Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 06.09.2002:
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Neue Station für Alzheimerkranke

Wien (RK). Freitag eröffnete Wiens Gesundheitsstadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker im Geriatriezentrum Klosterneuburg des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) die neue Station für Demenzkranke mit ausgeprägtem Bewegungsdrang. Für die Errichtung der Station investierte der KAV insgesamt 1.272.000 EUR, ...

Wien (RK). Freitag eröffnete Wiens Gesundheitsstadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker im Geriatriezentrum Klosterneuburg des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) die neue Station für Demenzkranke mit ausgeprägtem Bewegungsdrang. Für die Errichtung der Station investierte der KAV insgesamt 1.272.000 EUR, wovon 963.000 EUR in den Umbau, 190.000 EUR in die Einrichtung und 119.000 EUR in den Bau eines Verbindungsganges der beiden Trakte der Station flossen.

Weltweiter Anstieg der Demenzerkrankungen

Die steigende Lebenserwartung und Zunahme des Seniorenanteils an der Bevölkerung führen zu einem starken Anstieg demenzieller Erkrankungen. In Österreich sind 100.000 Menschen von Morbus Alzheimer betroffen, das ist jeder Vierte über 80-Jährige, weltweit sind es 18 Millionen. Der Großteil der Demenzerkrankungen ist unheilbar. Bei Früherkennung und rechtzeitigem Therapiebeginn kann der Krankheitsverlauf jedoch durchaus positiv beeinflusst werden.****

Demenz vom Alzheimertyp: häufigste chronische Gehirnerkrankung im hohen Alter

Chronische Verwirrtheit oder, wie sie medizinisch genannt wird, Demenz vom Alzheimertyp, ist die häufigste und folgenschwerste hirnorganische chronische Erkrankung im höheren Lebensalter. Bei dieser Krankheit handelt es sich um einen fortschreitenden Gehirnschwund, der durch typische Veränderungen, überwiegend in Zellen der Hirnrinde, gekennzeichnet ist. Der Krankheitsbeginn ist meist schleichend und gleichmäßig fortlaufend. Ursachen können genetische Faktoren und / oder Umwelteinflüsse sein. Typische Vorboten der Erkrankung: Schwindel, Reizbarkeit, Ermüdbarkeit, Vergesslichkeit, Sprachstörungen aber auch Störungen des Erkennens und Handelns. Die Vergesslichkeit kann so weit gehen, dass die Betroffenen sich nicht mehr orientieren können und in ihrer gewohnten Umgebung nicht mehr zurecht finden.

Geschultes Personal und spezielle Einrichtung für Betroffene

Manche Menschen mit demenziellen Erkrankungen sind psychomotorisch unruhig und haben einen erhöhten Bewegungsdrang. Um die Sicherheit der Betroffenen zu gewährleisten, kann eine Betreuung in einem Geriatriezentrum notwendig werden, speziell wenn Angehörige aus beruflichen oder anderen Gründen, nicht "rund um die Uhr" zur Betreuung zur Verfügung stehen können. Die neue Station im Geriatriezentrum Klosterneuburg wurde den besonderen Bedürfnissen demenzkranker Patientinnen und Patienten mit erhöhtem Bewegungsdrang angepasst. Symbole und Farben erleichtern die Orientierung. Der "Alzheimergang" ermöglicht einen Rundgang durch die Station. Neben großzügigen, lichtdurchfluteten Schlafräumen sollen persönliche Gegenstände aus dem Leben der Bewohner eine wohnliche und vertraute Atmosphäre schaffen. Im ganzheitlichen Therapiekonzept des interdisziplinären Teams der Station werden die Krankheitsverläufe jedes einzelnen Bewohners berücksichtigt. Das eigens geschulte Personal ist gewohnt auf nonverbale Äußerungen wie Mimik, Gestik und Körpersprache einzugehen und auch auf psychische und spirituelle Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zu achten.

"Unser Ziel ist es, dementen Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung besonders auf die Hilfe anderer angewiesen sind, ein Leben in Würde, ihren Bedürfnissen entsprechend, zu ermöglichen", so Prim. Dr. Ludwig Kaspar, Direktor der Geriatriezentren des KAV.

Allgemeine Informationen:

  • Geriatriezentrum Klosterneuburg:
    http:/ /www.health.magwien.gv.at/kav/pkl/
  • Wiener Krankenanstaltenverbund:
    http:/ /www.health.magwien.gv.at/kav/

(Schluss) bw

(RK vom 06.09.2002)