Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.11.2002:
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Mittwoch, 13.November 2002: 40 Jahre Verkehrsleitzentrale Wien

Mittwoch, 13. November 2002: 40 Jahre Verkehrsleitzentrale Wien

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Wien (RK). Am Mittwoch, den 13.November feierten der Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr, DI Rudolf Schicker und Polizeipräsident Dr. Peter Stiedl gemeinsam mit den ExpertInnen der MA46 und der Polizei das 40-jährige Bestehen der Wiener Verkehrsleitzentrale (VLZ). Beide hoben in ihren Ansprachen die ...

Wien (RK). Am Mittwoch, den 13.November feierten der Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr, DI Rudolf Schicker und Polizeipräsident Dr. Peter Stiedl gemeinsam mit den ExpertInnen der MA46 und der Polizei das 40-jährige Bestehen der Wiener Verkehrsleitzentrale (VLZ). Beide hoben in ihren Ansprachen die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen Stadt Wien und Polizei und die besonders wichtige Rolle des Verkehrsmanagements für den Verkehr der Zukunft hervor.****

Am 4. Juni 1926 wurde die erste Wiener Ampel (Verkehrslichtsignalanlage - VLSA) auf der Opernkreuzung installiert. Start für eine im Laufe der nächsten Jahrzehnte immer komplexer werdende und technisch immer aufwändigere Verkehrsregelung. 1962 wurde daher in der Wiener Rossauer Kaserne eine eigene "Verkehrsleitzentrale" eingerichtet. Zuerst waren es 10 Ampelanlagen im Bereich des Schottentores, die zentral angesteuert werden, ergänzt durch drei Kameras zur Verkehrsbeobachtung. Acht Jahre später waren von den damals bestehenden 448 Ampelanlagen bereits 130 an die Verkehrsleitzentrale angeschlossen.

Am 10. Mai 1990 konnte die Verkehrsleitzentrale in der heutigen Form in Betrieb genommen werden. Mittlerweile sind im Wiener Straßennetz über 1000 Lichtsignalanlagen an die Verkehrsleitzentrale angeschlossen, insgesamt 21 Beamte der Bundespolizeidirektion Wien sind für die Betreuung rund um die Uhr zuständig. Grundsätzlich ist die Stadt Wien für Errichtung und Erhaltung der technischen Infrastruktur und die Polizei für den Betrieb zuständig. Allerdings besteht in allen Bereichen eine enge Kooperation zwischen Wiener Polizei und Stadt Wien (MA 46 - Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten).

Die Hauptaufgaben der Verkehrsleitzentrale sind:

  • Erfassung der Betriebszustände der einzelnen angeschlossenen
    Anlagen
  • Koordinierung benachbarter Lichtsignalanlagen (grüne Welle)
  • Aktuelle Verkehrsbeobachtung mittels Kameras
  • Sicherheitsüberwachung von Tunnel und spezieller Anlagen
  • Koordinierung von Einsätzen der Verkehrspolizei
  • Funkleitstelle der Verkehrsabteilung der Bundespolizeidirektion
    Wien
  • Wahrnehmung der Verkehrsinformation
  • Enge Kooperation zwischen Stadt Wien, Polizei und Medien

Derzeit laufen die Planungen und Vorbereitungen für die neue Verkehrsleitzentrale, die den Anforderungen des VEMA gerecht wird - denn die 1990 errichtete Infrastruktur verfügt nicht über die notwendige Leistung. Ein dichtes Netz von Messstellen informiert künftig den Zentralrechner in der Verkehrsleitzentrale über die aktuelle Verkehrslage. Sämtliche verkehrsrelevanten Daten werden dann in einem zentralen Datenpool digital gesammelt. Dadurch können viele Vorgänge automatisiert, auf jeden Fall aber weitaus effizienter und schneller durchgeführt werden. Die Daten der Parkleitsysteme, Verkehrsleitsysteme, der interaktiven Verkehrszeichen und Verkehrsvideokameras werden miteinander verknüpft. Auch das Baustellenmanagement wird dadurch wesentlich besser und effizienter geführt werden können. Da sich die Parameter der Steuerung künftig am unmittelbaren Verkehrsgeschehen orientieren, regelt sich der Verkehr an Hand der aktuellen Bedarfserfordernisse. Damit wird eine wesentlich spontanere und flexiblere Lenkung des Verkehrs ermöglicht. Durch die spontane und flexible Lenkung des Verkehrs ergeben sich eine Reihe von Vorteilen - weniger Wartezeiten, weniger Stau, mehr Verkehrssicherheit.

In der Zukunft wird die Verkehrsleitzentrale als Element des Wiener Verkehrsmanagements (VEMA) eine besonders wichtige Rolle spielen. VEMA ist eines der wichtigsten und zukunftsweisendsten Verkehrsprojekte. Ziel von VEMA ist es, die Schaltungen der Verkehrs-Regelkreise optimal auf die Bedürfnisse aller VerkehrsteilnehmerInnen abzustimmen und das Verkehrsgeschehen "Just-In-Time" zu steuern. Ein weiteres wichtiges Ziel: Unterstützung der umweltfreundlichen Verkehrsarten in Wien. Individuelle und flexible Ampelsteuerungen sollen vor allem den Fußgeher-, Rad- und den öffentlichen Verkehr bevorrangen und dadurch beschleunigen. Damit wird auch ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutzprogramm der Stadt Wien (KliP-Wien) geleistet. Besondere Schwerpunkte von VEMA bilden Verkehrsinformation, Verkehrskommunikation und Verkehrsberatung. Vorraussetzung dafür ist ein möglichst aktuelles Verkehrslagebild des Wiener Hauptstraßennetzes. Durch VEMA wird eine Optimierung der Routenwahl bzw. Routenempfehlung unter Einbindung aller Verkehrsmittel und der aktuellen Verkehrssituation erst möglich. Auch die Beratung von Betrieben ist eine wichtige Aufgabe für das Verkehrsmanagement Wien, um die Mobilität bei den Verkehrsteilnehmern direkt zu optimieren und größere Verkehrsströme besser in das Gesamtstruktur einzubetten.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) hei

(RK vom 13.11.2002)