Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 10.05.2002:
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Wien verbessert Schlaganfall Akutversorgung

Wien (RK). "Wien nimmt in der Prävention und der Versorgung von Schlaganfallpatienten eine österreichweit führende Rolle ein"; betonte Wiens Gesundheitsstadträtin prim. Dr. Elisabeth Pittermann anlässlich der Eröffnung des 2. Wiener Schlaganfall-Tages im Wiener Rathaus. "Das Gehirn ist das wichtigste Organ des ...

Wien (RK). "Wien nimmt in der Prävention und der Versorgung von Schlaganfallpatienten eine österreichweit führende Rolle ein"; betonte Wiens Gesundheitsstadträtin prim. Dr. Elisabeth Pittermann anlässlich der Eröffnung des 2. Wiener Schlaganfall-Tages im Wiener Rathaus. "Das Gehirn ist das wichtigste Organ des Menschen ist es doch der Sitz des Denkens und Handelns. Veränderungen des Gehirnes haben daher sehr starke Folgen für den Betroffenen und seine Angehörigen. Die rasche und effiziente Versorgung von Schlaganfallpatienten stellt eine große Herausforderung für unser Gesundheits- und Sozialwesen dar", so Pittermann.

Der Einzelne könne einem Schlaganfall durch eine gesunde Lebensführung ausgewogene Ernährung, viel Bewegung, kein Alkohol und kein Nikotin vorbeugen. Im Ernstfall sind eine rasche Diagnose und eine sofort einsetzende Therapie notwendig. In den so genannten "Stroke Units" könnten Patienten nach einem Schlaganfall sofort sehr intensiv betreut und überwacht werden Spätfolgen des Schlaganfalles können so möglichst klein gehalten werden.****

Pittermann hatte unmittelbar nach Antritt ihres Amtes den Auftrag gegeben, die Versorgung der Schlaganfallpatienten in Wien zu verbessern. Bis Ende des Jahres werden daher in den Spitälern des Wiener Krankenanstaltenverbundes insgesamt 40 Stroke-Unit Betten installiert. Wien wird damit das erste Bundesland Österreichs sein, das die flächendeckende Versorgung von Schlaganfall-Patienten an einer Stroke Unit ermöglicht.

Wiener Schlaganfallplan präsentiert

Neueste Ergebnisse und Ziele des Wiener Schlaganfall-Plans wurden heute, Freitag, beim 2. Wiener Schlaganfall-Tag im Wiener Rathaus präsentiert. Dieser sieht eine flächendeckende Versorgung der Bundeshauptstadt mit so genannten Stroke Units vor. "Patienten, die innerhalb von drei Stunden im Krankenhaus eintreffen und dort in Stroke Units, also in speziellen Schlaganfall-Einrichtungen, behandelt werden, haben bessere Überlebens- und Rehabilitationschancen", betont Prim. Dr. Ludwig Kaspar, Direktor der KAV-Teilunternehmung Krankenanstalten und Pflegeheime. Acht der neun geplanten Schlaganfall-Zentren werden im Mai an den Neurologischen Abteilungen der Spitäler des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) eröffnet sein.

Wien: hohes Qualitätsniveau im internationalen Vergleich

Bereits im Jahr 1997 wurde unter der Leitung des KAV ein Konzept für die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Wiener Rettung und den Akut-Spitälern des Wiener Krankenanstaltenverbundes entwickelt und schrittweise umgesetzt. Um die Qualität der Versorgung von Hirninfarkt-Patienten systematisch untersuchen zu können, wurde eigens die Schlaganfall- Datenbank für Wien geschaffen. Diese Datenbank ermöglicht die Arbeit in der Bundeshauptstadt international zu vergleichen. Erfreulich: Die Ergebnisse bescheinigen Wien ein hohes Qualitätsniveau. So wird beispielsweise international gefordert, dass die 30-Tages-Sterblichkeit nach einem Schlaganfall unter 20 % liegen sollte. Die Ergebnisse der Wiener Schlaganfall-Datenbank, die derzeit 3.800 Personen umfasst, zeigt, dass die 30-Tages- Mortalität in Wien auf 12 % gesunken ist. 37 % der Betroffenen verspüren drei Monate nach dem Schlaganfall keine Folgewirkungen. 34 % weisen leichte Beeinträchtigungen auf, sind jedoch nicht auf fremde Hilfe im Alltagsleben angewiesen.

Auch die Sekundärprävention, das heißt die Verhinderung eines weiteren Schlaganfalls, wird in Wien im internationalen Vergleich sehr gut umgesetzt. Der Anteil der Patienten, die innerhalb eines Jahres nach dem Erst-Schlaganfall einen zweiten Hirninfarkt erleiden, liegt in der Bundeshauptstadt bei 8,9 % und damit unter dem geforderten Anteil von 12 %. (Schluss) bw/gn/rog

(RK vom 10.05.2002)