Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.01.1996:
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Wiener Linien 1996

Wien, 25.1. (RK-KOMMUNAL) Über aktuelle Entwicklungen und Vorhaben der Wiener Linien im Jahr 1996 informierte Stadtrat Johann HATZL am Donnerstag in einem Pressegespräch. Auch 1995 gab es wieder einen eindrucksvollen Fahrgastrekord. Das endgültige Ergebnis liegt zwar noch nicht vor, die letzten Prognosen gehen aber ...

Wien, 25.1. (RK-KOMMUNAL) Über aktuelle Entwicklungen und Vorhaben der Wiener Linien im Jahr 1996 informierte Stadtrat Johann HATZL am Donnerstag in einem Pressegespräch.

Neuer Fahrgastrekord

Auch 1995 gab es wieder einen eindrucksvollen Fahrgastrekord. Das endgültige Ergebnis liegt zwar noch nicht vor, die letzten Prognosen gehen aber von rund 680 Millionen Fahrgästen aus, was einem Zuwachs von elf Millionen entspräche. 51 Prozent der Fahrgäste benützen die U-Bahn, 32 Prozent die Straßenbahn und 17 Prozent städtische Buslinien.

240.000 Jahresnetzkarten

Daß nicht nur die Anzahl der Fahrgäste steigt, sondern auch ihre Bindung an das Unternehmen immer größer wird, zeigt der kontinuierlich steigende Verkauf von Jahresnetzkarten. 1995 wurden 240.000 Jahresnetzkarten gekauft, ein Zuwachs um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich: 1991 wurden genau 100.000 Jahresnetzkarten weniger verwendet. Insgesamt sind derzeit mehr als 400.000 Netzkarten (inklusive Monats- und Wochenkarten, ohne Schüler- und Tageskarten) im Umlauf.

Neue Verkaufsgeräte für Fahrscheine

Im Laufe des Jahres werden in stark frequentierten U-Bahn-Stationen insgesamt 20 neue Verkaufsautomaten installiert, die nicht nur 500-Schilling- und 1.000-Schilling-Banknoten, sondern auch Chip-Cards akzeptieren.

NightLine: 200.000 Fahrgäste

In der Nacht auf den 26. Oktober hat eine neue Ära der Mobilität in Wien begonnen: 22 Linien sind Nacht für Nacht im Halbstundentakt im Einsatz, um Nachtschwärmern und Frühaufstehern eine sichere und preisgünstige Fahrt durch unsere Stadt zu ermöglichen.

Die Bilanz der ersten drei Monate kann sich sehen lassen: Der 200.00ste NightLine-Fahrgast wird demnächst erwartet. Die bisherigen Fahrgastzählungen und Fahrscheinverkaufszahlen belegen, daß der neue Nachtverkehr von den Wienerinnen und Wienern begeistert angenommen wird. In Spitzennächten von Samstag auf Sonntag sind bis zu 6.000 Fahrgäste unterwegs. Einige Linien müssen in den Samstag-Nächten regelmäßig verstärkt werden, um den Fahrgastansturm zu bewältigen. Während der Woche sind erwartungsgemäß weniger Menschen nachts unterwegs, hier liegen die Spitzenwerte bei 2.000 Fahrgästen.

U 6 bis Floridsdorf: Eine neue U-Bahn-Strecke

Wiens neue Nord-Süd-Tangente wird heuer verlängert. Am 4. Mai wird der nördliche Ast der U 6 vom Bereich Spittelau durch die Brigittenau über die Donau nach Floridsdorf (Franz-Jonas-Platz) eröffnet. Die U 6 ist dann die längste U-Bahn-Linie Wiens mit rund 18 Kilometer Länge und 24 Stationen in 13 Wiener Gemeindebezirken. Die Wiener Linien können damit ein hochwertiges, leistungsfähiges U-Bahn-Netz mit insgesamt 56 Kilometer Länge anbieten.

Neuorganisation für Straßenbahn und Autobus im Einzugsgebiet der U 6

Mit der Verlängerung der U 6 nach Floridsdorf wird auch das Sekundärnetz so umgestellt, daß es den neuen Anforderungen gerecht wird. Gleichzeitig wird der parallel zur U 4 verlaufende Streckenanteil von der Spittelau bis Heiligenstadt von der U 6 nicht mehr befahren.

Die Linienführung der Straßenbahnlinie 31 wird im 21. Bezirk gleichbleiben, lediglich im 20. Bezirk wird sie statt durch die Jägerstraße durch die Klosterneuburger Straße - also so wie bisher die Linie 32 - fahren. Die Führung durch die Klosterneuburger Straße wird notwendig, weil die Haltestelle Gerhardusgasse eine wesentlich höhere Fahrgastfrequenz aufweist als die Haltestelle beim Brigittaplatz: Die neue Linie 33 (Gerasdorfer Straße - Josefstädter Straße/U-bahn) wird an die Stelle der heutigen Linie 31/5 treten. Sie wird jedoch von einer derzeit nur an Werktagen zur Hauptverkehrszeit betriebenen Verstärkungslinie zu einer vollwertigen, täglich verkehrenden Linie aufgewertet und anstatt der Linie 31 die Jägerstraße und den Brigittaplatz bedienen.

Die Linie 26 wird über den Franz-Jonas-Platz hinaus um den stadtauswärts führenden Ast der Linie 32 verlängert und dann zwischen Strebersdorf und Kagran/U-Bahn verkehren.

Die Streckenführung der derzeitigen Linie 32 wird durch diese Umstellungen abgedeckt, sodaß diese Linie eingestellt werden kann.

Als "Vorläufer" der für die Zukunft geplanten neuen Straßenbahnlinie 27 wird die Autobuslinie 94 A ab der bisherigen Endstelle "Kagran/U-Bahn" über die Attemsgasse, die Donaufelder Straße und die Josef-Baumann-Gasse bis Leopoldau verlängert. Retour wird der "94 A" über die Josef-Baumann-Gasse, die Donaufelder Straße, die Dückegasse und Prandaugasse zurück nach Kagran fahren. Dieses Vorhaben kann allerdings nicht schon mit der Verlängerung der U 6 realisiert werden, da noch einige Straßenbauten fehlen.

Die Linie 25 A wird nicht mehr über den Leopoldauer Platz, sondern ab Maculangasse direkt über die Wagramer Straße nach Kagran geführt.

Die Linie 34 A wird vollständig durch die U 6 ersetzt und damit überflüssig.

Die Linie 27 A wird in ihrer Linienführung umgestaltet. Sie wird nicht mehr den Leopoldauer Platz anfahren, sondern ab Wagramer Straße/Rennbahnweg die Siedlung entlang des Rennbahnwegs und so wie bisher das Gewerbegebiet entlang der Obachgasse und der Hosnedlgasse bedienen. In der Hauptverkehrszeit werden Kurse über die Endstelle Rautenweg in das neue Betriebsbaugebiet nördlich des Rautenwegs geführt.

Da im 20. Bezirk die Funktion der Linie 10 A durch die neue U 6 übernommen wird, wird diese Linie zwischen Heiligenstadt und Elderschplatz eingestellt. An ihrem südwestlichen Ende kann die Linie 10 A ab dem Knoten Johnstraße/U-Bahn über die Route der Linie 15 A bis Wienerbergstraße/Eibesbrunnergasse verlängert werden.

Durch die verlängerte Führung der Linie 10 A bis Meidling kann die Linie 15 A von Simmering kommend bei der U-Bahn-Station "Meidling Hauptstraße" enden. Allerdings wird die Route künftig über Wienerbergstraße - Philadelphiabrücke und Ruckergasse führen.

Die Linie 64 A hat durch die im vergangenen Jahr erfolgte Verlängerung der U 6 nach Siebenhirten derart an Bedeutung verloren, daß sie in Zukunft nicht mehr bei der U-Bahn-Station "Meidling Hauptstraße", sondern schon bei der S-Bahn-Station Meidling (Eichenstraße) endet.

Die Linie 35 A fährt künftig nicht mehr den Friedrich-Engels- Platz an, sondern verkehrt ab der Kreuzung Adalbert-Stifter-Straße/ Dresdner Straße über die Dresdner Straße und die Donaueschingenstraße zur neuen Endstelle "Engerthstraße". Es erfolgt somit eine Anbindung an die Linie U 6, die Schnellbahnstammstrecke sowie an das Lorenz-Böhler-Krankenhaus.

Um die bisherige Strecke der Linie 10 A über die Brigittenauer Lände und die Klosterneuburger Straße zu bedienen, wird die Linie 39 A ab Heiligenstadt zur neuen U 6-Station "Jägerstraße" verlängert.

Wegen der Einstellung der Linie 10 A im Bereich Heiligenstadt - Elderschplatz werden bei der Linie 11 A die Intervalle kräftig verstärkt.

Ab Mai: Verlängerung der Linie 71 bis Kaiser-Ebersdorf

Ausgehend von der derzeitigen Endstelle beim 3. Tor des Zentralfriedhofes wird der "71er" ab Mai über die Pantucekgasse, Lichnowskygasse und Etrichstraße bis zur Endschleife vor der Kaiser- Ebersdorfer Straße fahren. Die vier neuen Stationen werden alle mit City-Light-Wartehallen ausgerüstet. Mit der Verlängerung der Linie 71 erhält das neue, in Bau befindliche Wohngebiet "Leberberg", in dem rund 10.000 Menschen leben werden, rechtzeitig - auf den Zeitpunkt der Fertigstellung abgestimmt - einen direkten Anschluß an leistungsfähige öffentliche Verkehrsmittel. So wird für diesen Bereich gleichzeitig auch eine ideale Verbindung zur U 3 geschaffen, die dann vier Jahre später bis Simmering fahren wird.

Die Autobuslinie 72 A wird durch die Verlängerung der Linie 71 weitgehend funktionslos und daher eingestellt. Als Ausgleich wird die VOR-Linie 171 von der bisherigen Endstelle "Zentralfriedhof 3. Tor" über die Strecke der Linie 72 A zur Hoefftgasse verlängert.

Um das Gebiet "Albern" an die neue Linie 71 anzubinden, wird die Linie 6 A ab "Kaiser-Ebersdorf, Münnichplatz" bis zur neuen Straßenbahnendstelle verlängert.

Beschleunigungs- und Bevorrangungsprogramm

Das Kommunizieren des herannahenden Öffentlichen Verkehrsmittels mit den Verkehrslichtsignalanlagen stellt eine wichtige Maßnahme dar, um unnötige Aufenthalte zu vermeiden und den Verkehr flüssiger zu gestalten. Viele dieser Maßnahmen kommen übrigens auch dem Autoverkehr zugute.

Je nach Verkehrssituation wird von den Wiener Linien für jede Kreuzung mit Ampelanlage ein Spezialprogramm entwickelt, wobei es hier eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, zum Beispiel:

  • Ermöglichen der Durchfahrt für ÖV ohne Aufenthalt
  • Optimale Durchfahrt mit Berücksichtigung des
    Haltestellenaufenthalts
  • Verlängerung der Grünphase für ÖV, Mindestlänge der Grünphase
    für Querverkehr
  • Reduzierte Wartezeit für ÖV auf durchschnittlich 20 Sekunden
  • Anpassung der Koordinierung für ÖV
Die direkte Beeinflussung der Ampel vom Fahrzeug aus läßt sich bisher bei der Straßenbahn durch "Anmelde-Kontakte", die an der Oberleitung befestigt sind, und via Kabel mit der Steuerungsanlage der Verkehrslichtsignale verbunden sind, technisch relativ einfach lösen.

Beim Bus gestaltet sich die direkte Kommunikation mit Ampelanlage etwas schwieriger. Hier werden Infrarot, Ultraschall, Radar und Induktionsdetektoren verwendet, um Linienbusse besonders zu erkennen.

Durch das "Rechnergesteuerte Betriebsleitsystem" (RBL) ergeben sich neue Möglichkeiten der Ampelbeeinflussung für Straßenbahn und Autobus. Die Fahrzeuge melden sich automatisch über Datenfunk bei der Ampel an und erhalten grünes Licht. Näheres über das RBL siehe diesbezüglichen Absatz.

Von den insgesamt 960 ampelgeregelten Kreuzungen werden 757 von öffentlichen Verkehrsmitteln befahren. Von diesen waren mit Jahresende bereits 451 auf die Bedürfnisse des öffentlichen Verkehrs abgestimmt. Im kommenden Jahr werden solche Maßnahmen bei etwa 50 weiteren Ampeln gesetzt. Von den Straßenbahngleisen liegen schon 40 Prozent auf eigenem Gleiskörper, bei knapp 22 Prozent gibt es eine Abmarkierung, bei knapp zwei Prozent sogenannte "Wiener Schwellen". Somit wird bereits auf mehr als 63 Prozent der Gleisanlagen eine Behinderung der Straßenbahn vermieden. Ende 1980 war nur auf 32 Prozent und Ende 1990 auf 52 Prozent der Gleisanlagen ungehinderte Fahrt möglich. Für die Busse gilt dies leider nur auf knapp fünf Prozent der Strecken bzw. auf 23 Kilometer Busspuren.

Für 1996 ist daher geplant, für folgende Linien - zum Teil gemeinsam mit Modifikationen der Ampelschaltungen - Busspuren zu errichten: 15A (im Bereich Verteilerkreis und in der Grenzackerstraße sowie in der Schloßallee von der Linken Wienzeile bis zur Linzer Straße), 57A (Gumpendorfer Straße im Bereich Brückengasse). Für die Linien 8A und 64A sind bessere Linienführungen durch einen Straßenumbau im Bereich Edelsinnstraße/Hohenbergstraße vorgesehen.

Eigene Fahrspuren für den öffentlichen Verkehr sind in der Wiedner Hauptstraße (vom Rilkeplatz bis zur Waaggasse), in der Spitalgasse (von der Währinger Straße bis zur Sensengasse) und in der Brünner Straße (von der Van-Swieten-Kaserne bis zur Endstation der Linie 31) geplant.

Zur Bevorrangung der Straßenbahnlinien 41 und 49 ist die Realisierung eines Maßnahmenpakets bestehend aus Wiener Schwellen, Gleismarkierungen, Haltestellenkaps bzw. Inseln und Verkehrseinrichtungen vorgesehen.

Darüberhinaus sind in der Lerchenfelder Straße, in der Maroltingergasse und in der Hütteldorfer Straße "Kreuz-Pfeil-Geräte" zur temporären Freihaltung einer ÖV-Spur vorgesehen. Eine derartige Modellanlage ist schon seit 21. Dezember 1995 in der Schlachthausgasse in Betrieb.

Niederflur braucht Gehsteigkante: Schon fast 95 Prozent aller Bushaltestellen ermöglichen einen niveaugleichen Einstieg, da der Bus direkt zur Gehsteigkante zufahren kann. Dies wird unter anderem durch Busbuchten und Haltestellenkaps ermöglicht. Nur durch diese Kombination von Niederflurtechnik und der Zufahrtsmöglichkeit zur Gehsteigkante können die Vorteile der Niederflurtechnik voll genützt werden. Im Interesse der Fahrgäste, vor allem von Personen mit Kinderwagen oder gehbehinderten Menschen, werden Autofahrer ersucht, nicht im Bereich der Bushaltestellen zu parken und die Halteverbotszonen vor und nach der Haltestellentafel zu respektieren. Bei der Straßenbahn sind rund 75 Prozent aller Haltestellen schon für den Einsatz von Niederflurfahrzeugen gerüstet, indem sich dort eine Gleis-Seitenlage, eine Haltestelleninsel, ein Haltestellenkap oder eine befahrbare Haltestellenaufdopplung befindet. Für 1996 ist geplant, 37 weitere Haltestellen bei Straßenbahn und Bus für den Niederflurbetrieb zu adaptieren.

Moderne Fahrzeuge und zukunftsorientierte Technik

Der Probebetrieb des neuen "Rechnergesteuerten Betriebsleitsystems" (RBL) hat seine Anlaufphase bereits hinter sich. Seit November 1995 sind die beiden Testlinien, die Straßenbahnlinie 67 und die Autobuslinie 7A, über Datenfunk mit dem Hauptexpedit am Reumannplatz verbunden. Eine ganze Reihe von Software-Funktionen, die der Optimierung des Linienmanagements (Regelmäßigkeit, Pünktlichkeit, gesicherte Anschlüsse) dienen, wurden bisher schon erfolgreich getestet.

Im Sommer wird dann die elektronische Fahrgastinformation ins System integriert. Bei insgesamt sechs Haltestellen werden "dynamische" Informationssysteme mit Echtzeitanzeige, die dem Fahrgast ankündigt, in wieviel Minuten der nächste Zug oder Bus abfährt, installiert.

In einer weiteren Ausbauphase wird auch die automatische Beeinflussung von Verkehrsampeln möglich sein. Derzeit werden schon drei Ampelanlagen durch das RBL automatisch beeinflußt. Nach der etwa einjährigen Probezeit sollen dann im Laufe der nächsten Jahre Schritt für Schritt alle Autobus- und Straßenbahnlinien der Verkehrsbetriebe miteinander vernetzt und elektronisch "gemanagt" werden.

Neue Busse: Die Umstellung auf Niederflurfahrzeuge geht zügig voran. Neben den 21 Midibussen sind derzeit bereits 100 Niederflur-Normalbusse bei den Wiener Linien im Einsatz. Niederflurbusse fahren schon - zum Teil ausschließlich, zum Teil überwiegend - auf folgenden Linien: 2A, 3A, 7A, 8A, 9A, 12A, 13A, 14A, 38A, 40A, 57A und 63A sowie auf einer Reihe von Linien, die von Privatfirmen im Auftrag der Wiener Linien betrieben werden. Auch auf 15 von den 22 "NightLines" sind Niederflurbusse unterwegs. 1996 werden 40 weitere Fahrzeuge in Betrieb genommen.

Zum Thema Umweltschutz: In den vergangenen zwei Jahren haben die Techniker der Verkehrsbetriebe mit modernen Hochleistungs-Motorölen experimentiert. Das Ergebnis der Versuchsreihe kann sich sehen lassen: In naher Zukunft wird es möglich sein, die Motorölwechsel-Intervalle, die bisher alle 15.000 bis 19.000 Kilometer durchgeführt wurden, auf 50.000 Kilometer auszudehnen.

Neben den bekannten Midibussen und Normalbussen werden derzeit zwei Prototypen eines eigens für die Wiener Linien entwickelten Niederflur-Gelenkbusses getestet. Es handelt sich dabei um das weltweit erste derartige Fahrzeug, das mit Flüssiggasantrieb ausgerüstet ist, über ein extrem niedriges Drehgelenk verfügt und daher mit drei stufenlosen Einstiegstüren aufwarten kann.

Der mit 48 Sitzplätzen und 96 Stehplätzen größte Vertreter der neuen Busgeneration hat sich übrigens gerade im Wintereinsatz auf der Linie 10A - eine der verwinkelsten und fahrtechnisch anspruchvollsten Strecken - hervorragend bewährt. Mit den Vorarbeiten für die Serienproduktion wird noch heuer begonnen. Die ersten Serienfahrzeuge werden 1997 ausgeliefert.

U6-Garnituren: Alle von den Wiener Linien bestellten Niederflurfahrzeuge (Type "T") sind bereits ausgeliefert. Wenn die U6 im Frühjahr bis nach Floridsdorf fährt, werden den Fahrgästen 68 moderne Niederflurfahrzeuge zur Verfügung stehen.

Niederflurstraßenbahn: Seit Anfang Dezember ist ULF, die neue Niederflurstraßenbahn, mit Fahrgästen auf der Linie 67 unterwegs. Bis zur Serienreife müssen noch einige Detailoptimierungen vorgenommen werden, für einen Prototyp - bei dem ein eisenbahntechnisch völlig neues Konzept realisiert wurde - funktioniert ULF allerdings schon erstaunlich gut. In der zweiten Jahreshälfte werden übrigens auch die Fahrgäste der Linie 6 und 65 die Gelegenheit haben, ULF im Rahmen des Probebetriebes kennenzulernen.

Aufzugseinbauten

Während beispielsweise die Linie U3 bereits über insgesamt 51 Aufzüge und 110 Rolltreppen verfügt oder die sechs neuen Station der U6-Nord mit 31 Fahrtreppen und 27 Aufzügen bestens ausgestattet sind, werden - im Rahmen eines umfassenden Nachrüstprogramms - Aufzüge in den älteren U-Bahn-Linien nachträglich eingebaut.

Station Friedensbrücke: Im Zuge der Aufzugsnachrüstung wird in dieser U4-Station auch ein zweiter Ausgang in Betrieb gehen. Die Bauarbeiten sind bereits abgeschlossen. Der Lift und der neue rollstuhlgerechte Ausgang werden den Fahrgästen in Kürze zur Verfügung stehen.

Station Karlsplatz: Zwei Aufzüge, die direkt zum Bahnsteig der U2 führen, sind im Bau. Sie werden im Sommer in Betrieb gehen.

Station Rathaus: Wird bis Ende des Jahres vollständig umgebaut. Jeder Bahnsteig erhält einen Lift zur Oberfläche (Fertigstellung Oktober 1996).

In den Stationen Margaretengürtel, Pilgramgasse und Schönbrunn wird im Februar mit den Einbauarbeiten begonnen. Die Lifte werden den Fahrgästen noch vor Jahresende zur Verfügung stehen.

Zwtl. Rolltreppen-Wartung

Elf Rolltreppen müssen heuer zum Service. Die Wartung der ausgebauten Teile dauert jeweils sechs bis acht Wochen. Heuer werden der Reihe nach die Rolltreppenanlagen in den Stationen Karlsplatz, Stephansplatz, Schwedenplatz und Südtiroler Platz generalsaniert. Drei Rolltreppen am Karlsplatz erhalten darüber hinaus eine neue, elektronische Antriebssteuerung.

Intervallverdichtungen, längere Betriebszeiten

Wegen der steigenden Fahrgastzahlen werden auch heuer wieder auf einigen Linien Intervallverdichtungen vorgenommen. Hier wird mit kurzfristigen Maßnahmen auf steigenden Bedarf reagiert. Derzeit ist unter anderem bereits vorgesehen, daß ab 19. Februar die Linien 44B und 53 B in Spitzenzeiten mit kürzeren Intervallen unterwegs sein werden. Ab 1. April gibt es auch auf der Linie 45B kürzere Intervalle. Zusätzlich wird die Betriebszeit abends um zwei Stunden verlängert. Bei Bedarf werden im Laufe des Jahres auch noch auf anderen Linien die Intervalle verkürzt. (Schluß) roh/bs/rr

(RK vom 25.01.1996)