Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.06.2002:
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James Levine erhielt Goldenes Ehrenzeichen

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Wien (RK). James Levine dirigierte Sonntag im Musikverein das Abschlusskonzert der Wiener Festwochen. Auf dem Programm standen Mozart und Mahler. Im Anschluss daran überreichte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny dem Maestro das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien".**** Der Jubel und der ...

Wien (RK). James Levine dirigierte Sonntag im Musikverein das Abschlusskonzert der Wiener Festwochen. Auf dem Programm standen Mozart und Mahler. Im Anschluss daran überreichte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny dem Maestro das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien".****

Der Jubel und der Applaus wollten kein Ende nehmen, nachdem der letzte Ton verklungen war: James Levine dirigierte im Großen Saal des Musikvereins Wolfgang Amadeus Mozart und Gustav Mahler. Im Anschluss erhielt er im Brahmssaal, dem "schönsten, prunkvollsten und repräsentativsten Kammermusiksaal der Welt" von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien".

James Levine sei einer der letzten großen Dirigenten, die sich hauptsächlich einem Opernhaus widmen, so Mailath-Pokorny in seiner Rede. Er hoffe, dass James Levine in Zukunft öfter in Wien gastieren werde.

Seine Dankesrede schloss James Levine mit den Worten "Music is my life. Oder, wie es Hugo von Hoffmannsthal ausdrückte, Musik ist eine heilige Kunst".

James Levine wurde 1943 in Cincinatti geboren. Er stammt aus einer musikalischen Familie. Sein Großvater war Kantor in einer Synagoge, sein Vater leitete als Geiger eine Tanzmusikkapelle, seine Mutter war Schauspielerin. Er lernte sehr früh Klavier und trat bereits im Alter von zehn Jahren als Solist in Mendelssohns zweitem Klavierkonzert auf. Neben dem Klavierunterricht studierte er Musiktheorie und besuchte ab 1961 an der Juillard School of Music in New York Dirigierkurse. Von 1965 bis 1970 stand er als Assistant Conductor beim Cleveland Orchestra unter Vertrag. 1971 debütierte James Levine mit "Tosca" an der Metropolitan Opera. Seine Karriere an diesem Opernhaus ist in der Geschichte der New Yorker Oper und der heutigen Musikwelt einzigartig. Er leitete dort fast 2000 Vorstellungen von 75 Opern, darunter Erstaufführungen sowie Uraufführungen. 1973 wurde er Chefdirigent, 1975 Musikdirektor, 1986 wurde er zum künstlerischen Leiter der Metropolitan Opera bestellt.

Er war auch viele Jahre hindurch einer der erfolgreichsten Wagner-Dirigenten in Bayreuth und hat auch an seinem Haus den gesamten "Ring des Nibelungen" als Zyklus ins Repertoire aufgenommen.

1999 ging er eine weitere Verbindung ein, er wurde Chefdirigent der Münchner Philharmoniker.

James Levine ist nicht nur ein umjubelter Opern- und Konzertdirigent, sondern auch ein herausragender Pianist. Er begleitete er die größten Sängerinnen und Sänger unserer Zeit, darunter Nicolai Gedda, Christa Ludwig, Placido Domingo, Birgit Nilsson, Kathleen Battle, Hermann Prey, Jessye Norman, Luciano Pavarotti.

Der Spezialist für Mozart- und Verdi-Opern und außergewöhnliche Mahler-Interpret gastiert seit 1975 regelmäßig bei den Salzburger Festspielen, wo er unter anderen Triumphe mit Mozarts "La clemenza die Tito" und "Die Zauberflöte" feierte.

Das Wiener Musikpublikum hatte selten Gelegenheit, James Levine als Operndirigent zu bewundern. 1982 dirigierte er den "Othello" in der Wiener Staatsoper, wenige Jahre später die "Gala der Stars", Opernausschnitte mit allen großen Sängerinnen und Sängern. Öfter trat er als Konzertdirigent in Erscheinung; im Musikverein und im Konzerthaus dirigierte er Werke von Bach, Richard Strauss, Igor Strawinsky, Gustav Mahler und Mozart.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) rar

(RK vom 17.06.2002)