Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.07.2003:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

UNESCO begrüßt aktuelle Entwicklung beim Projekt Wien-Mitte

Wien (RK). Derzeit findet in Paris die 27. Sitzung des UNESCO- Welterbekomitees statt, in deren Rahmen am Freitag, dem 4. Juli, die der aktuelle Stand des Weltkulturerbes "Historisches Zentrum von Wien" diskutiert wurde. Gegenstand der Diskussion war der auf Verlangen der UNESCO vorgelegte Bericht der Stadt Wien. Von ...

Wien (RK). Derzeit findet in Paris die 27. Sitzung des UNESCO- Welterbekomitees statt, in deren Rahmen am Freitag, dem 4. Juli, die der aktuelle Stand des Weltkulturerbes "Historisches Zentrum von Wien" diskutiert wurde. Gegenstand der Diskussion war der auf Verlangen der UNESCO vorgelegte Bericht der Stadt Wien. Von einem - aufgrund des Projektes Wien Mitte - möglichen Entzug des Welterbestatus hat das Komitee einstimmig Abstand genommen. Für Planungsstadtrat Schicker ist die Entscheidung der UNESCO eine "schöne Bestätigung der Bemühungen Wiens". Wien habe gezeigt, dass es die Verantwortung um das historische Erbe ernst nimmt - und dies sei nun entsprechend anerkannt worden. "Mit der Aufnahme der Wiener Innenstadt auf die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe fanden die historischen Leistungen hinsichtlich Städtebau, Architektur und Musik eine internationale Auszeichnung, auf die wir stolz sind", so Schicker. Nunmehr müsse alles daran gesetzt werden, den derzeitigen tristen Zustand im Bereich des Bahnhofes Wien Mitte raschest zu beseitigen.****

Wie bekannt, wurde die Wiener Innenstadt im Dezember 2001 einstimmig in die Liste der Welterbestädte aufgenommen. Die Aufnahme war mit der Empfehlung verbunden, insbesondere die Bauhöhe von Wien- Mitte zu überdenken. In der folgenden Sitzung des Welterbekomitees in Budapest im Juni 2002 wurde, da bis dahin keine Änderung des Projektes erfolgt war, der Entzug des Welterbe-Status in den Raum gestellt. In der Folge wurden zahlreiche Gespräche und Verhandlungen seitens der Stadt Wien mit allen Beteiligten geführt. Obwohl für die Bauträger ein Rechtsanspruch besteht, gab es im März 2003 die Entscheidung der B.A.I. das Projekt in der geplanten Form nicht zu verwirklichen. Der Bürgermeister der Stadt Wien, Dr. Michael Häupl, sprach sich dafür aus, dass ein neues Projekt nicht nur mit dem Weltkulturerbe der historischen Innenstadt kompatibel sein muss, sondern auch einer raschen Lösung zuzuführen ist, um die bestehenden Missstände zu beseitigen. In diesem Sinn leitete die Stadt Wien auch bereits einen städtebaulichen Wettbewerb ein, zu dem anerkannte österreichische und internationale Experten eingeladen wurden.

Bemühungen Wiens ausdrücklich gewürdigt

Die von der Stadt Wien dem Welterbekomitee laufend vorgelegten Berichte mit den neuen Entwicklungen zum Weltkulturerbe "Historisches Zentrum von Wien" wurden ausdrücklich gewürdigt. Besonders begrüßt und als vorbildhaft bezeichnete man die rasche Reaktion der Stadt Wien und die gute Kooperation mit den Institutionen der UNESCO. Von einer Streichung der Wiener Innenstadt aus der Welterbeliste nahm man einstimmig Abstand.

Anerkannt wurden nicht nur die Neubearbeitung des Projektes "Wien-Mitte" sondern auch die sichtbaren Bemühungen zur Bewahrung der Wiener Dachlandschaft sowie die erfolgte Ausarbeitung eines Managementplanes für das Wiener Weltkulturerbe. Der Bau des City- Towers mit einer Höhe von 87 m wurde zwar in der Stellungnahme von ICOMOS kritisch zur Kenntnis genommen, die Mehrheit der Mitglieder des Welterbekomitees sah jedoch die Integrität und Authentizität des historischen Stadtkernes durch dieses Gebäude nicht gefährdet. Besonders erfreulich waren die positiven Stellungnahmen der Vertreter von Finnland, Großbritannien und dem Libanon, die bei der vorausgehenden Welterbekonferenz in Budapest der Entwicklung im Bereich Wien Mitte äußerst kritisch gegenüberstanden. Glückwünsche überbrachten auch die Komiteemitglieder von Argentinien, China, Ungarn, Oman, Belgien, Kolumbien, Portugal und die Präsidentin der UNESCO - Sitzung aus Saint Lucia. Zusammenfassend ist zu betonen, dass das Welterbekomitee vor allem den politisch Verantwortlichen der Stadt Wien, insbesondere dem Bürgermeister Dr. Michael Häupl, ausdrücklich den Dank und die Anerkennung für ihre erfolgreichen Bemühungen aussprach. (Schluss) gb

(RK vom 04.07.2003)