Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.11.2003:
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Wiener Gemeinderat (3)

Wien (RK). Sie unterstütze vollinhaltlich die Ansichten ihrer Grünen Kollegin Jerusalem, sagte StR. Mag. Maria Vassilakou (Grüne). Sie wandte sich gegen die Verunglimpfung von Schwarzafrikanern. Sie verwahrte sich dagegen, dass Politiker und Medien immer wieder behaupten, dass Schwarzafrikaner an der Drogenszene in ...

Wien (RK). Sie unterstütze vollinhaltlich die Ansichten ihrer Grünen Kollegin Jerusalem, sagte StR. Mag. Maria Vassilakou (Grüne). Sie wandte sich gegen die Verunglimpfung von Schwarzafrikanern. Sie verwahrte sich dagegen, dass Politiker und Medien immer wieder behaupten, dass Schwarzafrikaner an der Drogenszene in Wien schuld seien. Die Drogenpolitik und die Asylpolitik schaffe einen neuen Rassismus, das könne nicht akzeptiert werden.

GR Georg Fuchs (ÖVP) meinte, es gebe keine "kleinen Dealer", denn diese verursachten großes Leid bei Eltern und Kindern. Das Dealerunwesen müsse konsequent bekämpft werden, und es sei beginnt, dass zwei Drittel der Dealer Schwarzafrikaner seien. Die Polizei habe in letzter Zeit bestens gearbeitet. Die Stadt Wien sollte die Zahl der Streetworker erhöhen.

Nicht jeder Schwarzafrikaner sei ein Drogendealer, sagte GR Heinz Christian Strache (FPÖ), aber 60 Prozent der verhafteten Dealer seien Schwarzafrikaner. Es gebe einen Asylmissbrauch, die Stadt verharmlose die Lage. Seine Fraktion trete dafür ein, die Dealer zu bestrafen, ausländische Drogendealer müssten auch abgeschoben werden.

Das Drogenproblem ist nach Ansicht der Sozialdemokraten ein multifunktionales Problem und müsse daher vielfältig angegangen werden, sagte GR Dr. Claudia Laschan (SPÖ). Die Wiener Drogenpolitik stehe auf breiter Basis, sie setze auf Prävention und niederschwellige Betreuung. Es gebe genügend Therapieplätze. Wegsperren der Suchtkranken sei der falsche Weg.

Mozartjahr 2006

GR Marianne Klicka (SPÖ) stellte den Antrag, den Aufgabenbereich des Unternehmens Vereinigte Bühnen Wiens im Sinne des Motivenberichtes zu erweitern und zur Vorbereitung der inhaltlichen und organisatorischen Schwerpunkte des Mozartjahres 2006 eine Intendanz einzurichten.

Das Mozartjahr müsse mehr sein, als ein seelenloses Abspielen des Köchl-Verzeichnisses, sagte GR Mag. Marie Ringler (Grüne). Es gelte, die große Chance für die Stadt zu nutzen, es darf kein Eventspektakel werden, auch kein reines Tourismusereignis. Mozartjahr müsse auch mehr sein, als das "Mozartkugel-Klischee". Sie forderte, aus dem klassischen Zentrum der Stadt hinauszugehen, auch in die Vorstädte, den Bürgern die Schwellenängste zu nehmen, auch die Sozialschwellenängste abzubauen. 65 Euro für eine Eintrittskarte würde viele sozial Schwache daran hindern, am Kulturleben teilzunehmen. Sie wünschte dem vorgesehenen Intendanten Dr. Peter Marboe viel Erfolg bei seiner Arbeit und forderte gleichzeitig, im Rahmen des Kulturausschusses ausreichend informiert zu werden. Sie bedauerte, dass es bei den Vereinigten Bühnen keine Transparenz gebe.

Die Bestellung von Dr. Peter Marboe sei ein ermutigendes Signal seitens der absoluten Macht der SPÖ, sagte GR DDr. Bernhard Görg (ÖVP). Er freue sich darüber, dass einem ÖVPler diese Aufgabe übertragen worden ist. Die Bestellung sei auch eine Anerkennung für die Arbeit, die Marboe geleistet habe. Als früherer ÖVP-Obmann habe er, Görg, manchmal auch Differenzen mit Marboe gehabt, als Mensch habe er ihn aber immer akzeptieren können. Marboe habe immer versucht, die Sehnsucht des Menschen nach Kultur zu stillen, bei aller Sanftmut habe er für seine Ideen immer gekämpft und er habe die Fähigkeit besessen, für die Künstler zu arbeiten, ohne Versuch, diese zu instrumentalisieren. (Forts.) fk/vo

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(RK vom 26.11.2003)