Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.06.2001:
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"Ökomanager 2001" für Wiener Magistratsdienststellen

Wien (RK). Innovative Ideen und vorbildliche Lösungen zur Optimierung der Verwaltungsabläufe im Umweltbereich waren in dem von der Wirtschaftskammer Österreich in Kooperation mit dem "Wirtschafts-Blatt" und ORF ausgeschriebener Wettbewerb um den "Ökomanager-Preis 2001" gefragt. Von den 78 eingereichten Projekten, ...

Wien (RK). Innovative Ideen und vorbildliche Lösungen zur Optimierung der Verwaltungsabläufe im Umweltbereich waren in dem von der Wirtschaftskammer Österreich in Kooperation mit dem "Wirtschafts-Blatt" und ORF ausgeschriebener Wettbewerb um den "Ökomanager-Preis 2001" gefragt. Von den 78 eingereichten Projekten, mehr als die Hälfte aller Nominierungen kamen aus den Bundesländern und Bezirkshauptmannschaften, wurden zwölf von einer Fachjury unter Leitung von Univ.-Prof. DDr. Walter Barfuß ausgewählt und am Dienstag von Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl und Umweltminister Wilhelm Molterer als "Ökomanager 2001" geehrt. Unter den Preisträgern: das Magistratische Bezirksamt für den 15. Bezirk und die MA 32 (Haustechnik). Leitl: "Die Ökomanager haben ihre Behörde vom Dienstbetrieb zum Dienstleistungsbetrieb weiterentwickelt."****

Univ.-Doz. Dr. Stephan Schwarzer von der Wirtschaftskammer Österreich stellte in seiner Laudatio die einzelnen ausgezeichneten Projekte vor: "Die zwölf prämierten Projekte zeigen, wie man gleichzeitig Bürokratie abbauen und den Umweltschutz stärken kann."

Bezirkamtsleiter Dr. Dietmar Klose erhielt einen der vier Hauptpreise in Höhe von 2000 Euro, gestiftet von der Österreichischen Nationalbank, für das Pilotprojekt " Frontoffice", das den rascheren und einfacheren Zugang zur Behörde, schnellere Erledigungen, erweiterte Öffnungszeiten und die Möglichkeit, alle Zahlungen an die Stadt auch mit Bankomat- oder Kreditkarte bietet. Im Frontoffice werden nach dem Prinzip des "one-stop-shops" viele Leistungen in einem von der Straße aus zugänglichen Großraumbüro sofort erledigt. Das Ziel ist, das jeder Bürger nur einmal zum Amt kommen muss. Allfällige weitere Kontakte erfolgen telefonisch, per e-Mail oder schriftlich. Wie die Jury in ihrer Urteilsbegründung ausführte, bringt diese neue Arbeitsform des Frontoffice für den Bürger viel Zeit- und damit auch Geldersparnis, da er alles in einem Raum erledigen kann. Die Vorteile für die Umwelt ergebnen sich aus der Soforterledigung, da weniger Amtswege die Belastung der Umwelt reduzieren.

DI. Rainer Spurny und Ing. Franz Zoubek erhielten den "Ökomanager 2001" für ihr Pilotprojekt "Energie-Contracting". Seit fünf Jahren wird in der MA 32 Energie-Contracting betrieben. Dieses neue Verfahren bietet die Möglichkeit, in Zeiten knapper werdender Budgetmittel ohne finanzielle Eigenmittel haustechnische Einrichtungen in öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Kindergärten, Amtshäusern und Bädern zu erneuern. Dabei werden aus der Energieeinsparung die vom Contractor getätigten Investitionen (Kesselerneuerung, Umstellung auf Fernwärme, Modernisierung der Regeltechnik usw.) finanziert. Nach Ablauf der Contracting- Verträge profitiert die Gemeinde Wien weiter aufgrund der geringeren Energiekosten dieser Gebäude.

Bis jetzt wurden acht Projekte durch die beiden Preisträger (das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro kommt von der Umwelt- und Entsorgungstechnik AG), abgewickelt. Die Energieeinsparung betrug im Durchschnitt 35 Prozent. Neben der monetären Einsparung ist auch die Umweltentlastung durch diese Projekte enorm: Da der Verbrauch an Heizöl (minus 85 t), Erdgas (minus 38.000 m³), Fernwärme (minus 1.120 MWh) und Strom (minus 95MWh) pro Jahr reduziert werden konnte, trat auch eine beachtliche Verringerung der Schadstoffemmissionen um 850 t CO2 jährlich ein. (Schluss) end

(RK vom 13.06.2001)