Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.05.1997:
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WIENSTROM-Windkraftwerk auf der Donauinsel aufgestellt

Wien, 23.5. (RK-KOMMUNAL) Zwar ist Österreich jenes EU-Land, das den höchsten Anteil an Strom aus erneuerbaren Energieformen bezieht (durch den hohen Wasserkraftanteil von landesweit rund 70 Prozent), doch die Erforschung von additiven Energien wie z.B. Stromgewinnung aus Sonne und Wind ist auch hierzulande ein Thema ...

Wien, 23.5. (RK-KOMMUNAL) Zwar ist Österreich jenes EU-Land, das den höchsten Anteil an Strom aus erneuerbaren Energieformen bezieht (durch den hohen Wasserkraftanteil von landesweit rund 70 Prozent), doch die Erforschung von additiven Energien wie z.B. Stromgewinnung aus Sonne und Wind ist auch hierzulande ein Thema.

Seit Freitag steht die neue WIENSTROM-Windkraftforschungsanlage auf der Donauinsel bei der Steinspornbrücke. Sie wird in Kürze in Betrieb gehen.

Bei dieser Binnenwindanlage mit einer Leistungvon 200 kW reichen schon geringe Windgeschwindigkeiten aus, um Strom liefern können. Ein dreiflügeliges Windrad in Kombination mit einem speziellen Generator ermöglicht volle Leistung bereits bei relativ geringen Umdrehgeschwindigkeiten. Das macht es möglich, auf ein wartungs- und geräuschintensives Übersetzungsgetriebe zwischen der Achse des Windrades und der des Generators zu verzichten.****

Günstiger Standort bei der Steinspornbrücke

Der Standort auf der Donauinsel bietet ausgezeichnete Bedingungen. Windmessungen haben ergeben, daß das Kraftwerk ewa 50 Prozent der Zeit in Betrieb sein kann. Auch die Netzanbindung ist durch die Nähe zum Kühlwassereinlaufbauwerk des Kraftwerkes Donaustadt günstig. Weiterer Vorteil: Die nächsten Wohngebiete sind so weit entfernt, daß eine Geräuschbelästigung durch das Windkraftwerk auszuschließen ist.

Zahlen - Daten - Fakten

Die voraussichtliche jährliche Stromgewinnung der Anlage entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 160 Haushalten. Zum Vergleich: WIENSTROM hat in seinem Versorgungsgebiet 1,4 Millionen Kunden. Das Windrad hat einen Durchmesser von 30 Metern.

Die Nabenhöhe (Achse des Windrades) beträgt 50 Meter über Grund.

Ab einer Windgeschwindigkeit von etwa 10 km/h liefert das WIENSTROM-Windkraftwerk Strom, ab 45 km/h bringt es die volle Leistung, ab 90 km/h wird es aus Sicherheitsgründen automatisch abgeschaltet.

Das Windkraftwerk wird vollautomatisch gesteuert. Die Überwachung des Kraftwerks sowie die Sammlung der gewonnenen Daten erfolgt über eine Computeranlage im nahen Kraftwerk Donaustadt. (Schluß) emw/rr

(RK vom 23.05.1997)