Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 14.10.2003:
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DRAUFSETZEN - Perspektiven des Dachausbaues Wien

DRAUFSETZEN - Perspektiven des Dachausbaues Wien

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Wien (RK). "Draufsetzen - Perspektiven des Dachausbaues in den gründerzeitlichen Vierteln von Wien" lautet der Titel einer Ausstellung, die in Kooperation der Gebietsbetreuung Ottakring mit der MA 19 - Architektur und Stadtgestaltung konzipiert wurde und die bis 18. Dezember in der Gebietsbetreuung Ottakring zu sehen ...

Wien (RK). "Draufsetzen - Perspektiven des Dachausbaues in den gründerzeitlichen Vierteln von Wien" lautet der Titel einer Ausstellung, die in Kooperation der Gebietsbetreuung Ottakring mit der MA 19 - Architektur und Stadtgestaltung konzipiert wurde und die bis 18. Dezember in der Gebietsbetreuung Ottakring zu sehen ist. Dabei werden 19 herausragende Beispiele, die die formalen, gestalterischen, architektonischen und gesetzlichen Bedingungen für Dachausbauten in Gründerzeit-Gebieten auf kreative Weise umsetzen, gezeigt. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung waren sich Ottakrings Bezirksvorsteherin Erni Graßberger, Wohnbaustadtrat Werner Faymann sowie Planungsstadtrat Rudolf Schicker einig, dass qualitätsvolle Dachausbauten einen wertvollen Beitrag zur Schaffung von Wohnraum und Attraktivierung von Wohngebieten leisten können.

Stadtrat Faymann unterstrich, dass Dachausbauten im dicht verbauten Stadtgebiet aufgrund fehlender Freiflächen und hoher Grundstückspreise oft die einzige Möglichkeit darstellen, neuen Wohnraum zu schaffen. Als Synthese der Wünsche von Wohnungssuchenden - Grünraum einerseits und zentraler Lage andererseits -sind Dachgeschosswohnungen auch überaus beliebt. Die Stadt setzt daher gezielt Fördermittel ein, um diese Wohnform auch für den durchschnittlichen Wohnungssuchenden leistbar zu gestalten. In den letzten fünf Jahren wurden auf diese Weise knapp 2.000 hochwertige Wohnungen mit Fördermitteln errichtet.

Planungsstadtrat Schicker betonte, dass Dachausbauten gerade für ein junges, urbanes Publikum besonders attraktiv seien, dabei müsse auch Mut zu Neuem und Unkonventionellem - abseits von den vielfach üblichen Gaupenlösungen - gezeigt werden. Wesentliche Voraussetzung dabei sei allerdings, dass stets die architektonische Qualität gewahrt bleibt und auch die Verträglichkeit mit dem Stadtbild gegeben sein muss. Wie die Ausstellung anhand eines Beispiels zeige, gebe es auch in historisch sensiblen Gebieten Lösungen für zeitgemäße und kreative, aber dennoch stadtbild-verträgliche Dachausbauten.

warum "draufsetzen"?

  • Wohnraumreserve
Ein Drittel des gesamten Wiener Gebäudebestandes (rund 32.000 Gebäude) stammt aus der Zeit von 1848 -1918, der Gründerzeit. Die großteils unausgebauten Dachböden stellen eine massive Wohnraumreserve, in zumeist gut erschlossenem Stadtgebiet, dar. Beim Ausbau der Wiener Dachlandschaft treffen jedoch wirtschaftliche, ästhetische, denkmalpflegerische und politisch- strategische Bestrebungen aufeinander.

Der Dachausbau entspricht dem Ideal der sanften Stadtverdichtung und stellt die städtische Antwort auf das Einfamilienhaus im Grünen dar.

  • Alternative - Architektur

Übliche Dachausbauten in Wien bewahren den bestehenden Dachumriss oder steilen die Dachflächen auf 45°Neigung auf. Die Belichtung der Dachräume erfolgt über Dachflächenfenster oder Gaupen.

Die Ausstellung DRAUFSETZEN ist dagegen fokussiert auf herausragende Beispiele, welche die formalen, gestalterischen, architektonischen und gesetzlichen Bedingungen für Dachausbauten auf kreative Weise auslegen.

Die ausgewählten Beispiele repräsentieren nicht den Durchschnitt, den herkömmlichen oder üblichen Dachausbau in Wien. Die gezeigten Projekte sollen in ihrer teils extremen Ausformung zur Diskussion herausfordern.

Qualitativ hochstehende Architektur stellt auch Ansprüche und Forderungen an den Betrachter.

  • 19 Projekte DRAUFSETZEN

19 herausragende Dachausbauprojekte auf Wiener Gründerzeithäusern vermitteln eine Ahnung über das Architekturdenken der Stadt und eröffnen Perspektiven für die zukünftige Entwicklung der Wiener Dachlandschaft. 19 herausragende Dachausbauten entfachen/ begleiten den Diskurs über Veränderung des Stadtbildes, den Umgang mit historischer Substanz und die Manifestation der Zeit.

Das Kuratorium wählte aus den eingesandten Projekten eine kontroversielle Reihe an Dachausbauprojekten für Wiener Gründerzeithäuser.

  • Das Kuratorium:
    Elke Delugan-Meissl, Architektin, Grundstücksbeirat
    Doris Burscher, Architektin, Sprecherin der IG Architektur
    Franziska Leeb, Architekturjournalistin und -kritikerin
    Gregor Eichinger, Architekt, Eichinger oder Knechtl
    Josef Matousek, Abteilungsleiter MA19
    Kurt Smetana, Leiter GB16
  • Architekturdiskurs

Dachausbau ist ein intensiver Architekturdiskurs. Unten alt, oben neu. Alte Fassade trägt neuen Hut. Gründerzeitlicher Fassadenschmuck trifft funktions- und materialbewusste Architekturkonzeptionen. Wie wirkt dies für das einzelne historische Gebäude? Welche Auswirkungen nimmt die Veränderung in der Dachlandschaft für das künftige Wiener Stadtbild?

Welche Wege findet der Wiener Dachausbau? Welche Veränderungen der Dachlandschaft sind zu erwarten? Wieviel Architektur verträgt die gründerzeitliche Stadt?

Internet: http:/ /www.wien.at/stadtentwicklung

  • Ausstellungsort
    Gebietsbetreuung Ottakring
    Haberlgasse 76
    1160 Wien
  • Ausstellungsdauer
    Dienstag, 14.10.2003 - Donnerstag, 18.12.2003
    zu den Öffnungszeiten der Gebietsbetreuung Ottakring
    Mo, Di, Mi 9-12, 14-16, Do 14-19, Fr 9-12

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) gb/dom

(RK vom 14.10.2003)