Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 15.11.2002:
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Hospiz wurde zu Palliativstation im Krankenhaus Lainz

Hospiz wurde zu Palliativstation im Krankenhaus Lainz

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Wien (RK). Am Freitag lud Dr. Michaela Werni zum Tag der offenen Tür auf die Station für Palliativmedizin im Krankenhaus Lainz des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV). Die einstige Hospizeinrichtung des Geriatriezentrums am Wienerwald (GZW) wurde zu Beginn dieses Jahres als Palliativstation in die Abteilung für ...

Wien (RK). Am Freitag lud Dr. Michaela Werni zum Tag der offenen Tür auf die Station für Palliativmedizin im Krankenhaus Lainz des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV). Die einstige Hospizeinrichtung des Geriatriezentrums am Wienerwald (GZW) wurde zu Beginn dieses Jahres als Palliativstation in die Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin im Krankenhaus Lainz eingegliedert. Die Einrichtung dient heute wie damals der Versorgung unheilbar kranker und sterbender Menschen, der Linderung der Krankheitssymptome und Schmerzen sowie einer Verbesserung der Lebensqualität. Durch die Eingliederung in ein Schwerpunkt-Krankenhaus ergeben sich erhebliche Vorteile für die Patienten.

Modellversuch entwickelte sich zu renommierter Einrichtung

Als vor sieben Jahren im GZW das Hospiz eröffnet wurde, startete es zunächst als zweijähriger Modellversuch. Die anschließende Evaluierung zeigte bei Patienten und Angehörigen eine breite Akzeptanz und äußerst positive Bewertung dieser Einrichtung. Einziger Wermutstropfen zum damaligen Zeitpunkt war die finanzielle Belastung der Patienten aufgrund der formellen Zugehörigkeit zum Geriatriezentrum. Denn die Patienten mussten größtenteils selbst für ihre Versorgung im Hospiz aufkommen.

Finanzierung über WIKRAF bringt erhebliche Entlastung

In den Jahren 1999 bis 2001 wurde mithilfe einer Expertengruppe des ÖBIG die Umwandlung in eine Palliativeinrichtung, nach den Kriterien des Wiener Krankenanstaltenplanes, vorbereitet. Durch die Implementierung in das nahe liegende KAV-Krankenhaus in Lainz erfolgt nun die Finanzierung über den Wiener Krankenanstaltenfinanzierungsfonds (WIKRAF) und nicht, wie bisher, über die Eigenmittel der betroffenen Patienten. Darüber hinaus kann eine qualifizierte und permanente medizinische Betreuung aufgrund der zur Verfügung stehenden Einrichtungen des Krankenhauses gewährleistet werden.

Schmerzlinderung steht im Vordergrund

Die Palliativstation ist nun im Pavillon 3 des Krankenhauses Lainz situiert und verfügt über vierzehn systemisierte Betten. Das Betreuungsangebot richtet sich an Personen ab dem 19. Lebensjahr, die unheilbar krank - meist krebskrank - und über ihre Erkrankung aufgeklärt sind. Im Vordergrund der Betreuung steht eine effiziente Schmerztherapie, die Behandlung von quälenden Symptomen und die Bewältigung von seelischen Problemen, um den Schwerstkranken ein Leben in Würde zu ermöglichen. Angehörige werden in die Begleitung der Patienten miteinbezogen und in ihrer oft schwierigen Situation beraten und unterstützt. Um die Patienten und deren Angehörige kümmert sich ein eigens geschultes, interdisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegepersonen, Therapeuten, Seelsorgern und ehrenamtlichen Mitarbeitern.

1.700 Patienten in sieben Jahren

Insgesamt wurden während des siebenjährigen Bestehens der Hospiz- bzw. Palliativeinrichtung etwa 1.700 Patienten betreut. Das Durchschnittsalter betrug 72 Jahre, wobei der jüngste Patient 21 und die älteste Patientin 98 Jahre alt war. In den vergangenen zehn Monaten, das heißt seit der Umwandlung in eine Palliativstation, wurden bereits 101 Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 71 Jahren auf der neuen Station versorgt.

Nähere Informationen erhalten Sie unter der Wiener Telefonnummer: 80110 DW 3804 oder 3523, bzw. unter www.wienkav.at/khl/ .

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) bw

(RK vom 15.11.2002)