Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.01.2002:
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Brandsteidl: Grassers Kürzungen gefährden den Erfolg von PISA

Wien (RK). "Keine Frage, dass die PISA-Studie ein Erfolg für das österreichische Schulwesen ist. Kein Frage auch, dass dieser Erfolg als Beleg für die hervorragende Arbeit unserer Lehrer gewertet werden muss. Dennoch: So positiv das Studienergebnis ist, wurden auch Defizite sichtbar. Anstatt aber diese so wie auch ...

Wien (RK). "Keine Frage, dass die PISA-Studie ein Erfolg für das österreichische Schulwesen ist. Kein Frage auch, dass dieser Erfolg als Beleg für die hervorragende Arbeit unserer Lehrer gewertet werden muss. Dennoch: So positiv das Studienergebnis ist, wurden auch Defizite sichtbar. Anstatt aber diese so wie auch von Ministerin Gehrer gefordert - zu beseitigen, droht nun durch die von Finanzminister Grasser angekündigten Kürzungen ein Rückfall bei der Bildungsqualität", kommentierte Wiens Amtsführende Stadtschulratspräsidentin Dr. Susanne Brandsteidl am Mittwoch die von Minister Grasser verordneten Kürzungen der Ermessensausgaben.****

Brandsteidl: "Wenn meine Befürchtung bislang die war, dass die PISA-Studie in parteipolitische Geiselhaft genommen wird und als Argument dafür dient, sich zurückzulehnen, hat die Realität diese Befürchtung noch bei weitem übertroffen. Denn die Kürzungen des Finanzministers führen direkt zu einem Investitionsstopp in der Bildung."

Als Beispiel dafür, welche Bereiche den von Minister Grasser verordneten Einsparungen zum Opfer fallen könnten, nannte Brandsteidl unter anderem dringend anstehende Investitionen in die Schulinfrastruktur. "Weniger Geld für die Schulen bedeutet eine IT-Offensive ohne Computer, Lehrsäle von vorgestern und Labors ohne Zukunft. Grassers Kürzungen sind eine Beleidigung für alle Schüler, Lehrer und Eltern."

"Es macht keinen Sinn, sich bei Sonntagsreden im Erfolg der PISA-Studie zu sonnen und im Tagesgeschäft diesen Erfolg gleich wieder zu verspielen. Ich warne vor einem bildungspolitischen Cordoba-Effekt': So sehr sich Österreich 1978 über den Sieg gegen Deutschland gefreut hat und auch jetzt wieder stolz ist, bei der PISA-Studie deutlich besser abgeschnitten zu haben als unser Nachbarland, möchte ich nur an den jetzigen Zustand der österreichischen Nationalmannschaft erinnern", meinte sie abschließend.

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(Schluss) ssr

(RK vom 30.01.2002)