Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.09.2000:
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Wiener Theaterpreis "Nestroy"

Wien, (OTS) "Nestroy" heißt der "ERSTE Wiener Theaterpreis", der heuer erstmals am 21. Oktober in einer Gala im Theater an der Wien in verschiedenen Kategorien beste deutschsprachige Aufführung, beste Regie, beste Ausstattung, beste Schauspielerin, bester Schauspieler, beste Nebenrolle und bester Nachwuchs - ...

Wien, (OTS) "Nestroy" heißt der "ERSTE Wiener Theaterpreis", der heuer erstmals am 21. Oktober in einer Gala im Theater an der Wien in verschiedenen Kategorien beste deutschsprachige Aufführung, beste Regie, beste Ausstattung, beste Schauspielerin, bester Schauspieler, beste Nebenrolle und bester Nachwuchs - überreicht wird. Kulturstadtrat Peter Marboe stellte am Mittwoch in einem Pressegespräch gemeinsam mit den Partnern der Stadt Wien, Generaldirektor Mag. Andreas Treichl von der Erste Bank und ORF- Generalintendant Gerhard Weis sowie Intendantin Mag. Kathrin Zechner und der Vorsitzenden der Kritikerjury, Dr. Karin Kathrein den "Nestroy" vor. Marboe dankte in dem Pressegespräch seinen Partnern für die gute Kooperation. Die Erste Bank finanziert das Vorhaben, der ORF überträgt die Gala aus dem Theater an der Wien und macht damit die "Nestroy"-Überreichung zu einem österreichweiten Ereignis.

Mit dem "Nestroy", so Marboe, wurde ein Theaterpreis geschaffen, der große Publikumswirksamkeit mit einer Auszeichnung der besten Leistungen eines Jahres an den Wiener und anderen österreichischen Theatern verbindet ein Preis ist zudem für die jeweils "beste deutschsprachige Aufführung des Jahres" vorgesehen. Nach der Entschuldung der Wiener Theater, dem Abschluss der Dreijahresvereinbarungen und der Einführung des "Theaterdienstag" sei der "Nestroy" ein weiterer Schritt, um die öffentliche Wirkung und gesellschaftliche Relevanz des Theaters zu stärken.

Die Preisvergabe läuft nach dem "Akademie"-Prinzip ab. Eine Kritikerjury mit einem biennalen Rotationsmechanismus trifft in den verschiedenen Kategorien eine Auswahl von jeweils drei Nominierungen, die "Akademie", die sich aus früheren Theaterpreisträgern zusammensetzt, trifft dann in geheimer Wahl mit anonymen Fragebögen die Letztentscheidung, die im Rahmen der Gala im Theater an der Wien bekannt gegeben wird. Weiters werden direkt von der Jury drei Kritikerpreise für ein Lebenswerk, für das beste Stück/Autorenpreis und die beste Off-Produktion vergeben. Der "Nestroy" löst die bisherigen höchsten Theaterauszeichnungen der Stadt Wien, die "Kainz-Medaille", die heuer noch einmal vergeben wird, ab. Der Nestroy-Ring wird unter anderem Namen als Auszeichnung für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Satire weitergeführt.****

Für den "Nestroy" 2000 gibt es folgende Nominierungen:

Beste deutschsprachige Aufführung:

  • "Die Möwe" (Tschechow), Inszenierung Luc Bondy, Koproduktion
    Wiener Festwochen/Burgtheater
  • "Endstation Sehnsucht" (Trennessee Williams), Inszenierung
    Franz Castorf, Koproduktion Salzburger Festspiele/Volksbühne
    Berlin
  • "Gespenstersonate" (Strindberg), Inszenierung Martin
    Kusej, Koproduktion Stadttheater Klagenfurt/Thalia Theater
    Hamburg

Beste Regie:

  • Luc Bondy "Die Möwe", Akademietheater
  • Martin Kusej "Weh dem, der lügt" (Grillparzer), Burgtheater
  • Anselm Weber "Das Blut" (Sergi Belbel), Volkstheater

Beste Ausstattung:

  • Ulrike Kaufmann für die Kostüme in "Nemo. Nemo Loquitur",
    Serapions Theater
  • Bert Neumann für das Bühnenbild von "Endstation Sehnsucht",
    Salzburger Festspiele
  • Martin Zehetgruber für die Bühnenbilder von "Weh dem, der
    lügt", Burgtheater, "Gespenstersonate", Stadttheater
    Klagenfurt, "Hamlet", Salzburger Festspiele

Beste Schauspielerin:

  • Birgit Doll als Martha in "Wer hat Angst von Virginia Woolf...?"
    (Edward Albee), Volkstheater
  • Jutta Lampe als Arkadina in "Die Möwe", Akademietheater
  • Elisabeth Rath als Frau in "Das Blut", Volkstheater

Bester Schauspieler:

  • Michael Maertens als Doktor in "Der Ignorant und der
    Wahnsinnige" (Thomas Bernhard), Koproduktion Stadttheater
    Klagenfurt/Berliner Ensemble
  • Gert Voss als Trigorin in "Die Möwe", Akademietheater
  • Werner Wölbern als Leon in "Weh dem, der lügt", Burgtheater

Beste Nebenrolle:

  • Maria Köstlinger als Fee Cheristane in "Der Verschwender"
    (Raimund), Theater in der Josefstadt
  • Ingo Hülsmann als Mann/Schüchterner Mann in "Das Blut",
    Volkstheater
  • Martin Schwab als Bischof in "Weh dem, der lügt",
    Burgtheater

Bester Nachwuchs:

  • Birgit Minichmayr als Rosa in "Der Färber und sein
    Zwillingsbruder" (Nestroy), Burgtheater
  • August Diehl als Konstantin in "Die Möwe", Akademietheater
  • Jens Harzer als Der Junge in "Der Name" (Jon Fosse),
    Koproduktion Salzburger Festspiele/Schaubühne Berlin
(Schluss) gab/bs

(RK vom 13.09.2000)