Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.11.2003:
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Entscheidung bei Baxter für Biotech-Zentrum Muthgasse

Wien (RK). "Die Entscheidung von Baxter International am Standort Muthgasse, mehrere seiner bestehenden sowie neue Forschungs- und Entwicklungskapazitäten im Bereich BioScience zusammenzulegen, bestätigt unseren Weg, Wien verstärkt als Hochtechnologiestandort zu positionieren. Damit steigen wir in die nächste ...

Wien (RK). "Die Entscheidung von Baxter International am Standort Muthgasse, mehrere seiner bestehenden sowie neue Forschungs- und Entwicklungskapazitäten im Bereich BioScience zusammenzulegen, bestätigt unseren Weg, Wien verstärkt als Hochtechnologiestandort zu positionieren. Damit steigen wir in die nächste Gewichtsklasse der Biotechnologie auf und legen so die Basis für rund 2.000 neue hochqualifizierte Jobs", freuten sich Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Wiens Finanz- und Wirtschaftstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder am Mittwoch. Vorausgegangen war die Entscheidung von Baxter International Inc. (USA), am zu errichtenden Standort Muthgasse im 19. Bezirk ab 2007 rund 500 bis 600 Mitarbeiter von Baxter einzusetzen. Damit entsteht neben dem Vienna Biocenter ein weiterer Nukleus der europäischen Biotechnologie in Wien, der ab 2007 in Betrieb gehen wird und rund 2.000 Mitarbeiter in dieser Hochtechnologiebranche beheimaten wird.****

"Für Baxter ist das Biotechzentrum Muthgasse aufgrund des geplanten hochmodernen Gebäudes, der Nähe zu universitären Einrichtungen und der hervorragenden Mitarbeiter in Österreich das optimale Umfeld für unsere Ausbaupläne", erklärte Univ.-Prof. Dr. Dr. Friedrich DORNER, Leiter der globalen Forschung und Entwicklung im Bereich BioScience und Vorstandsmitglied der Baxter AG. An dem Mediengespräch nahm auch DI Thomas JAKOUBEK, Geschäftsführer der Wiener Stadtentwicklungsholding, die Teil der Errichtungsgesellschaft sein wird, teil.

40.000 m2 Hochtechnologie für rund 2.000 Mitarbeiter

Der neue 40.000 m2 -Biotechnologiekomplex wird im Frühling 2004 in Bau gehen und in der Muthgasse im 19. Bezirk Räumlichkeiten für Verwaltung und High-Tech-Labors beinhalten. Ebenso geplant ist eine Vorproduktionsanlage, in der die entwickelten Produkte in Kleinserien erzeugt werden können.

Vorgesehen ist, dass Baxter ab Nutzungsbeginn rund 27.000 m2 mieten wird. Die anderen Flächen werden ebenso an Unternehmen bzw. Institutionen - wie Forschungseinheiten der Universitäten - im Fachgebiet Biotech vergeben werden.

Technologien der Zukunft - die Stadt Wien gemeinsam mit privaten Partnern

Das Konzept rund um den Standort Muthgasse wurde von der Wiener Stadtentwicklungsholding - einem Unternehmen der Wiener Holding - in den vergangenen eineinhalb Jahren entwickelt. Dabei wurden sämtliche Entscheidungsgrundlagen geschaffen, die letztendlich zur positiven Entscheidung bei Baxter für den Standort Muthgasse geführt haben. Dabei konnten die Wiener Stadtentwicklungsholding und Baxter ein detailliertes Raum- und Funktionsprogramm zur wirtschaftlichen und technisch effizienten Umsetzung erarbeiten. Gleichzeitig wurden die Voraussetzungen zur Sicherung der projektgegenständlichen Grundstücke geschaffen, projektnotwendige Planungen sowie Verkehrs- und Machbarkeitsstudien durchgeführt und die gesellschafts- und mietrechtlichen Bedingungen vorbereitet.

Eine Errichtungs- und Betriebsgesellschaft für das Projekt befindet sich in Gründung. An dieser Gesellschaft wird die Wiener Stadtentwicklungsholding in etwa 20 Prozent halten. Die restlichen Anteile werden private Partner und Investoren wie die Wiener Städtische Versicherung, die Bank Austria und die Porr AG halten.

Biotech-Zentrum Muthgasse - optimales Umfeld für Baxter

Bereits jetzt befinden sich im unmittelbaren Nahbereich des projektierten Biotechzentrums einschlägige Einrichtungen wie das Austrian Center for Biopharmaceutical Technology - ACBT. (Eine Kooperation der Firmen Boehringer Ingelheim, Biochemie Kundl GmbH sowie des Instituts für angewandte Mikrobiologie der BOKU und des Instituts für Biochemie der Uni Innsbruck.)

"Die Umsiedlung unserer Forschungs- und Entwicklungstätigkeit in diese hochmoderne Anlage ist für Baxter in mehrfacher Hinsicht von Vorteil. Wir erhalten Zugang zu verschiedenen universitären Ressourcen und können Infrastruktur gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur nutzen. Darüber hinaus ermöglicht der Standort Zugang zu neuen Talenten sowie Partnerschaften mit anderen Biotechnologieunternehmen, die sich ebenfalls in dem Komplex ansiedeln werden", betont Univ.-Prof. Dr. Dr. Friedrich Dorner.

Nachhaltiges Engagement am Standort Muthgasse

Die Biotechnologie ist unter anderem dadurch charakterisiert, dass wissenschaftliche Erkenntnisse rasch in die wirtschaftliche Praxis einfließen müssen, um einen Innovationsvorsprung zu garantieren. Jeder Wiener Biotechnologie-Standort zeichnet sich durch das nachhaltige Engagement eines Leitbetriebes aus, meist die österreichische Niederlassung eines internationalen Pharmakonzerns. Im Fall des Standortes Muthgasse ist dies Baxter.

Vorteil des neuen Zentrums ist die Konzentration von Know How im Bereich Hochtechnologie. "Unser Ziel ist es, rund um das 'Zugpferd' Baxter andere Biotech-Firmen - vor allem start ups und spin offs - in diesem Bereich anzusiedeln. Damit erreichen wir eine 'win win-Situation' für alle beteiligten Unternehmen", so Vizebürgermeister Rieder.

Bio Tech-Standort Wien: Über 6.500 hochqualifizierte Experten in 60 Firmen

Wien hat sich in den letzten Jahren als Life Science Standort etabliert. Wien verfügt über mehrere thematische und räumliche Schwerpunkte, die sich um Universitäten, Kliniken und Forschungseinrichtungen gruppieren, wobei jeder Standort einem thematischen Schwerpunkt zugeordnet ist. Neben dem Campus Vienna Biocenter, dessen Entwicklung bereits in den 80-iger Jahren begann, etablieren sich in jüngster Zeit der Standort AKH mit dem Schwerpunkt molekulare Medizin und der Standort Muthgasse als Leitlocation der Wiener Biotech-Szene.

Wien hat sich als Life Science Standort international etabliert. Seit 1998 sind 35 Unternehmensgründungen erfolgt, von denen einige die start-up Phase bereits hinter sich gelassen haben. Die gegenwärtige Zahl der Unternehmen auf dem Life Science- Sektor in Wien liegt damit Ende 2002 bei mehr als 60. Insgesamt sind in dieser Branche etwa 6.500 hochqualifizierte Experten tätig.

Kern der Wiener Biotechszene ist das Vienna Bio Center. Alleine am Standort Campus VBC sind mehr als 1.000 Wissenschafter aus 40 Nationen tätig. 1992 fiel mit der Übersiedlung von vier Instituten der Universität Wien der Startschuss für diesen Biotech-Cluster. (Schluss) mmr

(RK vom 26.11.2003)