Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 14.12.1998:
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"KliP"-Klimaschutzprogramm der Stadt Wien prämiiert

Wien, (OTS) Mit einem Sonderpreis der Jury wurde das Klimaschutzprogramm der Stadt Wien ("KliP-Wien") 1998 beim Österreichischen Klimaschutzwettbewerb ausgezeichnet. Das "KliP- Wien" wird von der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) geleitet und koordiniert. Mit dem Wettbewerb will das "Klimabündnis Österreich" ...

Wien, (OTS) Mit einem Sonderpreis der Jury wurde das Klimaschutzprogramm der Stadt Wien ("KliP-Wien") 1998 beim Österreichischen Klimaschutzwettbewerb ausgezeichnet. Das "KliP- Wien" wird von der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) geleitet und koordiniert. Mit dem Wettbewerb will das "Klimabündnis Österreich" Vorbildprojekte und Beispiele für ökologisch- klimafreundlichen Lebensstil der Gemeinden, Städte und Länder ins Rampenlicht rücken. Jeweils ein Hauptpreis und ein Sonderpreis der Jury wird in insgesamt vier Kategorien vergeben. Das "KliP-Wien" wurde in der vierten Kategorie (Städte über 60.000 EinwohnerInnen und Bundesländer) prämiiert. Den Hauptpreis in dieser Kategorie hat die Stadt Graz erhalten. Der von den indigenen Bündnispartnern gespendete Sonderpreis der Jury wurde der Wiener Umweltschutzabteilung beim Österreichischen Klimabündnistreffen im Oktober in Werfenweng von Umweltminister Bartenstein überreicht.

Beim " Dubai-International Award for Best Practices in Improving the Living Environment 1998", der von der UNCHS (Habitat) vergeben wird, erreichte "das KliP-Wien" den Rang eines "Good Practices". Insgesamt wurden bei diesem Wettbewerb 124 Projekte aus aller Welt als Best-Practices und 170 als Good- Practices prämiiert. Die UNCHS ist die UN-Organisation für Siedlungsentwicklung und hat ihren Sitz in Nairobi.

"Klimabündnis" und "Charta von Aalborg" als Grundlage für das "KliP"

Das Klimaschutzprogramm ("KliP") ist eine Initiative der Stadt Wien, die damit ihren Verpflichtungen aus dem Beitritt zum "Klimabündnis" und der Unterzeichnung der "Charta von Aalborg" nachkommen will. Im Jahr 1991 unterzeichneten "Klimabündnis" hat die Stadt Wien vereinbart, über das "Toronto Ziel" hinausgehend - das eine CO2- Reduktion um zwanzig Prozent bis 2005 vorsieht - bis zum Jahr 2010 die CO2-Emissionen (bezogen auf 1987) zu halbieren, die Produktion sowie den Gebrauch von FCKWs zu stoppen und zum Schutz des Regenwaldes beizutragen.

Eine weitere Grundlage für das "KliP-Wien" ist die "Charta von Aalborg", die im Jahr 1996 unterzeichnet wurde. Mit der Ausarbeitung einer sogenannten "Lokalen Agenda 21" will die Stadt Wien ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Damit wird eine Form der menschlichen Bedürfnisbefriedigung bezeichnet, welche die Entwicklungschancen zukünftiger Generationen nicht beeinträchtigt, sondern natürliche und menschliche Ressourcen auf eine Weise nützt, daß langfristig ökonomische, ökologische und soziale Interessen miteinander in Einklang gebracht werden.

300 Personen aus 150 Wiener städtischen Dienststellen und Institutionen arbeiten im "KliP-Wien" mit

Im "KliP-Wien" arbeiten mehr als dreihundert Mitwirkende aus über 150 Abteilungen und Institutionen der Wiener Stadtverwaltung, den städtischen Betrieben und externer Organisationen (Interessensvertretungen, NGOs und Vertreter der Wirtschaft). Geleitet und koordiniert wird das "KliP-Wien" von der MA 22 - Umweltschutz, fachlich und organisatorisch betreut von der Energieverwertungsagentur - E.V.A. und dem Interuniversitären Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur - IFZ.

"Für den Klimaschutz auf breiter Basis zusammenarbeiten" ist eines der wichtigsten Ziele im "KliP-Wien." Das Konzept hat bisher funktioniert, denn die Magistratsabteilungen, die städtischen Unternehmen, die NGOs und andere externe Interessensvertretungen lieferten zahlreiche Beiträge, Impulse und Bausteine für eine effiziente Klimaschutzarbeit.

"KliP-Wien" wollte und will nicht nur Konzepte produzieren. Kurzfristig mögliche Maßnahmen sollen rasch realisiert werden. Viele Projekte laufen deshalb bereits seit einigen Monaten. So zum Beispiel das Projekt "Betriebe im Klimabündnis", das mittlerweile zum wichtigen Bestandteil des "ÖkoBusinessPlan Wien" geworden ist. Aufgebaut wurde auch eine Energiebuchhaltung für den Magistrat, Energie-Contracting-Projekte wurden gestartet und Umweltmanagementsysteme in Amtsgebäuden als Pilotprojekte eingeführt.

"KliP-Wien" -Aktionsprogramm soll 1999 vom Wiener Gemeinderat beschlossen werden

Das "Klimaschutzprogramm der Stadt Wien" kommt nun in eine entscheidende Phase. Das "KliP"-Aktionsprogramm wurde im Herbst 1998 fertiggestellt und soll vom Wiener Gemeinderat 1999 beschlossen werden.

Mit dem Aktionsprogramm können bis zum Jahr 2010 - im Vergleich zur Trendentwicklung im Jahr 2010 - rund 2,8 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden. Pro Kopf ergibt das eine Reduktion um 25 Prozent, das ist rund die Hälfte der im "Klimabündnis" angestrebten Reduktion. Voraussetzung dafür ist jedoch, daß sämtliche im Aktionsprogramm enthaltenen 35 Maßnahmenpakete in den Bereichen Energie, Verkehr und Beschaffung/Abfall umgesetzt werden.**** (Schluß) ma

(RK vom 14.12.1998)