Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.09.1996:
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Wasserbehälter am Bisamberg eröffnet

Wien, 18.9. (RK-KOMMUNAL) In Floridsdorf ist am Mittwoch nachmittag der Wasserbehälter Bisamberg durch Bürgermeister Dr. Michael HÄUPL und Umweltstadtrat Fritz SVIHALEK feierlich eröffnet worden. Der Bau des Behälters war notwendig geworden, weil die Bewohner in "Transdanubien" über keinen eigenen Behälter und damit ...

Wien, 18.9. (RK-KOMMUNAL) In Floridsdorf ist am Mittwoch nachmittag der Wasserbehälter Bisamberg durch Bürgermeister Dr. Michael HÄUPL und Umweltstadtrat Fritz SVIHALEK feierlich eröffnet worden. Der Bau des Behälters war notwendig geworden, weil die Bewohner in "Transdanubien" über keinen eigenen Behälter und damit über keine eigenen Wasserreserven verfügt hätten. Zudem ist durch den Zuzug in die Stadterweiterungsgebiete, vor allem im Bereich der Brünner Straße, der Wasserverbrauch enorm gestiegen. Im Notfall könnte die Bevölkerung des 21. und 22. Bezirkes (das sind etwa einhunderttausend Haushalte) zwei Tage lang mit den Wasserreserven des Behälters Bisamberg das Auslangen finden. Durch die Errichtung des Behälters Bisamberg werden künftig sogenannte Druckschwankungen, die immer wieder zu Wasserverlusten führen können, wesentlich verringert werden.****

Technische Details und Funktionsweise des Behälters

Der Behälter und die Rohrleitungen wurden innerhalb von vier Jahren fertiggestellt. Der 60.000 Kubikmeter Wasser fassende (entspricht 60 Millionen 1-Liter-Flaschen) Behälter hat zwei unabhängig voneinander betreibbare Wasserkammern, die durch einen Mittelgang getrennt sind. Er besteht aus wasserdichtem Stahlbeton. Die Wasserqualität des in der Regel aus den steirischen und niederösterreichischen Hochquellen stammenden Wassers bleibt im Behälter deshalb sehr gut, weil durch die Energie des einströmenden Wassers Strömungen erzeugt werden, die den Behälterinhalt ständig durchmischen. Der Behälter verfügt nicht über eine Zu- und eine Ableitung, sondern nur über eine Leitung, durch die das Wasser je nach Bedarf entweder in den Behälter oder aus dem Behälter zu den Haushalten fließt.

Dadurch, daß man auf den Bau einer zweiten sonst üblichen Leitung verzichtet hat, hat sich die Stadt Wien rund 200 Millionen Schilling erspart.

Künstlerische Gestaltung durch Gottfried Kumpf

Der Bau der Rohrleitungen und des Behälters hat insgesamt 500 Millionen Schilling ausgemacht. Die Kosten für die künstlerischen Arbeiten des Malers, Graphikers und Bildhauers Prof. Gottfried KUMPF, kommen auf 3,5 Millionen Schilling, inklusive des Materialaufwandes. Kumpf hat die Figuren vor dem Behälter gestaltet und die Fassaden des Bauwerks bemalt.

Der Behälter geht Anfang Oktober voll in Betrieb. Derzeit ist erst eine Kammer mit Wasser gefüllt. Der Behälter Bisamberg befindet sich in einer Seehöhe von 210 Meter über dem Wasserspiegel. (Schluß) hl/rr

(RK vom 18.09.1996)