Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 03.04.2002:
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"G'schichten aus dem Wienerwald"

Wien (RK). Der Wienerwald, seine Geschichte, seine Entwicklung vom "Urwald zum Kulturwald", seine Bedeutung als Naturraum, als Naherholungsgebiet für die Stadt Wien und ihre Bevölkerung, aber auch als Ort künstlerischer Inspiration ist das Thema der Ausstellung "G'schichten aus dem Wienerwald", die das Land ...

Wien (RK). Der Wienerwald, seine Geschichte, seine Entwicklung vom "Urwald zum Kulturwald", seine Bedeutung als Naturraum, als Naherholungsgebiet für die Stadt Wien und ihre Bevölkerung, aber auch als Ort künstlerischer Inspiration ist das Thema der Ausstellung "G'schichten aus dem Wienerwald", die das Land Niederösterreich und die Stadt Wien gemeinsam vom 12. Mai bis 27. Oktober in der Kartause Mauerbach zeigen. In einem Pressegespräch im Historischen Museum der Stadt Wien stellten Dr. Gottfried Stangler von der Kulturabteilung der NÖ Landesregierung und Dir Dr. Günter Düriegl das Ausstellungsprojekt vor, das die Bedeutung dieser Landschaft zum "Wienerwald-Millenium" ins rechte Licht rückt.

Vor bald tausend Jahren, am 1. November 1002, schenkte Kaiser Heinrich einen großen Teil des heutigen Wienerwaldes den Babenbergern. Die Geschichte des Wienerwaldes in diesen tausend Jahren seither, seine Bedeutung für Ökonomie, Erholung und Kultur zeigt die Ausstellung in der Klosterkirche und im Kaisertrakt von Mauerbach. Mauerbach ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln ab Hütteldorf erreichbar, die Ausstellung ist jeweils Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Die Schau, mit der auch die sehenswerte Kartause 1313 von Friedrich dem Schönen gegründet, 1782 als Kloster von Joseph II. aufgehoben - wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt wird, zeigt den Wienerwald als Naturraum, als Jagdgebiet und als Wasserreservoir wie auch seine wirtschaftliche Bedeutung unter anderem durch seinen Holzreichtum. Sie dokumentiert weiters kulturelle Entwicklungen wie die Besiedlung des Wienerwaldes zunächst durch die Klöster, wie Mauerbach und Heiligenkreuz, denen andere Siedlungen folgten, aber auch die Einbrüche in die Besiedlung durch die Türkenstürme und andere historische Zäsuren, die den Wald betrafen.

Die Entdeckung des Wienerwaldes durch die Naturphilosophen im 18. Jahrhundert und durch den Adel, der Naturparks einrichtete, leitet über zu seiner Bedeutung als Freizeitareal für die Bevölkerung, wie es der Wald auch heute ist.

Wald und Natur waren aber auch befruchtende Themen für Literatur, Musik und bildende Kunst, dokumentiert im abschließenden Teil der Ausstellung, der im barocken Kaisersaal Meisterwerke der Malerei von Johann Christian Brand über Georg Ferdinand Waldmüller bis hin zu Emil Jakob Schindler gegenüberstellt. (Schluss) gab

(RK vom 03.04.2002)