Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.12.2002:
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Rieder: Positives 1. Jahr des Automotive Clusters Vienna Region

Wien (RK). "Der Automotive Cluster Vienna Region - ACVR kann eine erfolgreiche Bilanz des ersten Arbeitsjahres vorlegen. Zusätzlich zum Aufbau der Strukturen wurden erste Kooperationen und Projekte initiiert bzw. umgesetzt. Besonders erfreulich dabei ist die Tatsache, dass dabei auch Projekte mit Partnern in Ungarn ...

Wien (RK). "Der Automotive Cluster Vienna Region - ACVR kann eine erfolgreiche Bilanz des ersten Arbeitsjahres vorlegen. Zusätzlich zum Aufbau der Strukturen wurden erste Kooperationen und Projekte initiiert bzw. umgesetzt. Besonders erfreulich dabei ist die Tatsache, dass dabei auch Projekte mit Partnern in Ungarn und der Slowakei realisiert werden konnten", erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder in einem gemeinsamen Mediengespräch mit Wirtschaftslandesrat Ernest Gabmann am Mittwoch. Für Rieder ist der ACVR ein gelungenes Beispiel für moderne Standortpolitik: "Es geht hier nicht mehr um abgegrenzte Strategien für einzelne Branchen oder Bundesländer. Nur in regionalen Partnerschaften, und damit meine ich auch Partner in den Nachbarländern, können wir auch in Zukunft erfolgreich sein", so Rieder.

Wien (Wiener Wirtschaftsförderungsfonds-WWFF) und Niederösterreich (Eco Plus) initiierten mit dem ACVR den ersten bundesländerübergreifenden Auto-Cluster Österreichs. Seit einem Jahr setzt der jüngste Auto-Cluster Österreichs auf die Verbindung von klassischer Autoproduktion und neuen Technologien: Mehr Sicherheit und Komfort auf den Straßen, weniger Staus und "intelligente" Autos sind die Themen.****

An dem Mediengespräch nahmen auch der Manager des Automotive- Clusters Vienna Region, Dr. Michael SIKORA und einer der ACVR- Partner, Mag. Wolfgang JANUSKA von Hewlett Packard, teil.

51 Partnerfirmen mit 15.600 Mitarbeitern

Zum automotiven Netzwerk ACVR zählen nach einem Jahr Tätigkeit bereits 51 Partner-Unternehmen. Die ACVR-Partner in Wien, Niederösterreich und Burgenland beschäftigen insgesamt über 15.600 Mitarbeiter. Die Stärke der Vienna Region - und damit auch des ACVR - liegt in den Querschnittstechnologien. Neben den klassischen Automobilzulieferern gehören auch Elektronik- und Telematikanbieter und diverse Dienstleistungsunternehmen, wie Forschungs-, Entwicklungs- und Bildungseinrichtungen, zu den Partnern. Die Initiierung von Pilotprojekten und Unterstützung bei der Partnerfindung zählen zu den Kernaktivitäten des Clusters.

Kooperationen mit ungarischen und slowakischen Partnern Die Aktivitäten des ACVR beschränken sich nicht nur auf Österreich. Genauso versucht das Team des ACVR Kooperationen in den angrenzenden Ländern zu realisieren. Nicht zuletzt vor dem bevorstehenden Beitritt dieser Länder in die EU werden hier die Aktivitäten in alle auch geographischen Richtungen vorangetrieben. So werden zum Beispiel die Entwicklung und Durchführung eines Sprachtrainings mit ungarischen Partnern realisiert. Gemeinsam mit dem ungarischen Auto-Cluster PANAC hat der ACVR ein INTERREG IIIA- Projekt zum interkulturellen Sprachtraining für automotive Zulieferbetriebe eingereicht. Das Training soll die kommunikativen und kulturellen Barrieren verringern und die Kooperationsbereitschaft fördern. Der ACVR fungiert als Initiator und Lead-Partner.

Ein zweites Beispiel ist die Organisation eines grenzüberschreitenden Produktionsverbundes und die Nutzung sich ergänzender Kompetenzen von österreichischen und slowakischen F&E- Unternehmen. Partner des ACVR ist bei diesem Projekt das Business and Innovation Centre-Bratislava BIC.

Zahlreiche Aktivitäten - Vernetzung von Ideen und Partnern

Eine der Hauptaktivitäten im ersten Jahr war die Präsentation des ACVR. Gemeinsam mit Partnern wurden zahlreiche Informationsveranstaltungen und Seminare abgehalten. Dabei präsentierte man das automotive Netzwerk und seine Partner, den Wirtschaftsstandort Vienna Region. Die Partner bei diesen Veranstaltungen waren unter anderem die Donau-Universität Krems, die Kanadische Botschaft oder der ungarische Auto-Cluster PANAC.

Der ACVR startete darüber hinaus eine Serie von Fachvorträgen, die einerseits für die interessierten Firmen kompakte Informationen liefern und andererseits als Plattform für Kontakte in der automativen Szene dienen. Zu den sieben Veranstaltungen kamen über 210 Teilnehmer. Die Themen reichten von "Die Zukunft der Verkehrstelematik - Was kommt nach dem Roadpricing", über "Haftungsrisken im automotiven Sektor" bis hin zu den Förderprogrammen des BMVIT und der Zulieferstrategie von VW Slovakia.

Die verwirklichten Projekte und initiierten Kooperationen Zu den durch den ACVR verwirklichten Projekten zählen Pilotprojekte, aber auch Produkt-, Geschäftsmodell-, und Konzeptentwicklungen. Der ACVR übt dabei je nach Bedarf die Rolle des Projektinitiators oder des Projektmanagers aus. Mehrere Kooperationsprojekte konnten bereits im ersten Jahr initiiert bzw. verwirklicht werden. So z.B. ein Projekt zur mobilen Flottensteuerung mittels moderner Mobilkommunikationstechnologie (LBS-Ortung). Ein weiteres Projekt zweier Cluster-Partner stellt einen Prototyp aus sprachgesteuertem Informations-Portal und Navigationssystem dar, der den Autofahrer in seiner Muttersprache zum gewünschten Fahrtziel bringt.

Eine Auswahl der Projekte im Einzelnen:

  • Pilotprojekt Mobile Fleet Management: Flottensteuerung und
    Fuhrparkmanagement sind gerade für kleine Unternehmen ein teures
    Unterfangen. Ein neues System soll nun - zu deutlich geringeren
    Kosten - ermöglichen, den Standort der Fahrzeuge zu ermitteln
    und somit die Logistik effizienter zu steuern. Die
    Konzeptevaluierung neuer Ortungs- und Kommunikationstechnologien
    mittels Mobiltelefon ist bereits abgeschlossen. Die
    Systemeinführung durch den Mobilfunkbetreiber erfolgt
    voraussichtlich im März 2003.
  • Verkehrssicherheit:
    Erhöhung der Verkehrssicherheit. Ein kleines, kostengünstiges
    und mobiles Gerät warnt den Autofahrer vor akuten Gefahren in
    seinem Streckenabschnitt. Der ACVR hat für die Entwicklung des
    Produkts das Projektmanagement übernommen.
  • Transport mit Komfort:
    Hobbysportler und Gewerbetreibende sehen sich beim Laden und
    Sichern ihres Transportgutes öfters mit der unkomfortablen
    Ausstattung von Kombis und Vans konfrontiert. Eine
    Zusatzausstattung, die variabel und ohne Adaption des Fahrzeuges
    eingesetzt werden kann, wird nun von ACVR-Partnern unter dem
    Projektmanagement des ACVR entwickelt.
  • Kooperation mit ungarischen Partnern:
    Interkulturelles Fachsprachentraining. Gemeinsam mit dem
    ungarischen Auto-Cluster PANAC hat der ACVR ein INTERREG IIIA
    Projekt zum interkulturellen Sprachtraining für automotive
    Zulieferbetriebe eingereicht. Das Training soll die
    kommunikativen und kulturellen Barrieren verringern und die
    Kooperationsbereitschaft fördern.
  • Kooperation mit Partnern in der Slowakei:
    Grenzüberschreitender Technologietransfer. Ziel ist die
    Realisierung eines grenzüberschreitenden Produktionsverbundes
    und die Nutzung sich ergänzender Kompetenzen von
    österreichischen und slowakischen F&E-Unternehmen. Partner des
    ACVR ist bei diesem Projekt das Business and Innovation Centre
    Bratislava - BIC.

Schwerpunktthemen des ACVR

Zu den Schwerpunktthemen des ACVR gehören "Intelligente Transportsysteme und Services" (ITS) sowie "Alternative Fahrzeugkonzepte und Antriebssysteme". Durch neue Technologien wird das Auto zu mehr als einem reinen Fortbewegungsmittel. "Technische Innovationen in der Elektronik und im Multimedia- Bereich machen auch vor dem Auto nicht halt", so Geschäftsführer Dr. Michael Sikora. Auch der Wunsch der Autofahrer nach mobilen Diensten, mehr Individualität und Variabilität im Fahrzeug wird Veränderungen in der Autoproduktion bringen.

Neuartige Telematikanwendungen, der Einsatz von Elektrik und Elektronik sowie IT-Technologien erhöhen Komfort und Sicherheit für Fahrer und Beifahrer. Intelligente Verkehrsleitsysteme sollen helfen, Staus zu vermeiden. WWW-in-car, Bluetooth-Komponenten oder Human Machine Interfaces (HMI) sind weitere Trends, die das Autofahren angenehmer, kurzweiliger und auch sicherer machen werden.

Das Thema "alternative bzw. zukünftige Fahrzeugkonzepte" umfasst den gesamten Bereich der Kraftfahrzeugtechnik, vom Antriebsstrangsystem bis zu neuen Konzepten bei Motor und Nebenaggregaten, Karosseriestruktur sowie Body und Interior (Sitz, Dach, Cockpit, Insassenschutz, Verkleidung, Tür). Hybridantrieb und Brennstoffzelle stehen im Mittelpunkt neuer Antriebssysteme.

Die ACVR-Services im Überblick:

  • Informationsservices
    Ein zweimonatlicher Newsletter "ACVR-Info", der per e-mail an
    über 400 Empfänger versendet wird und über Veranstaltungen,
    Success Stories und Unternehmenspräsentationen der ACVR-Partner
    berichtet.
  • Veranstaltungsservices
    Vortragende aus Politik, Forschung, Lehre und Wirtschaft sorgen
    für spannende Referate und Diskussionen.
  • Kooperationsservices
    In Arbeitskreisen wird der Innovationsbedarf von einem oder
    mehreren Unternehmen vorgestellt und mit ausgewählten ACVR
    Partnern beraten.
  • Internet
    Von zentraler Bedeutung sind das Projekt- sowie das
    Partnerportal auf http:/ /www.acvr.at/ : hier können Unternehmen
    Projekte annoncieren bzw. gezielt nach potentiellen Partnern
    suchen.
  • Förderberatung
    Der ACVR unterstützt Partnerunternehmen bei der Einreichung von
    Projekten bei regionalen und nationalen Förderprogrammen.
  • Generelle Unterstützung
    Bei der Umsetzung von Pilotprojekten bietet der ACVR seine
    Kompetenz je nach Bedarf an - von der Betreuung über eine
    Treiber-Rolle bis hin zum operativen Projektmanagement

Finanzierung des ACVR

Die Kosten des Pilotjahres 2002 in Höhe von EUR 436.037,01 wurden je zur Hälfte von Wien und Niederösterreich finanziert. Die weiteren Kosten des Projektes für den Zeitraum 2003 - 2006 werden auf 3.299.346 Euro geschätzt und sollen ebenfalls zu je 50 Prozent von Wien und Niederösterreich finanziert werden.

Partner in der Austrian Automotive Association (AAA) Der ACVR, der AC Oberösterreich und der AC Styria bilden zusammen die Austrian Automotive Association (AAA). Als Plattform für den Automobilsektor und die geplante österreichweite Dachorganisation bündelt die AAA die Kompetenzen und das Wissen der drei regionalen Cluster.

Vienna Region - drei Bundesländer mit Blick über die Grenzen "Vienna Region" - unter dieser Dachmarke bewerben die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland gemeinsam ihre Standortvorzüge im europäischen und internationalen Ausland. Nach einer Studie der Austrian Automotive Association (2001) werden in der Vienna Region über 15 Mrd. Euro Gesamtumsatz erwirtschaftet. Das sind 40 Prozent des Gesamtumsatzes in Österreich. Im automotiven Bereich sind es immerhin 37 Prozent (7,3 Mrd. Euro) des Umsatzes in Österreich. Die Vienna Region ist ein hervorragender Standort: neben der hohen Lebensqualität und dem praxisorientierten Bildungssystem auf hohem Niveau zählt auch die Nähe zu den mittel- und osteuropäischen EU-Beitrittskandidaten- Ländern zu den Vorteilen der Region.

  • Informationen:
    Vienna Region Beteiligungsmanagement GmbH
    Automotive Cluster Vienna Region
    IZ NÖ-Süd, Straße 3, Obj. M19
    tel.: +43-2236-677 688-0, Fax DW: 6
    e-mail: astrid.stakne@acvr.at
(Schluss) mmr

(RK vom 11.12.2002)