Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.02.1999:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Wiener Hafen auf dem Weg ins nächste Jahrtausend

Wien, (OTS) Die Geschäftsübersicht über das Jahr 1998 des Wiener Hafens, verbunden mit einem Ausblick auf die weiteren Vorhaben, präsentierten Gen. Dir. KommRat Sigmund Krämer und die Mitglieder der Geschäftsleitung, Dr. Ronald Schrems und Mag. Walter Edinger, am Donnerstag abend der Öffentlichkeit. Mit einem ...

Wien, (OTS) Die Geschäftsübersicht über das Jahr 1998 des Wiener Hafens, verbunden mit einem Ausblick auf die weiteren Vorhaben, präsentierten Gen. Dir. KommRat Sigmund Krämer und die Mitglieder der Geschäftsleitung, Dr. Ronald Schrems und Mag. Walter Edinger, am Donnerstag abend der Öffentlichkeit. Mit einem Jahresgewinn von rund 35 Millionen Schilling verzeichnete der Wiener Hafen 1998 das beste Ergebnis seit seinem Bestehen. Der Hafenumschlag stieg von 2,4 auf 2,6 Millionen Tonnen. Rechnet man die Zahlen der im Wiener Hafen ansässigen Unternehmungen (darunter 32 Speditionen) dazu, ergibt das eine neue Rekordmarke von 9,5 Millionen Tonnen und damit ein Plus von 437.000 Tonnen.

Die Zuwachsraten erstrecken sich nahezu auf dem gesamten Geschäftsbereich. Beim Schüttgut für die Baubranche ebenso wie beim Stückgut war der Aufwärtstrend besonders ausgeprägt. Diese Tendenz wird sich auch auf die Beschäftigung auswirken, für das laufende Jahr rechnet man mit 150 bis 200 neuen Arbeitsplätzen.

Güterbeförderung auf dem Wasser muß steigen

Einmal mehr brach Krämer eine Lanze für den Güterverkehr auf dem Wasser und sagte - ausgehend von derzeit rund 7.200 LKWs täglich, die die österreichische Grenze vom Osten her passieren, Tendenz steigend, dazu: "In den Jahren 1975 bis 1996 ging der Anteil der Schiene am europäischen Güterverkehr von 32 Prozent auf 16 Prozent zurück, EU-Verkehrskommisar Neil Kinnock rechnet mit einem weiteren Rückgang auf fünf Prozent. Eine Ausnahme bilden die ÖBB, die weit über dem europäischen Durchschnitt liegen. Nur eine Verlagerung eines Teils des Schwerverkehrs auf das Wasser kann Abhilfe schaffen. Die Donau ist erst zu zehn Prozent ausgelastet, hat also genug Kapazitätsreserven. Die Bundesregierung hat schon 1992 erklärt, daß der Anteil der Wasserstraße Donau auf 30 Prozent gehoben werden müsse."

Mehrere neue Projekte bis hin zum Donau-Oder-Elbe-Kanal

Für die Zukunft stehen mehrere spektakuläre Projekte an, deren Realisierung bereits im laufenden Jahr beginnt:

  • Eine Vergrößerung des Container-Terminals, weil sich
    der Güterumschlag und die Container-Lagerung gegenseitig
    behindern. Eine Erweiterung um vorerst 20.000 Quadratmerter
    ist geplant, dabei ist auch die Verlegung der Bundesstraße
    (B 10) denkbar.
  • Die derzeit bestehenden drei Ladegleise sollen auf fünf
    erweitert werden.
  • Mit Anfang April dieses Jahres wird die vom Wiener Hafen
    initiierte Linienschiffahrt bis zum Schwarzen Meer (Ismail)
    den Betrieb aufnehmen und damit für die regelmäßige
    Beförderung von Stückgut und Containern sorgen.
  • Überlegungen bestehen auch hinsichtlich der Verlegung des
    Hauptzollamtes aus dem 3. Bezirk, Schnirchgasse, in den
    Bereich des Freudenauer Hafens. Im Finanzministerium sieht
    man diese Möglichkeit, laut Krämer, positiv.
  • Gestalt nimmt der Donau-Oder-Elbe-Kanal an. Für Mai 1999
    ist in Brüssel eine gemeinsame Präsentation des Projektes
    durch die Länder Wien und Niederösterreich und das tschechische
    Ministerium für Raumplanung vorgesehen.
  • Der Wiener Hafen bemüht sich auch im Rahmen einer Ausschreibung
    für die Errichtung eines Güter-Verteilzentrums in Budapest
    um ein neues Standbein im Ost-Geschäft.
(Schluß) pz/bs

(RK vom 26.02.1999)