Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 15.03.2002:
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Rieder: Biotech-Cluster Wien im Aufwind

Wien (RK). "Die Erweiterung der Wiener Niederlassung von Boehringer Ingelheim ist ein weiterer Erfolg in unseren Bemühungen, Wien zu einem internationalen Player in der Biotechnologie zu machen", so Wiens Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder am Freitag im Rahmen der Eröffnung des neuen errichteten Chemieforschungsanbaus ...

Wien (RK). "Die Erweiterung der Wiener Niederlassung von Boehringer Ingelheim ist ein weiterer Erfolg in unseren Bemühungen, Wien zu einem internationalen Player in der Biotechnologie zu machen", so Wiens Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder am Freitag im Rahmen der Eröffnung des neuen errichteten Chemieforschungsanbaus bei Boehringer Ingelheim Austria. "Ich freue mich, dass es gelungen ist, Wien als Zentrum der Krebsforschung des weltweit agierenden Konzerns zu etablieren, vor allem auch weil dies weitere hochqualifizierte zukunftssichere Jobs für Wien bedeutet."

Das Investitionsvolumen für das neue Gebäude belief sich auf über 14,5 Millionen EURO einschließlich Laborausstattung. Mit diesem Anbau schafft Boehringer Ingelheim 65 hochqualifizierte Arbeitsplätze im Bereich der Forschung. Die Schwerpunkte der neuerrichteten Einheit sind Medizinische Chemie, Strukturforschung und Pharmakokinetik. Damit gewinnt der Biotechnologiestandort Wien immer mehr an Bedeutung. Alleine bei Boehringer Ingelheim, inklusive dem Institut für Molekulare Pathologie IMP, wurden im letzten Jahr für Forschungsaktivitäten in Österreich 51 Mio. EURO aufgewendet.****

Standortvorteil Wien

Grund für die Standortentscheidung Wien waren unter anderem die Hochtechnologiestrategie der Stadt Wien, sowie die Qualität der hier zur Verfügung stehenden MitarbeiterInnen. Die Stadt Wien fördert über die Scheine der Wirtschaftsförderung vor allem Betriebsansiedlungen und Aktivitäten im Bereich der Hochtechnologie - wie eben auch in der Biotechnologie. So erhielt die Gruppe Boehringer Ingelheim Austria in den letzten 10 Jahren insgesamt mehr als 9,2 Millionen EURO an Fördermittel.

Dazu kommt die enge Kooperation mit dem Grundlagen- Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie IMP, einer Tochter von Boehringer Ingelheim Austria, die am Standort des Vienna Bio Centers angesiedelt ist. Das IMP betreibt Grundlagenforschung auf den Gebieten der Zell- und Entwicklungsbiologie und der Genetik.

Ausbildung in Zukunftsbranchen forcieren

Im Ausbildungsbereich - einem der entscheidenden Voraussetzungen für einen weiter wachsenden Biotech-Standort Wien - hat sich die Stadt bereit erklärt, einen im Aufbau befindlichen Fachhochschullehrgang für Biotechnologie zu finanzieren. Ziel ist der Start dieses Lehrgangs bereits im Herbst 2002. Langfristig rechnet man mit rund 250 Fachhochschulplätzen. Strategie dabei ist es, den Lehrgang Biotechnologie an den Standorten des Vienna Bio Centers (VBC) und der Universität für Bodenkultur in der Muthgasse zu realisieren und so Synergieeffekte durch die räumliche Nähe von Ausbildung, Forschung und Wirtschaft zu erzielen.

Wiener Biotechnologie-Offensive

"Die Stadt Wien hat seit 1997 rund 1 Milliarde Schilling - 72,7 Millionen EURO - in den Biotech-Standort investiert, um zukunftssichere hochqualifizierte Jobs zu schaffen und abzusichern. Wir setzen weiterhin auf diesen Zukunftsbereich, auch vor dem Hintergrund der EU-Erweiterung. Denn Wien wird sich in dem neu entstehenden Wirtschaftsraum als Kompetenzzentrum etablieren, und die Biotechnologie ist eine der zentralen Bereiche dabei", so Rieder.

Biotechnologie hat enormes Potenzial; 12.000 zusätzliche Hochtechnologiejobs in Österreich

Eine von der Boston Consulting Group im Jahr 2001 erstellte Biotechnologie-Studie bestätigt einmal mehr das enorme Entwicklungspotenzial der Biotechnologie sowie der Hochtechnologie im allgemeinen. Es wird geschätzt, dass im Jahr 2010 weltweit im Bereich der Biotechnologie unmittelbar 1,2 Millionen hochqualifizierte Fachkräfte beschäftigt sein werden und zu einer Wertschöpfung von mehr als 5.504 Milliarden Schilling (400 Milliarden EURO) beitragen. Für Österreich wird das entsprechende Potenzial bis 2015 alleine in der roten Biotechnologie (Medizin und Pharmazie betreffend) auf 2.500 zusätzliche Arbeitskräfte und einer Wertschöpfung von 22 Milliarden Schilling (1,6 Milliarden EURO) geschätzt. Rund um die Schiene Hochtechnologie geht man von einem Potenzial von rund 12.000 zusätzlichen Jobs aus.

Wien ist Biotech-Zentrum Österreichs: 3/4 der Unternehmen sind in Wien

Da innerhalb Österreichs der Schwerpunkt sowohl der Forschung als auch der unternehmerischen Tätigkeit ganz klar auf Wien konzentriert ist, bedeutet dies eine enorme Chance für die Stadt. 69 Prozent der wissenschaftlichen Forschung sind in Wien konzentriert, 75 Prozent der Unternehmen in Österreich sind in Wien ansässig, darunter die internationalen Konzerne Boehringer Ingelheim, Novartis und Baxter.

Biotech-Standort Wien

In Wien hat sich in den letzten Jahren ein vielbeachteter Biotech-Cluster entwickelt. 25 Firmen sind hier angesiedelt, rund 6.000 hochqualifizierte Jobs werden dem Bereich Pharma / Biotech zugerechnet. (Schluss) mmr/

(RK vom 15.03.2002)