Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.03.2002:
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Brauner ehrt verdienstvolle Angehörige von Bundesheer und Polizei

Brauner ehrt verdienstvolle Angehörige von Bundesheer und Polizei

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Wien (RK). "Die heutige Ehrung geht an sehr verdiente Männer, die sich in vielen Bereichen mit überdurchschnittlichem Engagement ausgezeichnet haben. Ein ganz wichtiger Bereich in ihrer beruflichen Herausforderung ist dabei die Prävention vor bzw. die Organisation bei Katastropheneinsatzen, wobei hier die enge und ...

Wien (RK). "Die heutige Ehrung geht an sehr verdiente Männer, die sich in vielen Bereichen mit überdurchschnittlichem Engagement ausgezeichnet haben. Ein ganz wichtiger Bereich in ihrer beruflichen Herausforderung ist dabei die Prävention vor bzw. die Organisation bei Katastropheneinsatzen, wobei hier die enge und ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Stadt Wien hervorzuheben ist", erklärte Wiens Stadträtin Mag. Renate Brauner am Montag bei der Ehrung von sechs Angehörigen des Bundesheeres bzw. der Polizei: Das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien bekamen die Brigadiere Herbert Doleschell, Christian Segur-Cabanac und Mag. DDr. Gerhard Sladek, das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien ging an Oberleutnant Hermann Auer, Oberst a.D. Alfred Ornest und Oberst Helmut Simhandl. Bei der Ehrung waren zahlreiche Ehrengäste, u.a. der 1. Präsident des Wiener Landtages Johann Hatzl, der 3. Präsident des Wiener Landtages Johann Römer, Polizeipräsident Dr. Peter Stiedl und der Militärkommandant von Wien, Divisionär Karl Semlitsch, anwesend.****

Brauner hob in ihrer Rede die Vorzüge der Durchlässigkeit des österreichischen Bildungssystems hervor, haben doch einige unter den Geehrten eine Lehre abgeschlossen und sich dann "im wahrsten Sinne hinaufgearbeitet", andere neben und während ihrer beruflichen Tätigkeit studiert. All das seien, so Brauner, die positiven "Ergebnisse" einer Gesellschaft, die Allen die gleichen Chancen gibt und in der nicht der Ort oder die soziale Stellung bei der Geburt für den weiteren Lebensweg und die zukünftige Karriere ausschlaggebend ist.

Brigadier Herbert Doleschell, geboren am 28. Dezember 1944 in Freistadt, ist Leiter der Justizwachschule Wien. Nach der Lehre als Gas- und Wasserleitungsinstallateur war er bis 1969 als Monteur tätig und besuchte berufsspezifische Fortbildungslehrgänge sowie Kurse im Rahmen der Erwachsenenbildung. Danach trat er seinen Dienst im Gefangenenhaus I in Wien als Justizwachebeamter an und wurde im Betreuungs-, Sicherungs- und Bewachungsdienst eingesetzt. Im Jahr 1972 legte er die Beamtenaufstiegsprüfung ab und absolvierte Lehrgänge an der Verwaltungsakademie des Bundes sowie an Bildungsinstituten im In- und Ausland. Nach der Ausbildung zum dienstführenden Justizwachebeamten wurde ihm die Leitung eines Betriebes und die Kompetenzen des Zwischenvorgesetzten übertragen.

1984 wurde er im Gefangenenhaus Wien zum zweiten Stellvertreter des Anstaltsleiters bestellt und mit der Leitung der Verwaltung betraut. Im Zuge der Generalsanierung des Gefangenenhauses Wien war er für die Aufrechterhaltung der Infrastruktur notwendigen Organisationseinheiten und Betriebe sowie bei der Ausstattung und Einrichtung der neuen Gebäude verantwortlich.

1994 übernahm Brigadier Herbert Doleschell die Leitung der Justizwachschule Wien. In dieser Funktion gelang es ihm nach eingehenden Informationen und Erfahrungen bei vergleichbaren Instituten im In- und Ausland, eine Reform der Ausbildung durchzuführen. Diese Ausbildungs- und Schulungsaufgaben tragen wesentlich zur öffentlichen Sicherheit bei und sind auch wichtige Voraussetzungen für die Schulung der Justizwachebeamten auf wirtschaftlichen, pädagogischen und psychologischen Gebieten.

Brigadier Christian Segur-Cabanac, geb. am 15. November 1948 in Wien, ist Leiter der Operationsabteilung im BMLV. Er absolvierte nach der Matura die Einjährige freiwillige Ausbildung an der Panzertruppenschule in Zwölfaxing und schloss anschließend die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt mit der Ausmusterung als Leutnant ab. Danach wurde er als Zugs- und Kompaniekommandant dem Panzerbataillon 33 in Zwölfaxing zugeteilt, ehe er 1982 stellvertretender Leiter und Referent für Einsatzvorsorgen im Armeekommando wurde.

Bedingt durch die Auflösung des Armeekommandos leitete er ab 1991 das Generaltruppeninspektorat und ab 1993 die Operationsabteilung im BMLV. Dort ist er unter anderem für die militärischen Einsätze zur Grenzsicherung und Landesverteidigung, für die Überwachung der EU-Außengrenzen, für die Koordination aller großen Katastropheneinsätze wie nach dem Lawinenabgang in Galtür oder nach dem Brand im Tunnel der Standseilbahn von Kaprun, für alle Auslandseinsätze von Kontingenten des österreichischen Bundesheeres (wie etwa im Kosovo, in Zypern und auf den Golan- Höhen) sowie für zehn weitere Beobachtungsmissionen vom Kaukasus über Äthiopien bis in die Westsahara verantwortlich.

Als Verantwortlicher für die Einsatzbereitschaft des Bundesheeres hat Brigadier Segur-Cabanac besonderes Augenmerk auf die Zusammenarbeit mit dem Militärkommando Wien gelegt und groß angelegte Alarmübungen in der Bundeshauptstadt organisiert sowie das Militärkommando Wien bei der Bewältigung von Aufgaben aufgrund seiner Sonderstellung als militärischer Repräsentant unterstützt. Bei den seit 1995 stattfindenden Großveranstaltungen auf der Ringstraße und am Heldenplatz engagierte er sich laufend und war auch als Fernsehkommentator bei der Direktübertragung der großen Jubiläumsparade im Einsatz.

Brigadier Mag. DDr. Gerhard Sladek, geb. 1940, ist Präsident der Internationalen Liga der Nationalen Kulturgüterschutzgesellschaft. Er erlernte in der Ottakringer Bauerei den Beruf eines Brauers und Mälzers und besuchte nach der Gesellenprüfung die Maturaschule. Nach Ablegung der Matura trat er in den Dienst der Bank für Arbeit und Wirtschaft, erhielt 1971 die Prokura und wurde 1982 zum Direktor bestellt. Diese Funktion übte er bis zu seiner Pensionierung im September 2000 aus. Darüber hinaus studierte er von 1960 bis 1966 Rechtswissenschaften und schloss dieses Studium mit dem Magisterium ab, von 1972 bis 1975 studierte er Philosophie und am 19. Dezember 1990 fand seine Promotion zum Dr. jur. statt.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit absolvierte er von 1959 bis 1960 eine Ausbildung zum Reserveoffizier beim österreichischen Bundesheer und wurde 1986 mit den Agenden des Kulturgüterschutzes im Rahmen des Militärkommandos Wien betraut. 1997 erfolgte seine Ernennung zum Brigadier. 1992 wurde er zum Präsidenten der Österreichischen Gesellschaft für Kulturgüterschutz und 1999 zum Präsidenten der Internationalen Liga der Nationalen Kulturgüterschutzgesellschaften gewählt.

Amtsdirektor Oberleutnant Hermann Auer, geb. am 9. August 1944, ist Miliz- und Informationsoffizier. Im Jahre 1944 in Breitenbach, Tirol, geboren, nahm er schon in der Volksschule Musikunterricht in Trompete und Gitarre. Nach seiner Ausbildung am Konservatorium in Innsbruck und seiner Fortbildung zum Ensembleleiter am Konservatorium der Stadt Wien wurde er 1980 zum Musikmeister der Gardemusik Wien ernannt.

Er baute die "Bundesheer-Big Band" mit vielen Rundfunkaufnahmen, Fernsehauftritten und Auslandskonzerten auf, ebenso trat er vielfach bei Veranstaltungen in Wien, vor allem auch bei sozialen Betreuungskonzerten in Altersheimen und Pflegeeinrichtungen auf.

In seiner Freizeit engagierte er sich bei diversen Kulturvereinen, für die er Veranstaltungen organisierte und durchführte. Dabei arbeitete er mit dem Kulturamt der Stadt Wien und dem Landesjugendreferat zusammen.

Als Landessekretär des Heeressport-Landesverbandes Wien war er für eine Reihe militärisch relevanter Vereine tätig. Er hat sich für die Musikpflege der Gardemusik Wien und für das Ansehen der Stadt Wien sowohl in Österreich als auch im Ausland in vorbildlicher Weise eingesetzt, engagierte sich für die sozial Schwachen und beteiligte sich aktiv am Kulturgeschehen in der Stadt Wien.

Oberst a. D. Alfred Ornest, geb. am 7. März 1937, ehem. Verwaltungsdirektor des Heeresspitals Wien, absolvierte eine Lehre als Maschinenschlosser und trat nach dem Grundwehrdienst im Jahre 1958 als zeitverpflichteter Soldat in den Dienst des Bundesheeres ein. Nach Absolvierung des Truppen-Unteroffizierskurses und der Militärakademie erfolgte seine Versetzung in das Heeresspital Wien als stellvertretender Verwaltungsdirektor und als Referatsleiter Verpflegung. Mit 1. Juli 1980 wurde Oberst a.D. Alfred Ornest zum Verwaltungsdirektor ernannt, eine Funktion, die er bis zu seiner Pensionierung im Dezember 2000 inne hatte.

Seit seiner Ernennung zum Verwaltungsdirektor war er Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wiener Verwaltungsdirektoren und hat dadurch alle wesentlichen Entscheidungen im Bereich des Wiener Spitalwesens entscheidend mitgeprägt. Darüber hinaus war er für sämtliche Empfänge sowie sonstigen Veranstaltungen des Wiener Heeresspitals hauptverantwortlich und arbeitete im Lebensmittel- sowie im Bekleidungs- und Gebäudereinigungsbereich eng mit Vertretern der Wiener Wirtschaft zusammen.

Er war stets bemüht, die Kontakte zu den verschiedenen Magistratsstellen sowie zur Polizei aufrechtzuerhalten und galt für den 21. Bezirk als "Ombudsmann des Bundesheeres".

Oberst Helmut Simhandl, geb. 31. Juli 1946, trat 1969 in den Dienst der Wiener Sicherheitswache. Von 1976 bis 1978 absolvierte er die Offiziersausbildung und wurde als Oberleutnant ausgemustert. Anschließend war er in verschiedenen Bezirken sowie in der Alarmabteilung tätig. Seit dem Jahre 1983 versieht Oberst Simhandl seinen Dienst als Permanenzoffizier in der Funkstelle des Informationsdienstes der Bundespolizeidirektion Wien und wurde 1991 zum Koordinator für die in dieser Organisationseinheit tätigen Sicherheitswachebeamten bestellt.

In dieser Funktion obliegt ihm die Leitung von Einsätzen, die das gesamte polizeiliche Spektrum umfassen. Zusätzlich vertritt er als Dauerdienstbeamter außerhalb der amtlichen Dienstzeit den Generalinspektor der Wiener Sicherheitswache und hat alle damit verbundenen Aufgaben wahrzunehmen und die erforderlichen Veranlassungen zu treffen. Besonders hervorzuheben sind seine organisatorischen Leistungen bei Staatsbesuchen, Demonstrationen und Sportveranstaltungen.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

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  • Rückfragehinweis:
    Mag. Stefan Leeb
    Tel.: 4000/81 853, Handy: 0664/22 09 132
    e-mail: les@gif.magwien.gv.at

(RK vom 11.03.2002)