Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 19.12.2002:
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Geriatriezentrum Wienerwald: "VP hantiert mit falschen Zahlen"

Wien (RK). "Schlecht recherchiert" habe offensichtlich VP- Gesundheitssprecher Johannes Hahn in Sachen Geriatriezentrum am Wienerwald (GZW), ehemals Pflegeheim Lainz. "Es trifft keineswegs zu, dass der Großteil unserer Patienten in Pflegestufe 3 eingestuft ist", berichtigt Dr. Angelika Rosenberger-Spitzy, ärztliche ...

Wien (RK). "Schlecht recherchiert" habe offensichtlich VP- Gesundheitssprecher Johannes Hahn in Sachen Geriatriezentrum am Wienerwald (GZW), ehemals Pflegeheim Lainz. "Es trifft keineswegs zu, dass der Großteil unserer Patienten in Pflegestufe 3 eingestuft ist", berichtigt Dr. Angelika Rosenberger-Spitzy, ärztliche Leiterin des GZW des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV). Von den insgesamt 2.266 Pflegebedürftigen sind allein 695 in Pflegestufe 4, weitere 385 in Pflegestufe 5, 82 in Pflegestufe 6 und 58 sogar in Pflegestufe 7, die höchstmöglichen Pflegestufe, gereiht. So sind auf der kürzlich mit dem Golden Helix-Preis international ausgezeichneten Wachkoma-Station des GZW ausschließlich Patienten der Pflegestufe 7.

Private Pflegeheime verlangen fixe Einstufung

Auch sei es Aufgabe der KAV-Geriatriezentren der Stadt Wien, jeden Pflegebedürftigen, unabhängig von seiner Pflegeeinstufung, aufzunehmen, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Anders verhalte sich dies bei privaten Pflegeheimen, die von der Magistratsabteilung 47 erst ab Pflegestufe 3 einen Kostenzuschuss erhalten. Daher sei es üblich, dass Patienten privater Pflegeheime bereits eine fixe Einstufung vorweisen müssen, bevor sie vom privaten Anbieter aufgenommen werden. Im Unterschied dazu werden in den städtischen Pflegeinrichtungen Geriatriepatienten sofort übernommen, und danach erfolgt die Einstufung.

Geriatriezentren der Stadt Wien setzen auf Remobilisierung der Patienten

Was die Geriatriezentren des KAV der Stadt Wien weiters vom Großteil der privaten Anbieter unterscheidet, ist die ärztliche Versorgung rund um die Uhr. "Allein im GZW betreuen 120 Mediziner die Pflegebedürftigen", so Rosenberger-Spitzy. Dazu kommt eine 64- köpfige Therapeutenmannschaft, bestehend aus Physio-, Ergo- und Logotherapeuten.

Denn in den städtischen Geriatriezentren wird verstärkt auf Remobilisierung der Patienten gesetzt. Mit Hilfe der Therapeutenteams wird der Zustand der Pflegebedürftigen laufend verbessert. "Schließlich sollen die Menschen, wenn möglich, auch in derartigen Einrichtungen möglichst kurzfristig sein", erklärt Univ. Prof. Dr. Eugen Hauke, Generaldirektor des Wiener Krankenanstaltenverbundes. Pflegeinrichtungen sollen letztlich keine Endstation darstellen, sondern, wie in den KAV- Geriatriezentren praktiziert, auf Rehabilitation zur Entlassung nach Hause ausgerichtet sein. "Diese so genannte reaktive Betreuung wurde ursprünglich sogar im GZW initiiert", berichtet Hauke, der die vorbildliche Versorgung der Patienten im GZW unterstreicht: "Wie die Golden Helix-Verleihung an das Geriatriezentrum am Wienerwald beweist, ist das Betreuungsmodell international akzeptiert und anerkannt."

(Schluss) gn

(RK vom 19.12.2002)