Judenplatz: Mehrkosten für Projektsänderung beschlossen

Wien, 31.7. (RK-KULTUR) Der Gemeinderatsausschuß für Kultur genehmigte Mittwoch mit den Stimmen der SPÖ und der Grünen die Mehrkosten von knapp drei Millionen Schilling für das bereits im Mai beschlossene Gesamtprojekt eines Mahnmals für die östereichischen Opfer des Holocaust. Der Gesamtrahmen für das Projekt ...

Wien, 31.7. (RK-KULTUR) Der Gemeinderatsausschuß für Kultur genehmigte Mittwoch mit den Stimmen der SPÖ und der Grünen die Mehrkosten von knapp drei Millionen Schilling für das bereits im Mai beschlossene Gesamtprojekt eines Mahnmals für die östereichischen Opfer des Holocaust. Der Gesamtrahmen für das Projekt beträgt damit 23,67 Millionen Schilling, eine Beschlußfassung durch den Gemeinderat ist nicht mehr erforderlich.

Kulturstadträtin Dr. Ursula PASTERK wies im Zusammenhang mit der Diskussion um das Mahnmal darauf hin, daß die Entstehungsgeschichte dieses Projekts in allen Phasen transparent und demokratisch verlaufen sei. Eine hochkarätig zusammengesetzte Jury habe einstimmig nach Abwägung aller Argumente den Beschluß für den Wettbewerbsbeitrag von Rachel Whiteread gefaßt. Man könne jetzt nicht den Widerstand einer kleinen Minderheit zum Anlaß dafür nehmen, diesen Beschluß zu verwerfen.****

Notwendig ist die Erhöhung der Mittel aufgrund der bedeutenden archäologischen Funde geworden, die in dieser Größenordnung am Beginn der Grabungen nicht vorhersehbar waren, und deren Sicherung auch das Bundesdenkmalamt forderte. Diese Funde, die den Hauptraum der ehemaligen Synagoge ebenso erkennen lassen wie den älteren und jüngeren Thora-Schrein sowie die südliche Eingangshalle, sollen nun in einem auf 210 Quadratmeter erweiterten Schauraum gezeigt werden.

Die notwendigen Arbeiten für die Erichtung des Mahnmals sollen in der kommenden Woche beginnen, die Enthüllung wird am Sonntag, dem 10. November, 58 Jahre nach der "Reichskristallnacht" - vom 9. auf den 10. November 1938 - stattfinden. (Schluß) gab/bs

(RK vom 31.07.1996)