Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 10.04.2003:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Pittermann: Anspruch auf selbstbestimmtes und erfülltes Leben

Wien (RK). Wer im Alter nicht mehr in der Lage ist, allein zu wohnen und sich selbst zu versorgen, muss dennoch Anspruch auf ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben haben, stellt Wiens Gesundheitsstadträtin Dr. Elisabeth Pittermann anlässlich der gestrigen "Help-TV-spezial"Sendung fest. Die Geriatriezentren des Wiener ...

Wien (RK). Wer im Alter nicht mehr in der Lage ist, allein zu wohnen und sich selbst zu versorgen, muss dennoch Anspruch auf ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben haben, stellt Wiens Gesundheitsstadträtin Dr. Elisabeth Pittermann anlässlich der gestrigen "Help-TV-spezial"Sendung fest. Die Geriatriezentren des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) der Stadt Wien bieten ihren Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit, ihren Lebensabend unter würdigen Bedingungen zu verbringen.

Ärztliche Betreuung rund um die Uhr

"Insgesamt 5.300 gut geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um das Wohl unserer PatientInnen", so Pittermann. Neben optimaler pflegerischer und therapeutischer Betreuung wird vor allem auch auf umfassende medizinische Versorgung Wert gelegt. "In unseren Geriatriezentren stehen rund um die Uhr Ärzte zur Verfügung", präzisiert Pittermann. "Die Pflege und Rehabilitation all jener, die unsere Hilfe benötigen, ist unsere Aufgabe. Im Mittelpunkt steht dabei stets die Würde des Menschen, nicht der Gewinn", grenzt sich Pittermann von den in der gestrigen ORF-Sendung kritisierten, auf Gewinn ausgerichteten privaten Trägern ab.****

Vom Versorgungsheim zum Geriatriezentrum

Ihren Ursprung nahmen die heutigen städtischen Geriatriezentren, die derzeit 5.500 Bewohnerinnen und Bewohnern ein Heim bieten, im Jahr 1904, als man für sozial bedürftige alte Menschen so genannte Versorgungsheime schuf. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese in Pflegeheime umbenannt. Schließlich führten der veränderte Bedarf und das dadurch erweiterte Leistungsangebot zu einer weiteren Umbenennung. "Wir sprechen heute von geriatrischer Versorgung, weil sich nicht nur die pflegerischen und therapeutischen, sondern auch die medizinischen Erfordernisse gewandelt haben", so Pittermann. Die Umbenennung von Pflegeheimen in Geriatriezentren wurde, außer dem GZ am Wienerwald, das bereits 1994 umbenannt worden war, mit Mai 2001 begonnen und mit Februar 2002 abgeschlossen. Somit tragen alle vormaligen Pflegeheime die Bezeichnung Geriatriezentren.

Wien hat Angehörige entlastet

Pittermann räumte ein, dass es in den Geriatriezentren des KAV baulichen Verbesserungsbedarf gebe: "Renovierungen werden nach den finanziellen Möglichkeiten laufend durchgeführt". Der große Vorteil der Betreuung betagter Menschen in Wien sei, dass die Angehörigen nicht zusätzlich finanziell belastet würden. "Die Stadt Wien hat auf die Regresspflicht bei Kindern betagter Menschen und bei Eltern behinderter volljähriger Kinder verzichtet. Es wäre an der Zeit auch bundesgesetzlich entsprechende Änderungen durchzuführen, damit die Angehörigen älterer, betreuungsbedürftiger Personen entlastet werden", fordert Pittermann.

Die Stadt Wien habe auf die prognostizierte steigende Lebenserwartung längst mit einem Maßnahmenbündel reagiert, um Gesundheit, Lebensqualität und Sicherheit im Alter zu gewährleisten, erklärt Pittermann abschließend.

Weitere Informationen:

  • http:/ /www.wienkav.at/kav/pflege.asp

(Schluss) gn/rog

(RK vom 10.04.2003)