Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.07.2003:
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Faymann: Wien spart Trinkwasser bei Amtshäusern und Schulen

Wien (RK). "Die Wasserversorgung Wiens ist aufgrund ihrer Hochquellenwasserleitungen ausreichend gesichert. Trinkwasser ist aber ein kostbares Gut, mit dem sparsam umgegangen werden muss. Nicht zuletzt deshalb hat die UNO das heurige Jahr zum "Jahr des Wassers" ausgerufen. Die Bedeutung von genügend und sauberen ...

Wien (RK). "Die Wasserversorgung Wiens ist aufgrund ihrer Hochquellenwasserleitungen ausreichend gesichert. Trinkwasser ist aber ein kostbares Gut, mit dem sparsam umgegangen werden muss. Nicht zuletzt deshalb hat die UNO das heurige Jahr zum "Jahr des Wassers" ausgerufen. Die Bedeutung von genügend und sauberen Trinkwasser wird gerade durch die derzeitige Trockenheit und Dürre in vielen Teilen Europas deutlich. Die Stadt Wien geht bei ihren Amtshäusern, Schulen und Kindergärten als Trinkwasser sparendes Vorbild voran und verwendet immer mehr "Sparperlatoren", die den Wasserverbrauch bei Waschanlagen und Duschen um durchschnittlich 50 Prozent senken. Mehr als 8.300 Waschtische und mehr als 1.300 Duschen sind bereits damit ausgestattet. Allein heuer spart die Stadt dadurch 360.000 m³ Trinkwasser. Das entspricht dem durchschnittlichen jährlichen Wasserverbrauch von 8.000 Menschen.

Ein Sparperlator hilft aber nicht nur Wasser zu sparen. Im Falle von Warmwasser braucht man auch weniger Energie, um die mit Hilfe des Perlators verringerte Wassermenge zu erhitzen. Und das wiederum senkt die Emission von CO², dem wichtigsten Treibhausgas, das unser Klima negativ beeinflusst. Somit ist der Einsatz von Sparperlatoren auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz", erklärte Wohnbaustadtrat Werner Faymann.****

"Sparperlatoren" sind Vorsätze zum Aufschrauben auf Wasserhähne, mit denen dem Wasserstrahl Luft beigemischt wird. So wird ein als "voll" empfundener Wasserstrahl bereits bei niedrigen Durchfluss erreicht. Der Wasserverbrauch kann so ohne Komfortverzicht und ohne Verzicht auf Hygiene um bis zu 50 % verringert werden. Im konkreten Fall der Amtshäuser , Schulen und Kindertagesheime sinkt die Wasser-Fließmenge von 12-15 Liter auf nur noch 6 Liter pro Minute. Der positive Effekt: 360.000 Liter eingespartes Trinkwasser. Dadurch werden auch Steuergelder gespart, weil dadurch jährlich um 960.000 Euro weniger Wasser- und Abwassergebühren anfallen.

Auch die Kosten für Warmwasser sind deutlich gesunken. Durch Sparperlatoren wird z.B. beim Duschen deutlich weniger Warmwasser verbraucht. Die Gesamteinsparungen beim Warmwasser durch die 9.600 eingebauten Sparperlatoren liegen heuer bei 560.000 Euro.

Auch das Klima profitiert durch die Einsparungen beim Warmwasser. Die Einsparungen, die durch den Verzicht auf Warmwasser erzielt werden, entsprechen CO²-Emissionen in Höhe von 1.800 Tonnen pro Jahr.

"Jährlich werden bei der Gemeinde Wien etwa 1.700 neue Sparperlatoren in Duschen und Waschtischanlagen eingebaut. Die Kosten pro Einbau liegen bei etwa 12 Euro. Schon nach drei bis vier Monaten haben sich diese Kosten durch gesunkene Wasser- und Abwassergebühren amortisiert.

MA 34 als Umwelt- und Klimaschutzpionier

Die für "Bau- und Gebäudemanagement" zuständige MA 34 ist seit Jahren in enger Kooperation mit der Klimakoordinationsstelle der Magistratsdirektion bemüht, den Umwelt- und Klimaschutz in Amtshäusern, Schulen und Kindertagesheimen voranzutreiben. Das geschieht durch unterschiedliche Instrumente. Sie reichen von der Nutzung von Solarenergie für Warmwasseraufbereitung über Fotovoltaik-Anlagen zur Gewinnung von elektrischer Energie aus Sonnenkraft bis hin zu "Contracting"-Verträgen, mit denen private Partner für Energieeinsparungen in Amtshäusern sorgen. (Schluss) gmp

(RK vom 17.07.2003)