Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.05.1997:
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Rieder zu FPÖ-Vorwürfen gegen das AKH und die VAMED

Wien, 23.5. (RK-KOMMUNAL) "Selbstverständlich ist das AKH Wien weder öffentlicher Kritik entzogen, noch steht es unter irgendeinem Glassturz. Aber gerade das AKH wurde in letzter Zeit eingehend von Rechnungshof und dem Kontrollamt der Stadt Wien durchleuchtet und auf seine Gebarung hin untersucht, und zwar so genau ...

Wien, 23.5. (RK-KOMMUNAL) "Selbstverständlich ist das AKH Wien weder öffentlicher Kritik entzogen, noch steht es unter irgendeinem Glassturz. Aber gerade das AKH wurde in letzter Zeit eingehend von Rechnungshof und dem Kontrollamt der Stadt Wien durchleuchtet und auf seine Gebarung hin untersucht, und zwar so genau wie keine andere Spitals- oder Universitätseinrichtung", erklärte Wiens Gesundheitsstadtrat Dr. Sepp RIEDER am Freitag zu Vorwürfen der Freiheitlichen gegen das AKH und die VAMED.

Die bei diesen Prüfungen festgestellten Schwachstellen wurden und werden beseitigt. Rieder: "Es gibt aber nicht den geringsten Anlaß zu einer Skandalisierung in Permanenz. Das von F-Politikern in die Medien gebrachte Amalgam von Aufbauschungen, Unterstellungen und Behauptungen ohne jeden Beweis hat nichts mit oppositioneller Kontrolle oder Wahrnehmung von Interessen der Steuerzahler zu tun. Vielmehr geht es hier offensichtlich um Miesmachen und Verunsicherung aus parteipolitischem Kalkül."

Umso unverständlicher sei es laut Rieder, daß die freiheitliche Partei dabei auch eine Privatfirma diffamiert und damit deren internationale Reputation als weltweiter Spitalsplaner und -errichter gefährdet.

Zu den konkreten Vorwürfen, die ebensowenig neu wie berechtigt sind, verwies Gesundheitsstadtrat Rieder auf folgendes:

Im Zuge der schrittweisen Betriebsaufnahme des AKH über einen mehrjährigen Zeitraum hinweg hat die VAMED Einrichtungsgegenstände und Betriebsbehelfe zur Erzielung günstigerer Preise (Mengenrabatte) und zur Vermeidung von Verzögerungen von Betriebsaufnahmen durch Liefertermine angeschafft und zwischengelagert. Aus diesen Zwischenlagern wurden die einzelnen Kliniken und Betriebsstätten laufend eingerichtet.

Ferner finden sich in diesem Lager auch Einrichtungsgegenstände, die zunächst aus dem Alten AKH hätten übernommen werden sollen, in der Folge aber durch neue Einrichtungsgegenstände und medizinische Geräte ersetzt wurden.

Nach Mitteilung der Generaldirektion des Wiener Krankenanstaltenverbundes betrug der Gesamtwert der Anlagegüter, die sich im VAMED-Lager Guntramsdorf befinden, zum Stichtag 31.12.1996, ca. 24 Millionen Schilling exkl. MWST. Anschaffungswert. Das entspricht einem geschätzten Zeitwert von rund sechs Millionen (exkl. MWST). Rieder: "Die Generaldirektion hat mir jetzt auch die Liste des Lagerbestandes zur Verfügung gestellt. Sie umfaßt mit Ausnahme eines Angiographiegeräte, gelagert in mehreren Einzelteilen, Routineeinrichtungsgegenstände von Intensivmatratzen bis zu Papierrollenhaltern."

Dieses Angiographiegerät hat einen Wert von rund drei Millionen Schilling, müßte aber, um auf den heutigen medizinischen Standard gebracht zu werden, mit einem Aufwand von rund 1,5 Millionen aufgerüstet werden. Darum ist auch der Versuch gescheitert, das Gerät in der Krankenanstalt Rudolfstiftung zu verwenden.

Die vorhandenen Reste des Lagebestandes werden zum Teil als Reserve für das AKH weiter gelagert und sonst in den übrigen städtischen Spitälern nach Bedarf verwendet.

"Ich stehe natürlich nicht an, diese Lagerliste der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig fordere ich die Freiheitlichen auf, ihre Beweise für den angeblichen VAMED-Lagerskandal auf den Tisch zu legen", schloß Rieder. (Schluß) nk/

(RK vom 23.05.1997)