Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 19.08.1998:
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Wiener Manaslu-Expedition: Der Countdown läuft

Wien, (OTS) In 35 Tagen bricht eine 18köpfige Crew von Alpinisten und Trekkern nach Kathmandu auf, um den achthöchsten Berg der Welt, den 8.163 Meter hohen Manaslu zu besteigen bzw. zu umrunden. Vizebürgermeisterin und Sportstadträtin Grete Laska, die die Schutzherrschaft über die Expedition übernommen hat, ...

Wien, (OTS) In 35 Tagen bricht eine 18köpfige Crew von Alpinisten und Trekkern nach Kathmandu auf, um den achthöchsten Berg der Welt, den 8.163 Meter hohen Manaslu zu besteigen bzw. zu umrunden. Vizebürgermeisterin und Sportstadträtin Grete Laska, die die Schutzherrschaft über die Expedition übernommen hat, informierte im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag über die Expedition. Laska: "Für die Stadt ist es ein Imagegewinn, wenn von Wien aus derartige Unternehmen gestartet werden. Ich wünsche dem ganzen Team viel Glück und vor allem, daß alle wieder gesund nach Hause kommen." Die Teilnehmer werden mit dem sogenannten Jungfernflug - dem ersten Direktflug der AUA Wien - Kathmandu - mitfliegen und in nur acht Stunden Kathmandu erreichen. Es gibt sechs Gipfelaspiranten, eine Ärztin, einen Ersatzmann und einen Kameramann im Basislager sowie acht Trekkingteilnehmer. Letztere werden das Expeditionsteam ins Basislager begleiten und den Berg umrunden. Die Trekker werden nach 24 Tagen wieder nach Kathmandu zurückkehren und am 22. Oktober nach Wien fliegen. Das Expeditionsteam wird bis Anfang November am Berg bleiben und am 5. November wieder in Wien sein.****

Gipfelsieg am Nationalfeiertag

Am 8. Oktober werden sich Expeditionsbergsteiger und Trekker trennen. Die gesamte Gruppe wird bis dorthin mit rund 1.500 kg Gepäck, 70 Trägern und drei Climbing-Sherpas unterwegs sein.

Nach zwei bis drei Akklimatisationstagen beginnt für die Alpinisten die Arbeit an der 3.500 Meter hohen NO-Flanke des Manaslu. Es müssen vier Höhenlager aufgebaut und die notwendige Ausrüstung hochgebracht werden. Falls möglich, soll der Anstieg bis etwa 7.000 Meter mit Schiern erfolgen. Der ideale Tag für den Gipfelanstieg wäre der 26. Oktober, der österreichische Nationalfeiertag. Das Expeditionsteam muß spätestens am 2. November vom Basislager aufbrechen und wird nach eintägigem Fußmarsch in Sama von einem Hubschrauber abgeholt und nach Kathmandu gebracht. Die Rückkehr nach Wien erfolgt am 5. November, Ankunft um 19 Uhr in Wien-Schwechat.

Vorbereitungen auf Hochtouren

Für das Gipfelziel in Nepal laufen die Vorbereitungen in Wien bereits auf Hochtouren. Rund 1.000 Kilogramm Ausrüstung muß zusammengetragen, verpackt und beschriftet werden. Von ärztlicher Seite ist für alle möglichen Notfälle vorgesorgt, mit Medikamenten, einschließlich Kompressionssack und Sauerstoff- Flaschen. Die - hoffentlich - nicht benötigte medizinische Ausrüstung soll nach der Expedition einem Spital in Nepal zur Verfügung gestellt werden.

Um die nötige Kondition zu erlangen, wird von den Teilnehmern ein gewaltiges Lauf- und Mountainbike- und Bergtraining absolviert. Für die Wiener Teilnehmer bieten sich die Stadtwanderwege als ideale Joggingstrecken an. Das Bergtraining findet vor allem in den Wiener Hausbergen, dem Schneeberg und der Rax, statt. Drei Wochen vor der Abreise wird von einigen Teilnehmern noch ein spezielles Höhentraining am Großglockner und Ortler unternommen.

Dank an Sponsoren

Daß die Wiener Himalaya-Expedition zum Manaslu überhaupt stattfinden kann, ist vor allem einer Reihe von Sponsoren zu verdanken. Expeditionsleiter Johann Ebner: "Höhenbergsteiger haben bis auf ganz wenige Ausnahmen bei Sponsoren nicht den Stellenwert wie Fußballer, Tennisspieler oder Rennfahrer. Umso erfreulicher ist es, daß sich doch Unternehmen und Ausrüstungsfirmen finden, die bereits sind, eine Expedition, die von Bergsteigern ohne berühmte Namen unternommen wird, zu unterstützen."

Als kleines "Dankeschön" werden Sponsoren und Medienvertreter am 21. September zu einer "Abschiedsparty" in den Tirolerhof im Schloßpark Schönbrunn eingeladen.

Modeschule entwirft "Nepal-Line"

Nicht nur Sponsoren, auch die Modeschule Herbststraße und ihre Direktorin, Hofrätin Dkfm. Mag. Lore Siegmeth, haben sich von der Idee der Himalaya-Expedition begeistern lassen. Die Schülerinnen und Schüler der Modeschule werden bis zum Abreisetermin Entwürfe für eine modische Bekleidung, angepaßt an die Bergkulisse des Himalaya herstellen. Ob die sogenannte Himalaya-Line Aussicht auf Realisierung hat, hängt allerdings davon ab, ob eine Firma gefunden wird, die die notwendigen Stoffe dafür zur Verfügung stellt. Die Entwürfe sollen jedenfalls am 21. September, bei der Abschiedsparty des Expeditionsteams, ausgestellt werden. (Schluß) eb/rr

(RK vom 19.08.1998)