Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.09.2001:
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Ehrung für Ludwig Hirsch und Adi Hirschal

Ehrung für Ludwig Hirsch und Adi Hirschal

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Wien (RK). Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny überreichte am Mittwoch Ludwig Hirsch und Adi Hirschal hohe Auszeichnungen des Landes Wien. In seiner Laudatio würdigte er die beiden Künstler als "Kenner von Wien und seiner Seele. Sie machen Freude und regen zum Nachdenken an".**** Ludwig Hirsch ist 1946 in ...

Wien (RK). Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny überreichte am Mittwoch Ludwig Hirsch und Adi Hirschal hohe Auszeichnungen des Landes Wien. In seiner Laudatio würdigte er die beiden Künstler als "Kenner von Wien und seiner Seele. Sie machen Freude und regen zum Nachdenken an".****

Ludwig Hirsch: Sänger mit Songwriter-Qualitäten

Ludwig Hirsch ist 1946 in der Nähe von Hartberg, Steiermark, geboren. Nach der Matura besuchte er die Hochschule für angewandte Kunst in Wien und die Schauspielschule Krauss, deren künstlerische Leitung damals Professor Fritz Muliar innehatte. Von 1975 bis 1979 gehörte Ludwig Hirsch dem Ensemble des Theaters an der Josefstadt an, wo er in zahlreichen Rollen sein Schauspieltalent unter Beweis stellt. Zuletzt war er zu sehen bei den Salzburger Festspielen im "Jedermann", in "Einen Jux will er sich machen" im Wiener Volkstheater und in "Irma La Douce", wo er den Nestor le Fripé spielte, die Rolle, die im Film Jack Lemmon verkörperte.

Einer großen Öffentlichkeit bekannt wurde Ludwig Hirsch als Liedermacher mit "Songwriter-Qualität". Seine "dunkelgrauen Lieder" verkauften sich auf Anhieb 25.000 mal und wurde als erste LP vergoldet. Bis zum heutigen Tag hat Ludwig Hirsch 12 CDs aufgenommen, dazu kommen 11 Kopplungen. Alle seine Platten wurden mit Gold oder Platin ausgezeichnet. Nach seinem erfolgreichen "dunkelgrauen Programm" tourt er ab Oktober mit dem neuen "dunkelgrauen Kultprogramm" durch Österreich, Deutschland, Schweiz und Südtirol, und knüpft damit an den Beginn seiner Karriere an. Ludwig Hirsch ist mit der Schauspielerin Cornelia Köndgen verheiratet, mit ihr hat er einen 21-jährigen Sohn.

Adi Hirschal

Adi Hirschal wurde 1948 in Innsbruck geboren, ist in Linz aufgewachsen und kam 1958 nach Wien zu den Wiener Sängerknaben. Er stammt aus einem bürgerlichen Elternhaus, sein Vater war Zahnarzt. Auf die Matura folgten Jusstudium (bis zur ersten Staatsprüfung), Studium der Theaterwissenschaften und Besuch des Max-Reinhardt- Seminars, das er 1974 abschloss.

Danach Engagement ans Burgtheater, wo er mit Giorgio Strehler, Otto Schenk, Leopold Lindberg und Axel Corti arbeitete. Von 1977 bis 1982 schlug er sich unter anderem als Straßenmusikant auf den Straßen Europas durch ("Zweite Reifeprüfung"). 1985 kehrt er nach Wien zurück, wo er fortan als Schauspieler und Sänger von sich Reden machte. Der große Durchbruch gelingt ihm 1992 mit seinen "Strizziliedern" und der Rolle des Rene im Kaisermühlen- Blues. Seither sind drei Strizzilieder-Programme entstanden, die es auch auf CD gibt. Zuletzt brillierte der engagierte Schauspieler als Michmann Tevje in "Anatevka", im "Kleinen Horrorladen" (Zahnarzt) und als "Caveman" im Rabenhoftheater. Adi Hirschal ist verheiratet, hat eine Tochter, die auch schauspielerische Ambitionen zeigt, und einen Sohn.

In seiner Laudatio würdigte Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny das Wirken der beiden Künstler. "Beide Ehrengäste haben viel zu sagen und beide haben dies ganz wesentlich auch mit der Stimme des Volkes getan, in einer Sprache, die jeder versteht" Ludwig Hirsch sei ein "Liederanwalt". Sein Schauplatz sei nicht der Gerichtssaal sondern der Konzertsaal. Die Mandanten seien die selben. Die Seelen der Menschen, deren Schwächen und Abgründe." Adi Hirschal sei ein engagierter Künstler, der ein Herz habe für die Charaktere, die er darstellt und besingt. "Ein Herz für die Menschen der Vorstadt, denen es vielleicht nicht so gut geht, die um ihre Existenz kämpfen müssen".

In seiner Dankesrede brachte Ludwig Hirsch seine Liebe zu Wien zum Ausdruck. Weiters versprach er, dass er immer gern in Wien spielen und singen werde. Aber dass er auch immer an der rosaroten Fassade kratzen werde, um das dahinter liegende Dunkelgrau bloßzulegen.

Adi Hirschal bedankte sich bei seiner Familie, seinem langjährigen musikalischen Begleiter, seinem Produzenten und Agenten dafür, dass sie sich auf das "Projekt Adi Hirschal" eingelassen haben und er hoffe, dass sie das auch in Zukunft tun werden.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) rap/

(RK vom 26.09.2001)