte sie an das Theater in der Josefstadt und verkörperte dort z. B. die Susanne in Horvaths "Figaro lässt sich scheiden", die Salome Pockerl in Nestroys "Talismann"; des weiteren spielte sie in Boulevardkomödien an den Kammerspielen ("Kaktusblüte", "40 Karat").

Ihren Durchbruch als Kabarettistin feierte sie 1990 mit dem Programm "Mit den Waffe(l)n einer Frau"; seither ist sie aus der österreichischen Kleinkunstszene nicht mehr wegzudenken. Es folgten zahlreiche Programme und eine stetig wachsende Fangemeinde, "Die nackte Matrone 2 1/2" (Theater Rabenhof, 1992), "Heil ist geil" (1995), "Domina im Ausverkauf (1997), "Der Versuch der alten Dame (1999) oder "Operation Punschkrapferl" (2002). Mit ihrem neuesten Soloprogramm "Die Queraussteigerin" tritt sie derzeit im ausverkauften Orpheum und Vindobona auf.

Als Filmschauspielerin wirkte Dolores "Dolly" Schmidinger in Houchang Allahyaris Filmen "I love Vienna", "Höhenangst" und "Black Flamingos" mit. Das Fernsehpublikum kennt sie aus dem "Kaisermühlen Blues" und aus "Ein echter Wiener geht nicht unter".

Mut zur Offenheit zeigt sie nicht nur auf der Bühne, sondern auch als Buchautorin. Mit ihrem autobiographischem Ratgeber "Raus damit", in dem sie sehr persönlich über das Tabu-Thema Essstörungen schrieb, hat sie vielen Frauen Hoffung und Mut gegeben.

1975 erhielt Dolores Schmidinger den Karl-Skraup-Preis, 1988 den Nestroy-Ring der Stadt Wien und 1994 die wichtigste Kabarettauszeichnung, den Salzburger Stier.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) rar

(RK vom 10.12.2003)