Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.09.2003:
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Otto-Glöckel-Medaille an verdiente Pädagoginnen und Pädagogen

Otto-Glöckel-Medaille an verdiente Pädagoginnen und Pädagogen

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Wien (RK). Gestern, Montag, überreichte Vizebürgermeisterin Grete Laska die Otto-Glöckel-Medaille der Stadt Wien an Hauptschuloberlehrerin Erna Dittelbach, Professor Dr. Karl Heinz Gruber, Volksschuldirektorin Oberschulrätin Eva Slama und Hofrätin Dr. Hannah Fischer, vier verdiente PädagogInnen. "Alle" so Laska " ...

Wien (RK). Gestern, Montag, überreichte Vizebürgermeisterin Grete Laska die Otto-Glöckel-Medaille der Stadt Wien an Hauptschuloberlehrerin Erna Dittelbach, Professor Dr. Karl Heinz Gruber, Volksschuldirektorin Oberschulrätin Eva Slama und Hofrätin Dr. Hannah Fischer, vier verdiente PädagogInnen. "Alle" so Laska "haben sich im Rahmen ihrer langjährigen beruflichen Tätigkeit weit über das erforderliche Ausmaß für das öffentliche Schulwesen in Wien eingesetzt, auf dem Gebiet der Schulentwicklung besondere Verdienste erworben und damit wesentlich zum guten Ruf des Wiener Schulwesens beigetragen. Die Entwicklungen der letzten Jahre im Bereich der Pädagogik zeigen, dass Innovationen im österreichischen Schulwesen immer von Wien ausgegangen sind."****

Hofrätin Dr. Hannah Fischer: Ausbildung für KindergartenpädagogInnen

Hofrätin Dr. Hannah Fischer, Leiterin der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik i.R., hat sich große Verdienste um die Stadt Wien erworben. In der Emigration in London legte sie die Reifeprüfung ab und machte die Ausbildung zur Kindergärtnerin. 1947 trat sie in den Dienst der Stadt Wien als Kindergärtnerin, neben ihrer Berufstätigkeit studierte sie Pädagogik, Psychologie, Philosophie und Englisch und promovierte 1952 zum Dr.phil. 1967 wechselte sie als Lehrkraft in die Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen der Stadt Wien. 1984 wurde sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 1990 zur Leiterin dieser Schule bestellt. Als Lehrkraft und als Schulleiterin hat sie sich durch hervorragende pädagogische Leistungen und Initiativen hohe Verdienste um die Innovation der Berufsausbildung der Kindergärtnerinnen und Sonderkindergärtnerinnen erworben und die Bedeutung der Früherziehung sowie der Heil- und Sonderpädagogik hervorgehoben.

Von 1986 bis 2002 übernahm sie ehrenamtlich und mit großem Engagement die pädagogische Leitung eines Hilfsprojektes für saharauische Frauen, deren Ziel die Ausbildung von Kindergärtnerinnen für die Westsahara ist. Dieses Hilfsprojekt wurde seitens der Abteilung für Entwicklungszusammenarbeit des Bundes abgebrochen, die Stadt Wien möchte ihr nun mit der Verleihung der Otto-Glöckel-Medaille für ihr jahrelanges Engagement danken.

Volksschuldirektorin Oberschulrätin Eva Slama: Entwicklung des Modells "Neue Grundschule"

Die Volksschuldirektorin Oberschulrätin Eva Slama besuchte die Lehrerbildungsanstalt in Wien, wo sie das Lehramt an Volksschulen erhielt. 1967 trat sie in den Wiener Schuldienst ein, 1989 wurde sie mit der Leitung der Volksschule Wien 17, Kindermanngasse 1 betraut. Dieser Schulstandort ist unter ihrer Leitung zu einer pädagogischen Hochform gelangt, deren Innovation und hervorragende Organisation für Wien beispielgebend ist. Besondere Verdienste erwarb Oberschulrätin Eva Slama durch ihre innovative Tätigkeit bei der Entwicklung des Modells "Neue Grundschule", die Verfassung von zahlreichen Artikeln zum Thema Heterogene Lerngruppen und ihre Mitarbeit bei der Lehrplanentwicklung im Bereich der Eingangsstufe. Zusätzlich investiert Eva Slama viel Zeit und Energie für die Beratungsarbeit im Schulversuchsbereich. Als Referentin des Pädagogischen Instituts der Stadt Wien ist sie eine wichtige pädagogische Meinungsbildnerin im Schuleingangsbereich.

Hauptschuloberlehrerin Erna Dittelbach - Koordinatorin des Schulversuchs Mittelschule

Die Hauptschuloberlehrerin Erna Dittelbach studierte an der Pädagogischen Akademie in Wien, wo sie die Lehramtsprüfung für Volksschulen ablegte. Ende der 60er Jahre trat sie in den Wiener Schuldienst, ab Mitte der 70er Jahre war sie als Hauptschullehrerin tätig.

Als Lehrerin und spätere Koordinatorin des Schulversuchs "Mittelschule" war ihr Ziel die gemeinsame Schule der 10- bis 14- Jährigen unter besonderer Förderung der Begabung und Stärken jedes einzelnen Schülers mit Einsatz moderner Unterrichtsmethoden. Die Zusammenführung der unterschiedlichen Schultypen zu einer gemeinsamen Schule, in der allen Kindern die bestmögliche Förderung und Chancengleichheit geboten wird, war und ist ihr ganz besonderes Anliegen - ihr Name ist seit Jahrzehnten fest mit der Umsetzung der gemeinsamen Schule verbunden. Sie erhält die Otto- Glöckel-Medaille für ihr Engagement, für ihren unermüdlichen Kampf gegen die Ressourcenkürzungen und für ihr Streben, die kompromisslose Umsetzung des Schulverbundes im Sinne der Chancengleichheit sicher zu stellen.

Professor Dr. Karl Heinz Gruber präsentiert Wiener Schulwesen in internationalen Netzwerken

Professor Dr. Karl Heinz Gruber studierte an der Universität Wien Pädagogik, Soziologie und Völkerkunde und erwarb 1970 sein Doktorat in Philosophie. 1979 erhielt er Lehraufträge an den Universitäten in Wien, Graz und an der Fernuniversität in Hagen. Seit 1986 ist er ordentlicher Professor für Vergleichende Erziehungswissenschaften und Schulpädagogik an der Universität Wien. Prof. Dr. Gruber hat sich immer mit dem Wiener Schulsystem beschäftigt und steht als wissenschaftlicher Berater zur Verfügung. Gemeinsam mit dem pädagogischen Institut der Stadt Wien ist er Mitinitiator, Mitorganisator und wissenschaftlicher Berater der jedes 2. Jahr stattfindenden "Wiener Europäischen Bildungsgespräche", an denen namhafte Fachleute aus ganz Europa mitwirken. Der Experte im seinerzeitigen Wiener Schulentwicklungsbeirat zeichnet sich durch eine rege Vortragstätigkeit im Rahmen der Lehrerfortbildung des Pädagogischen Instituts der Stadt Wien sowie an Wiener Hauptschulen und Allgemein Bildenden Höheren Schulen aus. Prof. Dr. Gruber vertritt Wien in internationalen Netzwerken und hat ein vom Hochschuljubiläumsfonds der Stadt Wien gefördertes Projekts zur Oberstufenreform, das einen starken Bezug zur aktuellen Wiener Debatte über Oberstufenreform hat, durch.

Mit den geehrten Personen war ein Querschnitt vom ersten sozialen Lernen im Kindergarten - ein wichtiger Grundstock - bis zum universitären Lernen vertreten. "Ich wünsche mir" so Laska abschließend "dass mit der Reform der Mittelstufe auch eine Reform der Oberstufe verbunden ist, die Kindern und Jugendlichen eine modulartige Ausbildung mit vielen Übertrittsmöglichkeiten zwischen den Schulsystemen ermöglicht. Ein wichtiger Schritt dahin wäre eine gleiche, von der Schulart unabhängige, Ausbildung der PädagogInnen."

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) eg

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    Mag. Eva Gaßner
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(RK vom 30.09.2003)