Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.07.2003:
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Kossina: Zwei Umweltprojekte präsentieren sich

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Wien (RK). "Der Wienfluss wird zum saubersten Stadtfluss Europas", betonte Donnerstag Umweltstadträtin Dipl. Ing. Isabella Kossina bei einem Mediengespräch. Gemeinsam mit den Abteilungsleitern der MA 30, Wien Kanal, Dipl. Ing. Helmut Kadrnoska, und der MA 45, Wasserbau, Dipl. Ing. Walter Redl, wurde das Projekt ...

Wien (RK). "Der Wienfluss wird zum saubersten Stadtfluss Europas", betonte Donnerstag Umweltstadträtin Dipl. Ing. Isabella Kossina bei einem Mediengespräch. Gemeinsam mit den Abteilungsleitern der MA 30, Wien Kanal, Dipl. Ing. Helmut Kadrnoska, und der MA 45, Wasserbau, Dipl. Ing. Walter Redl, wurde das Projekt Wienfluss präsentiert. Neben dem Wiental-Sammelkanal stand die Wienfluss-Versuchsstrecke im Mittelpunkt. Der Startschuss der 100 Meter langen Strecke für einen naturnahen Rückbau umfasst die Neugestaltung der Wienflusssohle sowie die Bepflanzung bis zum Hackinger Steg. Mit den Arbeiten wird nun begonnen, die Fertigstellung erfolgt im Oktober 2003.****

Kossina: "Die Verbesserung der Wasserqualität des Wienflusses durch den Ausbau des Kanals und der Ausbau des Hochwasserschutzes stehen bei diesem Projekt im Mittelpunkt. Die Wasserqualität wird auf Wassergüte zwei verbessert, was Badewasserqualität entspricht. Wir setzen mit der Präsentation der Musterstrecke und dem naturnahen Rückbau des Wienflusses den Startschuss für ein Generationenprojekt. Der Fluss wird als Lebensraum für viele Tierarten wieder attraktiv. Damit leistet die Stadt einen weiteren Beitrag für nachhaltigen Umweltschutz."

Lebensraum für bedrohte Tiere

"Die Neugestaltung des Flussbettes erfolgt ökologisch und nach Aspekten der Landschaftsplanung. Der naturnahe Rückbau erfolgt mit der kompletten Erneuerung der Flusssohle: 5.000 Tonnen Schotter und Steine wurden dafür vorgesehen. Sie dienen als Lebensraum für viele bedrohte Kleinstlebewesen, die sich hier wieder ansiedeln werden. Auch neue Flussfischarten werden den Fluss wieder als Laichgebiet verwenden. Unterschiedliche Donaufischarten, wie die Nase, die Kloppe oder der Gründling, aber auch seltene Libellenarten und Vögel wie die Wasseramsel, der Eisvogel oder die Gebirgsstelze werden den Fluss wieder nützen können", betonte Kossina.

Neben der Neugestaltung des Flussbettes erfolgt eine beidseitige Begrünung des Wienflussbettes durch die Pflanzung von Gehölzgruppen aus Weidensteckhölzern, die als Uferbegleitvegetation dient.

Zur Erhöhung der Artenvielfalt werden vier kleine Gruppen bestehend aus Schwarzerlen gepflanzt . Die Gesamtkosten für dieses Maßnahmenpaket betragen rund 300.000 Euro. Die Fertigstellung der Versuchsstrecke erfolgt im Oktober 2003

Wien-Kanal schafft Top-Wasserqualität für den Wienfluss

Seit 1997 arbeitet die MA 30 - Wien Kanal an der Verbesserung der Wasserqualität des Wienflusses. Kossina: "Der Wiental Kanal ist ein internationales Musterprojekt und sorgt dafür, dass der Wienfluss zu einem der saubersten Stadtflüsse einer Millionenstadt wird."

Künftig sollen keine Mischwasserausleitungen in den Wienfluss erfolgen. Möglich wird dies durch den Wiental Kanal. In der Vergangenheit kam es bei starken Regenfällen immer wieder zu Mischwasserausleitungen in den kleinen Fluss, der auf diese Weise rasch belastet wurde. Durch das Kanalprojekt werden diese Ausleitungen direkt in die Hauptkläranlage transportiert. Ab 2005 kommen die Abwässer direkt in die Hauptkläranlage Simmering. Die Anlage soll in Zukunft über die größten Nachklärbecken Europas verfügen. Jeder der 15 neuen Belebungsbecken ist mit einem Durchmesser von 64 Meter so groß wie einer der Gasometer. Die Wasserqualität des Wienflusses wird auf diese Weise enorm gesteigert. Die Ökologisierung des Flusses kann beginnen.

Der gesamte Wiental Kanal wird nach Fertigstellung eine Länge von 12 Kilometern aufweisen. Die Gesamtkosten belaufen sich inklusive der Wasserbaumaßnahmen voraussichtlich auf rund 400 Millionen Euro brutto.

Ein Kanal entsteht

Der Wiental Kanal erstreckt sich in seiner bestehenden Form in einer Länge von etwa 800 Metern vom Donaukanal in Höhe der Urania bis zum Stadtpark. Der erste Bauabschnitt erfolgte von 1997 bis 2001.

Der zweite Bauabschnitt begann im Mai 2003 im 5. Wiener Gemeindebezirk im Bereich des Rüdiger Hofs und wird an das bestehende Kanalstück am Stadtpark anschließen. Dieser Bauabschnitt wird eine Länge von 2,69 Kilometern haben und voraussichtlich im Dezember 2005 abgeschlossen werden.

Die übrigen Bauabschnitte sind derzeit in Planung. Die Fertigstellung wird mit 2015 angestrebt.

Die Geschichte der Wienflusseskanäle

Als 1830 mit dem Bau der beiden Wienfluss Sammelkanäle - unter Historikern bekannt als Cholerakanäle - begonnen wurde, galt als oberste Prämisse die Abwässer rasch und schnell abzuleiten und so die Bevölkerung vor den gefürchteten, Seuchen auslösenden Hochwässern zu schützen. Dies funktioniert bis heute trotz zunehmender Versieglung und Verbauerung.

Kossina abschließend: "Um jedoch die Lebensqualität in der Millionenstadt Wien weiterhin zu steigern, wird heute auf Hochtouren daran gearbeitet diese beiden Umweltprojekte zu realisieren und damit neues Leben in den Fluss einkehren zu lassen."

Allgemeine Informationen: Wiener Kanalisation: www.wien.gv.at/

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/ (Schluss) bfm

  • Rückfragehinweis:
    Birgit Flenreiss-Mäder
    Tel.: 4000/81 353, Handy: 0664/32 69 753
    e-mail: fle@ggu.magwien.gv.at

(RK vom 17.07.2003)