Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 31.07.1996:
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Svihalek fordert vom Bund Maßnahmen zur Fluglärmreduktion in Wien

Wien, 31.7. (RK-KOMMUNAL) Wiens Umwelt- und Verkehrsstadtrat Fritz SVIHALEK hat am Mittwoch im Rahmen der Gemeinderatsausschußsitzung für Umwelt und Verkehr sieben Vorschläge zur Entlastung der Wiener Bevölkerung vom zunehmenden Flugverkehr präsentiert. Svihalek: "Trotz technischer Verbesserungen bei den Flugzeugen ...

Wien, 31.7. (RK-KOMMUNAL) Wiens Umwelt- und Verkehrsstadtrat Fritz SVIHALEK hat am Mittwoch im Rahmen der Gemeinderatsausschußsitzung für Umwelt und Verkehr sieben Vorschläge zur Entlastung der Wiener Bevölkerung vom zunehmenden Flugverkehr präsentiert. Svihalek: "Trotz technischer Verbesserungen bei den Flugzeugen und international durchgesetzter Maßnahmen haben die zuständigen Bundestellen nach meiner Auffassung auf die Zunahme des Flugverkehrs unzureichend reagiert." Die von Svihalek präsentierten sieben Punkte werden dem Verkehrsminister übermittelt, der diese rasch überprüfen und umsetzen solle, betonte der Stadtrat.

Svihaleks 7 Vorschläge zur Reduktion des Fluglärms:

1. Piloten müssen sich künftig beim Anflug ausschließlich an das bestehende Radarleitsystem halten, das unter anderem die Anflughöhe bestimmt;

2. Verkehrsministerium und Flughafen Wien sollen endlich Einigung darüber erzielen, daß über jene Piloten, die sich nicht an dieses System halten, wie europaweit üblich, auch Sanktionen verhängt werden können;

3. Die Installierung eines "Schönwetter-Leitsystems", durch das bei verschiedenen gefahrlosen Wettersituationen auch eine größere Verteilung der Anflüge möglich ist. Das bedeutet, daß zumindest in einer Bandbreite von fünf Grad eine entsprechende Aufteilung erfolgen kann. Das ist international zulässig und auch möglich. Die bisherige Weigerung der Durchführung von den zuständigen Bundesdienststellen ist nach Ansicht von Stadtrat Svihalek rechtlich und politisch nicht haltbar;

4. Die Errichtung eines zweiten Radarschirms am Flughafen, damit diese fünf Grad Bandbreite auch entsprechend erfaßt werden können;

5. Das Verkehsministerium wird aufgefordert, ein Nachtflugverbot für den Flughafen Wien Schwechat zu prüfen und zu realisieren;

6. Ein Verbot von Kurzflügen unter 500 Kilometern. Diese sind ökologisch nicht sinnvoll, ökonomisch nicht notwendig und daher zu unterbinden und schließlich

7. Ein Bundesfluglärmgesetz, in dem Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung ausreichend formuliert sind.

Weiters soll in den nächsten Monaten eine "Fluglärm-Enquete" stattfinden, die mit in- und ausländischen Experten die Problematik weiter behandeln soll, schloß Svihalek. (Schluß) hl/bs

(RK vom 31.07.1996)