Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.04.2002:
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Faymann: Jede 4. Wohnung in Margareten in einem sanierten Haus

Faymann: Jede 4. Wohnung in Margareten in einem sanierten Haus

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Wien (RK). Das "Matzleinsdorfer Hochhaus" ist beispielhaft für die geförderte Sanierung der Wohnhäuser in Wien. Das 20- stöckige Gebäude wurde im Jahr 1957 nach dreijähriger Bauzeit fertiggestellt und war das erste gemeindeeigene Wohnhochhaus Wiens. Die Sanierung des Hauses mit 103 Wohnungen ist jetzt, nach einem ...

Wien (RK). Das "Matzleinsdorfer Hochhaus" ist beispielhaft für die geförderte Sanierung der Wohnhäuser in Wien. Das 20- stöckige Gebäude wurde im Jahr 1957 nach dreijähriger Bauzeit fertiggestellt und war das erste gemeindeeigene Wohnhochhaus Wiens. Die Sanierung des Hauses mit 103 Wohnungen ist jetzt, nach einem Jahr Bauzeit, beendet. Im Zuge der thermischen Wohnhaussanierung "Thewosan" wurden unter anderem die Fassade wärmegedämmt, Wärmeschutzfenster eingebaut, die Fassadenverblechung erneuert und das Dach sowie die Decken und Wände in der Hofdurchfahrt gedämmt. Die MieterInnen ersparen sich dadurch pro Saison Heizkosten in Höhe von durchschnittlich 360 Euro. Durch die Förderung der Stadt haben die Mieter trotz Großsanierung keine zusätzlichen Kosten zu zahlen. Die Gesamtkosten der Sanierung des Matzleinsdorfer Hochhauses liegen bei 1,4 Millionen Euro, die Förderung bei 350 Millionen Euro.****

"Die Sanierung dieses geschichtsträchtigen Wohnhochhauses wäre ohne Thewosan-Förderung nur mit empfindlichen Mietpreiserhöhungen möglich gewesen. Sie ist ein Beispiel für die umfangreiche Sanierungstätigkeit in Margareten seit 1985. Jede vierte Wohnung im fünften Bezirk ist in einem gefördert sanierten Haus. Wobei der Schwerpunkt im fünften Bezirk aufgrund der Struktur der Wohnbauten bei privaten Wohnhäusern liegt. 60 Prozent der Wohnungen in Häusern, die heuer und im nächsten Jahr saniert werden, sind im Privateigentum, 40 Prozent im Eigentum der Gemeinde bzw. gemeinnütziger Wohnungsgesellschaften", erklärte Wohnbaustadtrat Werner Faymann anlässlich der Fertigstellung der Sanierung des Hochhauses Matzleinsdorf gemeinsam mit Bezirksvorsteher Kurt Ph. Wimmer am Mittwoch Abend.

"Derzeit werden in Margareten Wohnhäuser mit insgesamt 1.115 Wohnungen saniert. Die Stadt wendet dafür 21,6 Millionen Euro auf. Damit bleibt die Sanierung in Margareten auf dem hohem Niveau der letzten Jahre. Seit 1985 wurden in Margareten Häuser mit fast 7.000 Wohnungen gefördert saniert. Darunter zum Beispiel der Theodor Körner-Hof, der Mateotti-Hof und der Reumann-Hof. Das bedeutet, dass fast jede vierte Wohnung in Margareten in einem mit Förderung der Stadt runderneuerten Wohnhaus liegt. Die Stadt hat diese Sanierungen in Margareten mit insgesamt 232,5 Millionen Euro gefördert.

Wienweit wird diese spezifische umweltschonende Sanierungsart, die thermische Sanierung, heuer mit insgesamt 27,2 Millionen Euro gefördert. Gebäude mit 9.300 Wohnungen werden dadurch im Jahr 2002 auf den umwelttechnisch neuesten Stand gebracht.

Das bedeutet: Trotz der sparsamen Budgetgestaltung der Stadt wird auch im heurigen Jahr beim Wohnbau das hohe Niveau gehalten. Im Jahr 2002 tätigt die Stadt im Hochbau Investitionen in Höhe von insgesamt 1,34 Milliarden Euro. Damit werden in Wien 40.000 Arbeitsplätze im Bau- und Baunebengewerbe gesichert. Das sind sogar um 43,6 Millionen Euro mehr als im Vorjahr und bedeutet höhere Investitionen als die des Bundes, der seinen Investitions- Beitrag im heurigen Jahr österreichweit auf nur noch 1,2 Milliarden Euro abgesenkt hat.

Freiflächenkonzept Theodor Körner-Hof

Die "Ringstraße des Proletariats", der Gürtel, wurde mit einer Reihe städtebaulicher Wahrzeichen versehen. Eines davon ist der Theodor Körner-Hof, der von 1954 bis 1957 errichtet wurde. In den 1.435 Wohnungen dieses Gemeindebaus wohnen 2.600 Bewohner. Für sie spielt im grünarmen Bezirk Margareten vor allem die Freiflächengestaltung eine wichtige Rolle. Denn die 8,51 ha Grünfläche im 5. Bezirk machen nur 4,2 Prozent der gesamten Bezirksfläche aus.

Der ca. 3.800 m² große kleine namenlose Park an der Kohlgasse wird im Volksmund "Hochhauspark" genannt und ist die einzig öffentliche Grünfläche des Theodor Körner-Hofs. Entsprechend intensiv wird dieser Freiraum genutzt. Parallel dazu existieren einige kleine wohnungsbezogene Freiflächen.

Das im Theodor Körner-Hof umgesetzte Freiraumkonzept knüpft an diese Voraussetzungen an. Grundsätzlich soll der Stadtteil aufgewertet werden. Zum einen kommt es zu einer Neugestaltung und Erweiterung des "Hochhausparks" gemeinsam mit einer Neuorganisation des ruhenden und fließenden Verkehrs. Sogenannte "Angsträume" werden verändert und zu einsichtigen Wegen und Plätzen. Auch die Bepflanzungsmaßnahmen erfolgen in Hinsicht auf die subjektive und objektive Sicherheit. Die Kinderspiel- und Sportmöglichkeiten werden ausgebaut.

Das "Wilde Parken" in der Leopold Rister-Gasse wird zugunsten eines größeren Freiraums für Fußgänger hintangehalten. Anstelle dieser illegalen Stellplätze entstehen neue im Ostteil der Wohnhausanlage. In jedem Hof der Wohnhausanlage entsteht eine Spielmöglichkeit für Kinder. Eine eigene Hundewiese soll dazu dienen, die Belastung anderer Zonen im Gemeindebau zu verringern. Darüber hinaus werden weitere Verbesserungen in Zusammenarbeit mit den Bewohnern umgesetzt. Noch heuer wird mit dieser Aktion zur Steigerung der Lebensqualität im Theodor Körner-Hof begonnen. Ende des Jahres 2004 soll das gesamte Freiflächenkonzept umgesetzt sein.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) gmp

(RK vom 11.04.2002)